Nutzen mit Konfliktpotenzial
Die vieldiskutierten Fahrradschnellwege könnten mit der Landwirtschaft kollidieren - Land stellt 12 Millionen Euro zur Verfügung

Symbolfoto: dpa
Viernheim/Rhein-Neckar. (hab) Multimodal soll der Verkehr der Zukunft sein. Damit ist gemeint, dass alle Verkehrsträger in ein Netz der Fortbewegungsmittel eingebunden werden sollen. Bahn, S-Bahn, Straßenbahn, Bus, Auto, Lastwagen, Binnenschiff, Fahrrad und landwirtschaftliche Fahrzeuge spielen dabei eine Rolle. Selbst innerstädtische Seilbahnen werden immer häufiger diskutiert. Auch zwischen Mannheim und Ludwigshafen war so etwas schon einmal angedacht. In jüngster Zeit ist auf regionaler Ebene die Idee von Fahrradschnellwegen in den Vordergrund gerückt. Oft diskutiert: Eine Fahrradschnellverbindung zwischen Heidelberg und Mannheim, für die eine Machbarkeitsuntersuchung vorliegt. Auch im Verband Region Rhein-Neckar berät man über die schnelle Radverbindung.
Man versucht es auf EU-Ebene auch mit dem Projekt namens Chiapas: Bei "Cycle Highways in Agricultural and Protected Areas" wird der Konflikt zwischen schnellem Radverkehr und landwirtschaftlichen Wegen thematisiert. Sollen die Fahrradschnellwege doch vor allem als Alltags-Pendlerrouten zwischen ländlich geprägten Zonen und urbanen Zentren dienen.
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Christian Specht als Vorsitzender des Planungsauschusses des Verbandes Region Rhein-Neckar (VRRN) betonte, dass das Land zwölf Millionen Euro für Radschnellwege zur Verfügung stellt. Für das Chiapas-Projekt wurde vom VRRN ein Förderantrag beim Bund gestellt. Darin soll es eine Bestandsaufnahme des landwirtschaftlichen Wegenetzes sowie der Pendlerbewegungen geben und skizzenhafte Darstellungen von Fahrrad-Pendlerrouten. Der Verband stellt dafür 17.000 Euro zur Verfügung. 50.000 Euro wurden vor etwa vier Wochen als Förderung bewilligt. "Der Nutzen ist groß. Das Konfliktpotenzial mit der Landwirtschaft ist aber nicht zu unterschätzen", so Verbandsdirektor Ralph Schlusche.



