RNZ-Chefredakteur Dr. Klaus Welzel, „Epicto“-Mitarbeiterin Caroline Schaffner und Geschäftsführer Michael Schenk (v.l.) planen den Live-Stream des RNZ-Forums. Foto: Kreutzer
Edingen-Neckarhausen. (krs) In der Corona-Pandemie verlagert sich immer mehr ins Netz. Aber was passiert eigentlich alles, bis eine Präsenzveranstaltung zum Online-Format wird? Bei den Vorbereitungen für das RNZ-Forum digital "Lockdown – Knockdown?" hat es Moderator und Chefredakteur Dr. Klaus Welzel selbst erlebt.
"Überlegen kann man sich alles", sagt Michael Schenk, Geschäftsführer der Edingen-Neckarhäuser Firma für Veranstaltungstechnik "Epicto". Soll das RNZ-Forum ein reines Online-Event sein, oder vielleicht eine Hybridveranstaltung? Zu welcher Zeit erreicht man möglichst viele Menschen vor dem Bildschirm? Und worauf muss ein Moderator eigentlich achten, wenn er sein Publikum gar nicht sehen kann? Um solche Fragen zu klären, treffen sich Welzel, Schenk und Caroline Schaffner von "Epicto" im Studio des Veranstaltungstechnik-Anbieters in Edingen-Neckarhausen.
Über allem steht der Gedanke, das RNZ-Forum pandemiegerecht zu gestalten und die Leser dennoch zu beteiligen. Diskutieren wird Welzel am Sonntag, 29. November ab 18 Uhr, mit Prof. Dr. Hans Georg Kräusslich, Chefvirologe am Heidelberger Universitätsklinikum, Dr. Caroline von Kretschmann, geschäftsführende Gesellschafterin des in Familienbesitz befindlichen Hotels "Der Europäische Hof", Matthias Lautenschläger, geschäftsführender Gesellschafter MLP Academics, Rainer Kern, Leiter des Enjoy Jazz Festivals, Prof. Dr. Rainer Holm-Hadulla, Psychiater, Arzt und Buchautor sowie mit dem Mannheimer Musiker Jonathan Zelter. Der Absolvent der Mannheimer Pop-Akademie wird außerdem zwei seiner selbst komponierten Songs spielen.
Musiker Jonathan Zelter. Foto: Gerold
Auch wenn die Zuschauer nicht vor Ort dabei sind, können sie sich an der Veranstaltung beteiligen. Über verschiedene Tools sind zum Beispiel Abstimmungen in Echtzeit während des Streams möglich. "Der Talk kann dabei weitergehen, wir können die Entwicklung der Abstimmung dann in den Monitoren einblenden oder der Moderator verfolgt sie über ein Tablet", sagt "Epicto"-Mitarbeiterin Schaffner. Eine andere Möglichkeit sind offene Fragen. "Die Antworten könnten wir dann in einer langsam wachsenden Wortwolke hinten an der LED-Wand einblenden", erklärt Schaffner. "So etwas belebt die Runde natürlich", sagt Welzel. Auch für Zuschauerfragen wird Platz sein.
Bei Online-Formaten müssen Moderatoren auf andere Dinge achten als bei einer Veranstaltung mit Publikum vor Ort. "Bei einer Präsenzveranstaltung haben die Zuschauer immer die Möglichkeit, woanders hinzuschauen", sagt Schaffner. "Aber die Kamera sieht alles und verzeiht nichts." So müsse man zum Beispiel genau darauf achten, wie man sich bewegt oder wohin man selbst schaut. Deswegen arbeitet "Epicto" mit einem Auftrittscoach zusammen. So ein Coaching sollte man einige Tage vor dem Event machen, damit sich das Gelernte setzen kann. Und dann gibt es noch technische Unterstützung, zum Beispiel einen Teleprompter. "Das ist aber vor allem eine psychologische Sache", sagt Schenk.
Ein Durchlauf vor der Ausstrahlung des RNZ-Forums als eine Art Generalprobe ist sinnvoll, sagen Schenk und Schaffner. Das könnte man am selben Tag machen, alle Gäste müssten dafür aber nicht dabei sein. Wichtig sei vor allem, dass der Moderator alles einmal gesehen hat. Bei den Gästen der Runde sei anderes zu beachten: "Sie sollten gut eineinhalb Stunden vor Sendungsbeginn hier im Studio sein", sagt Schaffner. "Es ist ganz wichtig, dass man hier körperlich und geistig ankommt", betont sie. Ob tatsächlich alle Gäste ins Studio kommen, entscheidet die Pandemielage. "Wir können sie auch live zuschalten", erklärt Schenk.
Und wie ist überhaupt das Studio gestaltet? "Ich hab da mal was vorbereitet", sagt Schaffner und zeigt auf eine Anordnung von Sesseln und auf einen Tisch nebst Stühlen. Der Einstieg soll eine Totale des Studios mit Gästen und Moderator zeigen. Die Übertragung startet man etwas früher als das Programm losgeht – ähnlich wie bei der Tagesschau. Den Anfang wird Jonathan Zelter machen.
Bei einer Präsenzveranstaltung wissen die Organisatoren in der Regel anhand der Tickets, wie viele Besucher kommen. Bei einem Stream weiß man das vorher oft nicht. Deswegen empfehlen Schenk und Schaffner ein Anmeldesystem. "Damit wir vorher wissen, ob es 500, 1000 oder 2000 Zuschauer sind", führt Schenk aus. Denn das ist relevant für die Qualität des Streams. "Epicto" überträgt das RNZ-Forum über einen eigenen Server in Frankfurt.
Es ist also alles vorbereitet für das RNZ-Forum am Sonntag, wenn es darum geht, was die Corona-Krise und ihre Beschränkungen mit Künstlern, Veranstaltern und der Gesellschaft machen.
Info: Die kostenlose Anmeldung zum Live-Stream des RNZ-Forums am 29. November ist schon jetzt möglich unter: https://www.rnz.de/forum