Szene aus "Iwwa die Brick" im "Theater am Puls" mit Heidrun Kattermann, Henry Dahlke und Susan Horn (v.l.). Foto: len
Schwetzingen. (cba/alb) Sie fehlt, die einzigartige Sängerin Joy Fleming - und jetzt auch ihr Name. Zumindest im Untertitel der erfolgreichen Revue "Iwwa die Brick", die der vor knapp zwei Jahren verstorbenen "Mama Soul" gewidmet ist. Das ist das Ergebnis eines vor dem Landgericht Mannheim geschlossenen Vergleichs zwischen den beiden Söhnen von Joy Fleming aus zweiter Ehe mit Bernd Liebenow und einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die "Iwwa die Brick" auf die Bühne brachte.
Zu deren vier Gesellschaftern gehört auch Heidrun Kattermann. Die Neckarbischofsheimerin entstammt Flemings erster Ehe und spielt in der Revue selbst mit. Diese darf nach dem Vergleich nicht mehr den Namen der kurpfälzischen Gesangsikone tragen. "Zukünftig darf unser Stück deswegen nur noch mit dem Titel ,Iwwa die Brick - Eine Hommage’ angekündigt, beworben und aufgeführt werden", teilte Joerg Mohr mit, Intendant des "Theater am Puls" in Schwetzingen.
Dort hatte die Revue Premiere und ist seither mehrfach vor ausverkauftem Haus aufgeführt worden. Auch Mohr ist Gesellschafter der GbR. Die beiden Söhne der als Erna Raad geborenen Souldiva sind Erben und haben sich die Rechte an dem Künstlernamen "Joy Fleming" eintragen und schützen lassen.
Das war auch der Grund dafür, die GbR zu verklagen. Einer der Söhne, Bernd Peter Fleming, wohnt in dem Haus in Sinsheim-Hilsbach, in dem Joy Fleming 72-Jährige verstorben war. Er initiierte im März ein Konzert zu Ehren seiner Mutter im Mannheimer Capitol. Und er hat den Joy-Fleming-Preis für Nachwuchssänger ins Leben gerufen, der Ende Oktober vergeben wird. Der Name dürfe nicht beliebig verwendet werden, sagte Bernd Peter Fleming am Mittwoch der RNZ.
In diesem Fall müsste dafür bezahlt werden. Das Geld würde dann als Spende für einen gemeinnützigen Zweck verwendet werden. "Man darf ja auch nicht den Namen Haribo oder Ferrero einfach so für sich nutzen", warb Bernd Peter Fleming um Verständnis für die Position der Söhne. Kontakt zu ihrer Halbschwester hätten sie nicht.
Sängerin Susan Horn, die in "Iwwa die Brick" eine tragende Rolle hat und auch GbR-Gesellschafterin ist, findet es schade, dass sich der Namensstreit so hochgeschaukelt hat und sie hat Zweifel, ob sich die Fleming-Söhne mit ihrem Vorgehen einen Gefallen getan haben. "Andererseits hoffen wir, dass die Sache damit erledigt ist und wir unsere Kunst machen können", so Horn. Um Ruf und Zukunft der Revue macht sie sich keine Sorgen. Die Vorstellungen seien überwiegend ausverkauft. "Viele Gäste haben beim Rausgehen Tränen der Rührung in den Augen", erzählt Horn.