Michael Fuchs im neuen Domizil des Kunstfördervereins „Friends of Art“. Foto: Lenhardt
Brühl. (rok) Das Projekt soll Schule machen: Der Kunstförderverein "Friends of Art", der seinen Sitz gerade von Mannheim nach Brühl verlegte, hat ein ehemaliges Blumengeschäft im Ortszentrum zur Galerie gemacht. Es dient einigen der Mitglieder außerdem als Atelier, was das Interesse von Passanten weckt. "Die Leute bleiben am Schaufenster stehen und gucken sich die ausgestellten Bilder und Skulpturen an", sagt Michael Fuchs. Vor allem am Abend, wenn die Künstler am Werk sind, sei richtig was los. Selbst Autofahrer würden anhalten und sich das Geschäft anschauen.
Das freut die "Friends of Art" natürlich, denn während die meisten Geschäfte im Ort komplett dunkel sind, herrscht in dem Laden an der Ecke Mannheimer und Friedrich-Ebert-Straße gleich neben dem Lindenplatz noch Leben. Und es gibt was zu gucken, auch wenn die Ladentür verschlossen bleibt. Neben großformatigen Bildern von Margot Markmann, Gustav Armbrust, Michael Fuchs und Patrick Berndt stehen Glaskunst von Katja Stade und Skulpturen von Petra Ditter im Fenster.
Sie sind froh über die Gelegenheit, ihre Kunst ausstellen zu können, zumal sie seit der Eröffnung bereits etwas verkaufen konnten. Der Haken an der Sache: Die Künstler können ihr Domizil in dem leer stehenden Geschäft nur vorübergehend aufschlagen. Demnächst wird es umgebaut und für die nächste Mieterin vorbereitet. Dann müssen sie weichen.
Aber sie halten an der Idee fest, Farbe ins Schaufenster zu bringen, um die Ortszentren zu beleben. Fuchs und Patrick Berndt können sich das auch an anderen Stellen in der Region vorstellen, wie sie sagten. "Das ist allemal besser als leere und tote Schaufenster." Die Ortsmittelpunkte leiden ohnehin an der derzeitigen Ödnis. Der Kunstförderverein "Friends of Art", der seit knapp 20 Jahren existiert, plant erste Ausstellungen für die Zeit, in der das wieder möglich sein wird. Außerdem will Michael Fuchs sein bewährtes Kinderprogramm fortsetzen. "Wir warten auf den Start."