Die Bauarbeiter packen kräftig an: Während das Brückenbauwerk an der ehemaligen Konservenfabrik Gundelsheim Konturen annimmt, wollen die Gemeinderäte in den Haushaltsplanberatungen über die Fußgängerunterführung unter der B 27 befinden. Foto: Alexander Rechner
Von Alexander Rechner
Gundelsheim. Die Arbeiten an der Straßenbrücke über die Bahngleise in Gundelsheim schreiten voran. Auch die Gemeinderäte der Stadt Gundelsheim befassten sich in der jüngsten Sitzung des Gremiums am Mittwochabend mit der Großbaustelle. Die Machbarkeitsstudie einer Unterführung für Fußgänger und Radfahrer unter der Bundesstraße 27 stand auf der Agenda. Konkret ging es dabei um die Fragestellung, ob eine Möglichkeit bestünde, ein solches Bauwerk überhaupt umzusetzen. Die Deutschordensstadt müsste für diese Unterführung den Geldbeutel (wohl weit) öffnen. Eine Förderung für dieses Projekt scheint nach derzeitigem Stand fraglich zu sein.
Das beauftragte Büro IFK-Ingenieure aus Mosbach hatte die Kosten zwischen 350.000 Euro (Sparvariante) und 500.000 Euro (Regelausbau) beziffert. Bürgermeisterin Heike Schokatz nannte die Umsetzung des Bauwerkes "schwierig zu finanzieren". Das Stadtoberhaupt plädierte daher für eine Vertagung - und dem folgte das Gremium. Im Rahmen der kommenden Haushaltsplanberatung am 15. November wird der Gemeinderat nun darüber befinden. Dann soll der Rat darüber beraten, welche Projekte er im kommenden Jahr priorisieren möchte. Die Bürgermeisterin erinnerte dabei auch an die Sanierung der Kläranlage, für welche die Deutschordensstadt tief in die Tasche greifen müsste. Die Räte müssten entscheiden, in welchen Etappen die Erneuerung in Angriff genommen werden soll. In den kommenden Jahren müsse Gundelsheim jedenfalls einen Millionenbetrag für die Sanierung in die Hand nehmen. Hier werde man wohl nicht an einer Darlehensaufnahme vorbei kommen, prognostizierte die Bürgermeisterin.
Ein Integrationsmanager für Flüchtlinge in der Anschlussunterbringung soll künftig den Schutz suchenden Menschen in Gundelsheim helfen, sich in der neuen Lebenssituation zurechtzufinden. Der Gemeinderat ermächtigte die Verwaltung, die Stelle eines Integrationsmanagers auszuschreiben. Und die Besetzung der Vollzeitstelle strebt die Verwaltung im zweiten Quartal 2018 an. 141 Flüchtlinge lebten derzeit in der Deutschordensstadt, 80 von ihnen in Anschlussunterbringungen. Das Land Baden-Württemberg stellt auf zwei Jahre rund 116 Millionen Euro zu Verfügung. Damit sollen landesweit rund 1000 solcher Manager den Flüchtlingen bei allen Fragen rund um Integration zur Seite stehen. Der Deutschordensstadt steht daraus eine Förderung von rund 64.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Angesichts von rund 50.000 Euro Personalkosten sah Hauptamtsleiter Andreas Vierling kein finanzielles Risiko für die Stadt. "Das Land übernimmt 100 Prozent der Ausgaben", erläuterte er. Die bisherige Integrationsarbeit würdigten Räte in ihren Wortbeiträgen und hoben auch die Leistungen von Janeta Hettich, der Integrationsbeauftragten der Stadt Gundelsheim, hervor. Janeta Hettich hatte dem Rat zunächst die geleistete Arbeit präsentiert.
Rund 81 Prozent der Jugendlichen sind laut einer neusten Umfrage mit der Gundelsheimer Vereinslandschaft zufrieden. "Die Befragten bewerteten die hiesigen Freizeitangebote mit einer Durchschnittsnote von 2,96", erläuterte Birgit Eichhorn von der Caritas Heilbronn-Hohenlohe, die im Auftrag der Stadt Jugendliche im Alter zwischen 10 und 21 Jahren befragte. Über 1000 Personen äußerten dabei ihre Meinungen zu Freizeitangebot und Infrastruktur. Die Ergebnisse stellte Birgit Eichhorn dem Gemeinderat vor. Die Jugendlichen wünschten sich dabei u. a. eine Verbesserung beim schnellen Internet. Der Rat beschloss schließlich, die Resultate in der kommenden Sitzung des Runden Tisches "Kinder und Jugend" zu präsentieren und dann das weitere Vorgehen zu beraten.