Glücklich auf "Sieben Eichen": Adriana Schulz-Stubenrauch von "Pony in Not" mit einem der vor dem sicheren Tod geretteten Pferde. Foto: privat
Von Peter Wiest
Billigheim. Es ist eine stolze Bilanz: In drei Jahrzehnten haben sie über 100 Tiere vor dem sicheren Tod gerettet, die misshandelt wurden und verwahrlost waren. Die meisten davon sind Pferde; aber auch Esel, Kühe, schottische Hochlandrinder oder Hunde haben bei ihnen Zuflucht und Unterkunft gefunden. Seit 1986 leistet der Verein "Pony in Not" segensreiche Arbeit für geschundene Kreaturen - und will das auch weiterhin tun. So lautet der Vorsatz zu diesem Jubiläum, das in diesen Tagen gefeiert werden kann. Um weiter helfen zu können, braucht es allerdings Hilfe und Unterstützung. Und genau mit der Bitte darum wendet sich "Pony in Not" jetzt wie stets in den Wochen vor Weihnachten wieder an die Öffentlichkeit.
Nach wie vor gibt es zahlreiche Tiere, die mehr oder minder fast vor unserer Haustür und in unserer Umgebung gequält werden und bittere Not leiden müssen. Und nach wie vor ist es leider auch so, dass immer dann, wenn vorhandene Probleme bewältigt worden sind, wieder neue und andere auftauchen. Auch davon wissen die Mitglieder des Vereins ein Lied zu singen.
Damit die Tiere überleben können, derer sich "Pony in Not" angenommen hat, braucht der Verein pro Monat mindestens 10.000 Euro für "Kost und Logis"; die Pacht für den Pferdehof "Sieben Eichen" im Neckar-Odenwald-Kreis ist da bereits eingerechnet. Im vergangenen Jahr explodierten die Kosten beinahe, nachdem aufgrund des extrem trockenen Sommers Heu ausgesprochen knapp geworden war und die Preise durch die Decke gingen. Damals waren mehrere Lieferungen Heu in der Größenordnung von je 4000 Euro nötig gewesen, um die Tiere über den Winter zu bringen, erinnert sich Christel Schulz, die Sprecherin des Vereins: "Das war schon extrem. Für uns gibt es nichts Schlimmeres, als vor hungrigen Pferden mit leeren Händen dazustehen, nur weil kein Lieferant liefern beziehungsweise man das Heu nicht bezahlen kann". Das alles ist für den Verein noch schwerer als sonst schon ins Geld gegangen, so dass er jetzt noch mehr als sonst auf Spenden angewiesen ist.
"Pony in Not" nimmt mittlerweile seit 30 Jahren auf dem Hofgut "Sieben Eichen" Tiere auf und gibt ihnen ein Gnadenbrot. Die meisten davon haben eine absolut traumatische Vergangenheit hinter sich - wie etwa ein Hengst, der ohne Betäubungsmittel kastriert wurde. Oder wie Pferde, die nur deshalb dem Schlachter zugeführt werden sollten, weil ihre "Blässe" nicht mit den Farbvorstellungen ihres Besitzers einher ging. Auch Hunde haben auf "Sieben Eichen" eine Heimstätte gefunden; viele, nachdem sie von ihren bisherigen "Herrchen" oder "Frauchen" jahrelang geprügelt worden waren.
Nach dem Regularium des Vereins, der im November 1986 aus der Taufe gehoben wurde, können sämtliche Tiere, die aufgenommen werden, bis zu ihrem Tod auf "Sieben Eichen" bleiben. Die Kosten sind dabei im Lauf der Jahre permanent gestiegen. "Und deshalb", so Christel Schulz, "sind wir mehr denn je auf Unterstützung durch Spender angewiesen". Zudem werden auch weiterhin Paten gesucht für einzelne Tiere in Not. Wer daran interessiert ist, wird gebeten, sich umgehend zu melden.
Fi Info: Verein "Pony in Not", Pferdeschutzhof "Sieben Eichen". Aussiedlerhof 3, 74842 Billigheim. Telefon 06265/1314. Spendenkonto: IBAN DE90.6009.0700.0742 4090 07 bei der Südwestbank Schwäbisch Hall, BIC SWBSDESS. www.ponyinnot.de.