Hockenheims IT-Koordinator Peter Hartmann macht nicht nur die Pestalozzischule fit für die Zukunft. Foto: Lenhardt
Von Harald Berlinghof
Hockenheim. Die Digitalisierung an den Schulen in Hockenheim schreitet in großen Schritten voran. Auch weil die laufenden Projekte finanziell über Förderprogramme unterstützt werden. Darüber informierte der Hockenheimer IT-Koordinator Peter Hartmann in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die Stadträte. In den Schulen laufen aktuell verschiedene spezifische Projekte für die Digitalisierung.
In der Hubäcker-Grundschule, der Pestalozzi-Grundschule und der Theodor-Heuss-Realschule werden beispielsweise die Netzwerkverkabelung in allen Räumen vorangetrieben, der Serverschrank an einen neuen Standort verbracht und die WLAN-Infrastruktur erneuert. Die Pestalozzi-Schule erhält auch neue TV-Präsentationssysteme. In der Realschule werden die digitalen Komponenten für das Verwaltungsnetz ersetzt, um schulinterne Dienste zu zentralisieren und damit einfacher handhabbar zu machen.
Im Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium gibt es unter anderem eine neue Netzwerkverkabelung und die Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss werden digital ausgestattet. Die Server- und WLAN-Infrastruktur wird erweitert, ein interner E-Mail-Server und eine neue Internetseite erstellt. Darüber hinaus sind "Remote-Unterrichtsräume" geplant, bei denen ein Lernen im virtuellen Raum möglich ist.
In den provisorischen Unterrichtsräumen der Hartmann-Baumann-Schule werden die Container mit passendem WLAN-Zugang versorgt. Die Lösung ist nachhaltig gewählt, sodass eine Übernahme in das neue Schulgebäude mit wenig Aufwand erfolgen kann. Eine Erneuerung der Internetseite ist derzeit in Planung. Die benachbarte Schule am Kraichbach erhält neue Multifunktionsgeräte, um künftig Druckkosten einzusparen. "Das Coronavirus hat uns die Chance gegeben, die digitalen Möglichkeiten auch pädagogisch auszubauen. Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten, in vielen Bereichen kann sie das Lernen durch neue Herangehensweisen und Formate bereichern und den Lehraufwand reduzieren", berichtete Peter Hartmann. Dafür sei auch die Schulung der Lehrkräfte in den Schulen erforderlich, so Hartmann weiter. Dass die besonders wichtig ist, betonte auch Oberbürgermeister Markus Zeitler: "Da stehen Lehrkräfte, die seit 25 Jahren sehr gute Arbeit abliefern, sich aber jetzt auf digitales Lehren einstellen müssen. Und das vor Schülern, die seit zehn Jahren mindestens tagtäglich mit digitalen Medien umgehen."
Hartmann führte auch aus, wie weit man bei den unterschiedlichen Förderprogrammen gekommen ist: Das Sofortausstattungsprogramm in Höhe von 196.570 Euro wurde bereits Ende Dezember abgeschlossen. Damit könne man die Schüler leihweise mit den notwendigen Systemen ausstatten. Mithilfe des Lehrkräfteausstattungsprogramms das ein Gesamtvolumen von 65 Millionen Euro umfasst, können die Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden.
Dafür stehen in Hockenheim bis Juli circa 96.000 Euro zur Verfügung. Gefördert werden mobile Endgeräte für Vollzeit-Lehrkräfte mit jeweils bis zu 600 Euro. Gegenwärtig sind 15 Prozent des Programms in Hockenheim umgesetzt. Im Grundpaket Digitalpakt werden Medienentwicklungspläne erstellt und die Vernetzung, Server und Geräte finanziert. Je Grundschüler werden den Städten 295,86 Euro zur Verfügung gestellt, für jeden anderen Schüler sind es 422,55 Euro. Der städtische Eigenanteil beläuft sich auf 20 Prozent.
Das Corona-Schulbudget ist nahezu abgeschlossen. Dabei stehen Hockenheim 58.250 Euro zu. 3000 Euro beträgt der Sockelbetrag pro Schule sowie zusätzlich 17,63 Euro pro Schüler. 50.000 Euro sind bereits umgesetzt. Förderfähig sind Digitalisierung sowie raumlufthygienische Maßnahmen in einem Zeitraum zwischen 1. Dezember 2020 und 31. Juli 2021. Das Administratorenprogramm befindet sich in der Umsetzung. Die Ausschreibung für zwei IT-Administratoren ist vor wenigen Tagen erfolgt. Der Förderbetrag soll bei 96.600 Euro für die Jahre 2021 und 2022 liegen. Besonders am Herzen lag Hartmann die Verknüpfung der Digitalisierungsprozesse mit den pädagogischen Prozessen. Dazu sei eine Schulung der Lehrkräfte nötig, die in den kommenden vier Wochen erfolgen soll. "Damit können wir den maximalen Mehrwert aus dem Einsatz der Endgeräte gewinnen.