Rhein-Neckar

VRN schränkt Angebot von Bus und Bahn weiter ein (Update)

S-Bahnen fallen aus – Ruftaxi- und Spätverkehre eingestellt – Busverkehre nach Ferienfahrplan – Grundangebot soll dauerhaft bestehen bleiben

16.03.2020 UPDATE: 20.03.2020 16:15 Uhr 5 Minuten, 10 Sekunden

Symbolfoto: dpa

Rhein-Neckar. (RNZ/rl) Im regionalen Nahverkehr des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) wird das Fahrplanangebot wegen Corona ab Montag, 23. März, auf den meisten Bahnstrecken erheblich eingeschränkt. Zum Teil gelten völlig neue Fahrpläne. Die Einschränkungen sind zeitlich nicht beschränkt. Abhängig von den Entwicklungen der nächsten Wochen könnten manche Linien wieder fahren, hieß es. 

Ab dem kommenden Montag werden alle Zugangebote der DB Regio AG auf ein Grundangebot reduziert: Die beiden S-Bahn Linien 2 und 4 entfallen ganz. Es verkehren lediglich die S-Bahn-Linien 1, 3, 33, 5, 51/52 im Stundentakt. Auf jeder Strecke wird mindestens ein Stundentakt an allen Tagen der Woche angeboten werden. Gegebenenfalls enden die Fahrten am Abend früher als üblich.

Die Linien RE 4 und 14 zwischen Karlsruhe, Mannheim und Mainz werden eingestellt. Die Linie RE 2 Koblenz – Mainz – Frankfurt fährt bis auf wenige Fahrten in Tagesrandlage unverändert.

S-Bahn Rhein-Neckar im Neckartal (S1 und S2):

> Die S 1 verkehrt gemäß dem aktuell gültigen Fahrplan Montag bis Freitag, Samstag, Sonntag und Feiertag auf dem gesamten Linienweg von Homburg (Saar) bis nach Osterburken im Stundentakt. Verstärkerzüge entfallen.

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> Die S2 entfällt komplett. 

Main-Neckar-Bahn (RB 67/68, RE 60, S 6):

> Die RB 67/68 und der RE 60 verkehren Montag bis Freitag gemäß Samstagsfahrplan. An Samstagen, Sonntagen und an Feiertagen wird nach dem jeweils aktuell gültigen Fahrplan für Samstage, Sonntage und Feiertage gefahren.

> Die an den Wochenenden derzeit vorhandenen Nachtschwärmerverkehre bei der RB 67/68 entfallen.

> Auf der Linie RE 60 entfallen folgende Züge: RE 4666, RE 15363, RE 15366, RE 15352, RE 4652, RE 4651 und RE 15367.

> Die S6 Mannheim-Bensheim entfällt komplett. 

Riedbahn (RB 2 und RE 70)

> Die RB 2 Mannheim-Biblis entfällt komplett. Bitte nutzen Sie alternativ das Angebot des RE 70.

> Der RE 70 verkehrt Mo-Fr gemäß Samstagsfahrplan. Sa, So+F wird nach dem jeweils aktuell gültigen Fahrplan Sa, So+F gefahren.

> Die an den Wochenenden vorhandenen Nachtschwärmerverkehre entfallen.

Strecke Biblis-Worms (RB 62)

> Die RB 62 verkehrt Mo-Fr gemäß Sonntagsfahrplan.

> In der Frühverkehrszeit Montag bis Freitag verkehren über den Sonntagsfahrplan hinaus noch zusätzliche Frühfahrten. An Samstagen, Sonntagen und Feiertagen nach dem jeweils aktuell gültigen Fahrplan "Samstag, Sonntag und Feiertage" gefahren.

Nibelungenbahn Bensheim-Worms (RB 63)

> Die RB 63 verkehrt Mo-Fr gemäß Sonntagsfahrplan.

> In der Frühverkehrszeit Mo-Fr verkehren über den Sonntagsfahrplan hinaus noch zusätzliche Frühfahrten.

> Sa, So+F wird nach dem aktuell gültigen Fahrplan gefahren.

Weschnitztalbahn Weinheim-Fürth (Odenwald) (RB 69)

> Die RB 69 verkehrt Mo-Fr gemäß Sonntagsfahrplan.

> In der Frühverkehrszeit Mo-Fr verkehren über den Sonntagsfahrplan hinaus noch zusätzliche Frühfahrten.

> Sa, So+F wird nach dem aktuell gültigen Fahrplan Sa, So+F gefahren.

Die Auskunftssysteme der Deutschen Bahn (wie RIS, Navigator-App) und der Verkehrsverbünde bilden voraussichtlich ab dem kommenden Montag, 0 Uhr, spätestens jedoch Dienstag 0 Uhr die reduzierten und veränderten Fahrpläne ab. Die Homepages der Verbünde und der Verkehrsunternehmen werden jedoch schon vorher mit den Ersatzfahrplänen als Fahrplantabellen oder Ausfalllisten ausgerüstet. In den Fahrplanvitrinen an den Bahnhöfen sind spezielle Aushänge geplant. 

Die Kunden werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die elektronischen Fahrplanmedien unter www.vrn.de oder der myVRN-App über die aktuelle Verkehrssituation und das mögliche Verkehrsangebot zu gegebener Zeit zu informieren.

Update: Freitag, 20. März 2020, 16.15 Uhr


Rhein-Neckar. (RNZ/rl) Das Busangebot im VRN wird nach und nach ausgedünnt. Spätestens ab kommendem Montag, 23. März, werden alle Linien nur noch mit einem reduzierten Angebot bedient. Das teilte der Rhein-Neckar Verkehrsverbund am Donnerstagnachmittag mit.

Das Angebot orientiere sich montags bis freitags am üblichen Ferienfahrplan. Auch das Angebot am Wochenende werde teilweise stark reduziert. Dabei entfallen vor allem Fahrten des Freizeitverkehr und Fahrten im Abend- oder Spätverkehr.

Abhängig von den Entwicklungen der nächsten Wochen sei eine weitere Angebotsreduzierung nicht auszuschließen.

Der VRN will dabei ein Grundangebot erreichen, das einen möglichst lange zur Verfügung stehenden ÖPNV sicherstellen soll. Damit soll gewährleistet sein, dass ein möglicher krankheitsbedingter Personalausfall zeitnah ersetzt werden kann und Busse und Bahnen weiter dieses Mindestangebot fahren.

Busverkehre nach Ferienfahrplan

Fast alle Verkehrsunternehmen im VRN haben oder werden das Fahrplanangebot im Verbundgebiet reduzieren oder auf den Ferienfahrplan umstellen. Dadurch gebe es weniger Fahrten und stünde mehr Personal in Vertretungsfällen zur Verfügung. 

Vor allem die Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) schränkt das Angebot ab Montag, 23. März, massiv ein. Auch hier die Idee: Weniger Angebot soll dafür sorgen, dass die RNV auch bei einer Ausweitung der Krise einen stabilen und verlässlichen Verkehr anbieten kann. Das Angebot soll so gestaltet werden, dass es im Berufsverkehr zu keiner Überbesetzung der Fahrzeuge kommt.

Auch die RNV reduziert den "Freizeitverkehr" in den Abendstunden und am Wochenende. Fahrten nach 22 Uhr werden weitestgehend abgeschafft. Die RNV bittet darum, nur noch ÖPNV-Fahrten anzutreten, die unbedingt notwendig sind. Dazu gehören der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt.

Der neue Fahrplan soll ab Freitagnachmittag unter www.rnv-online.de/coronavirus online sein.

Ruftaxi- und Spätverkehre werden eingestellt

Um das Ansteckungsrisiko für Fahrer und Fahrgäste zu reduzieren, wird der Ruftaxiverkehr in weiten Teilen des VRN-Gebietes ab dem morgigen Freitag eingestellt.

> Dort wo es aufgrund von "systemwichtigen Berufspendlern" notwendig ist, werden noch Fahrten angeboten.

> Eine Beförderung erfolge nur noch für maximal zwei Fahrgäste je Fahrt und es erfolgt keine Beförderung auf dem Beifahrerplatz.

> Verbleibende Ruftaxiverkehre können nur noch online gebucht werden. 

Weitere Informationen geben die örtlichen Ruftaxiunternehmen.

VRNnextbike nach Möglichkeit bedingt nutzbar

Noch soll das unserem Fahrradvermietsystem "VRNnextbike" weitestgehend weiter angeboten werden. Allerdings könnte es in den kommenden Tagen auch reduziert oder eingestellt werden. Weitere Informationen gibt es unter: www.vrnnextbike.de

Die Kunden werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die elektronischen Fahrplanmedien unter www.vrn.de oder der myVRN-App über die aktuelle Verkehrssituation und das mögliche Verkehrsangebot zu informieren.

Zeittickets und Abonnements: Die Frage, wie der VRN mit Zeittickets oder Abonnements umgeht, wenn Busse und Bahnen wegen der Corona-Pandemie für längere Zeit ausfallen sei noch nicht geklärt, teilte der VRN mit. 

Stand: Donnerstag, 19. März 2020, 17.15 Uhr


Folge von eingestelltem Schulbetrieb und Kitaschließungen

Rhein-Neckar. (RNZ) Aufgrund des um sich greifenden Coronavirus, des eingestellten Schulbetriebs und der Schließung von Kindertagesstätten in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen schränken der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und seine angeschlossenen Unternehmen ihr Angebot ein. Damit werde es einen ausgedünnten Nahverkehrsfahrplan geben, hieß es in einer Mitteilung. Wobei der VRN nach eigenen Angaben "alles Mögliche" tun will, die Fahrgäste pünktlich mit Bus und Bahn zu transportieren.

"Wir möchten gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen sicherstellen, auch weiterhin einen stabilen und leistungsfähigen Nahverkehr anbieten zu können", sagte VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik. Er bat die Kunden darum, sich vor Fahrtantritt zum Beispiel über das Internet zu informieren, ob und wann die Linien vor Ort verkehren.

Um das Infektionsrisiko für Fahrer und Fahrgäste zu verringern, bleiben die vorderen Türen in vielen Bussen der Verkehrsunternehmen im VRN bis auf Weiteres geschlossen. Die Kunden sollen die zweite oder gegebenenfalls die dritte Tür für den Ein- und Ausstieg nutzen. Die vorderen Türen stehen weiterhin als Notausstieg zur Verfügung. Der Ticketkauf beim Busfahrer ist nicht mehr möglich. Die Pflicht zum Kauf einer Karte bleibt jedoch weiterhin bestehen.

Tickets können nicht mehr beim Fahrer gelöst werden

Da somit für den Fahrtantritt ein gültiges Ticket nötig ist, bittet die VRN ihre Kunden, die Fahrscheine bereits im Vorfeld zu kaufen, sofern man nicht bereits im Besitz einer Zeitkarte ist. Hierfür eignen sich neben Verkaufsstellen und Automaten insbesondere die digitalen Kanäle, wie die eTarif-App, die Handy-Ticket-App sowie die Print-at-home-Tickets im Online-Shop, mittels derer der Fahrkartenkauf bequem und bargeldlos möglich ist.

Eine weitere Vorsorgemaßnahme bei Regional- und Straßenbahnen ist ab sofort und bis auf Weiteres, dass sich alle Türen automatisch an jeder Haltestelle öffnen. Damit wird vermieden, dass Kunden Haltewunschknöpfe oder Türöffner betätigen müssen.

Der Verkehrsverbund hält zudem alle Fahrgäste dazu an, in den öffentlichen Verkehrsmitteln den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, der Gesundheitsbehörden des Landes, der Kommunen und Kreise sowie der Verkehrsunternehmen zu folgen und die notwendigen Hygienemaßnahmen unbedingt einzuhalten.

"Es geht darum, die Daseinsvorsorge im Hinblick auf die Mobilitätsangebote für unsere Bürger im VRN weiter zu sichern, ein verlässliches Angebot sowie eine stabile Versorgung zu gewährleisten und die Mobilität aufrechtzuerhalten", sagte Malik. Zusammenhalt und Solidarität seien dabei ganz wichtig.

Stand: Dienstag, 17. März 2020, 7 Uhr

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