Rhein-Neckar. (rnz/mare) Die Grippe-Welle hat Heidelberg und die Region erreicht: Wie das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises mitteilt, wurden bisher 682 Erkrankungen gemeldet.
"Hierbei handelt es sich lediglich um die durch eine Laboruntersuchung bestätigten Fälle", erklärt der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Schwertz. Man gehe deshalb von einer deutlichen Untererfassung aus. Die Gesamtanzahl der Infektionen mit dem Influenzavirus liege wahrscheinlich deutlich höher. Die jährliche Influenza-Welle hat in Deutschland in den vergangenen Jahren meist kurz nach der Jahreswende begonnen, so auch dieses Jahr.
Seit Anfang Februar steigt die Anzahl der Arztbesuche wegen Atemwegserkrankungen deutlich an, ein typischer Indikator für den Beginn der Grippe-Saison. Dabei handelt es sich bei der "echten Grippe" nicht um eine einfache Erkältung. In der Saison 2017/2018 starben bundesweit geschätzt über 25.000 Menschen. "Das war die höchste Zahl an Todesfällen in den letzten 30 Jahren", so Schwertz.
So viele Todesfälle bei einer Grippewelle sind sehr selten, es gibt auch Saisons mit wenigen hundert Todesfällen. Die wichtigste Schutzmaßnahme ist trotz der von Saison zu Saison unterschiedlichen Wirksamkeit die Impfung. "Die Grippeimpfung rettet buchstäblich Leben", unterstreicht Schwertz.
Nach der Impfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, wird deshalb empfohlen, sich vor dem Beginn der Saison impfen zu lassen. Jedoch kann es auch jetzt noch sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen. Schließlich ist nie genau vorherzusagen, wie lange eine Influenza-Welle andauern wird.