Schwetzinger Schloss

Das "Aschenputtel" strahlt bald wieder

Der "Grüne Gartenpavillon" im Schwetzinger Schloss wird bis August umfassend saniert

12.06.2017 UPDATE: 13.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden

Michael Hörmann, Marion Caspers-Merk, Gisela Splett, Bernd Müller und Ulrich Bechtold (v.l.) mit einem neuen Klappladen des Pavillons (Hintergrund). Foto: Lenhardt

Von Stefan Kern

Schwetzingen. Der Pavillon liegt etwas abseits und wirkt unscheinbar. So unscheinbar, dass er meist übersehen wird. Auch wenn jeder, der im Schlossgarten das "stille Örtchen" aufsucht, hindurchläuft. Dabei ist dieser hölzerne Anbau auf der Gartenseite des Schlosses ein außergewöhnliches Kleinod.

1780 fertiggestellt und fast vollständig im Original erhalten, geht der "Grüne Gartenpavillon" direkt auf Pläne von Kurfürst Carl Theodor zurück und gilt als außergewöhnliches und einzigartiges Zeugnis der Chinamode des 18. Jahrhunderts. Es ist wahrlich ein herrlicher Anbau, aber leider auch ein wenig das Aschenputtel des kurfürstlichen Ensembles aus Schloss und Garten. Und genau dieses Aschenputtel soll spätestens ab August nach abgeschlossener Rundumsanierung wieder etwas mehr strahlen.

Ein Moment, auf den sich die baden-württembergische Finanzstaatssekretärin Gisela Splett jetzt schon freut: "Der Anbau ist eine Rarität." Er erinnere in seiner Form an chinesische Architektur und bezeuge den Respekt des Kurfürsten vor fremden Kulturen. Nach Spletts Ansicht ist der Grüne Pavillon genau wie die Gartenmoschee ein in Form gegossenes Statement für Respekt und Verständigung. Und so wurde es auch Zeit, dass der Pavillon wieder auf Vordermann gebracht werde.

Möglich gemacht hat das die "Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg", genauer die Tipper der Rentenlotterie Glücksspirale, die ihren Gewinn nicht abgeholt haben. Es ist also völlig korrekt, wenn Lotto-Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk erklärte, dass die vielen treuen Tipper hier die heimlichen Mäzene seien. 140.000 Euro übergab Caspers-Merk für dieses Vorhaben und erschien angesichts des sich bereits abzeichnenden Ergebnisses geradezu begeistert. "Klein, aber sehr fein." Vor allem das wunderbar geschwungene Dach faszinierte Caspers-Merk.

Zufrieden zeigten sich auch Schlossherrin Sandra Moritz und Michael Hörrmann, Geschäftsführer der "Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg". Denn wenn die Rundumsanierung am Gartenpavillon im Sommer abgeschlossen sein wird, sind die Arbeiten rund um das Schloss vorerst erledigt. Die eher trüben Zeiten mit eingerüsteten Fassaden und begrenztem Zugang gehören dann der Vergangenheit an. Und die kurfürstliche Residenz wird sich danach wieder in ihrer ganzen Pracht und Schönheit zeigen.

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