Rund 350 Fahrzeuge konnten die Besucher beim diesjährigen Treffen des VW-Clubs Rhein-Neckar bestaunen. Gezeigt wurden sowohl Volkswagen- als auch Porsche-Modelle. Foto: Gerold
Von Volker Endres
Mannheim. Der Himmel ist rund - zumindest aus Sicht der Käfer-Freunde. Beim 23. Internationalen Volkswagentreffen des VW-Clubs Rhein-Neckar waren die Freunde der Kugeldächer in ihrem Element. Rund 350 Fahrzeuge, Volkswagen aber auch luftgekühlte Porsche waren rund um das Mannheimer Technoseum zu sehen, schätzt Vereinsvorstand Peter Bauer.
Ein altbekannter Schriftzug empfing Ludwigshafener Besucher gleich auf den ersten Metern der Ausstellungsfläche: "Dietrich-Bierakademie" stand auf dem VW-Pritschenwagen und erinnerte an eine Ludwigshafener Kultgaststätte. "Das war wohl das erste Lieferfahrzeug der Akademie. Seit 1980 war er abgemeldet", berichtete Besitzer Michael Reul aus Brühl. Er hatte den Wagen in einer Scheune in Bellheim entdeckt und sich dafür entschieden, den Schriftzug zu erhalten, als er das Fahrzeug in zweijähriger Kleinarbeit wieder fahrtüchtig machte. "Es wäre schade gewesen um die Lackierung", so Reul.
Die Liebe zum Detail verbindet alle VW-Freunde auf dem Gelände. "Käferfahrer lieben ihr Auto, aber sie sind wesentlich entspannter als beispielsweise Golf-Freunde", sagt Harald Hinsberger aus Neunkirchen. "Beide zeigen gern ihr Fahrzeug und tauschen sich darüber aus, aber so einen Käfer kann man auch einmal anfassen. Das sehen die Golffahrer nicht so gerne", erklärte "Alterspräsident" Hinsberger, dessen Fahrzeug aus dem Jahr 1954 ein Methusalem unter den fahrenden Oldtimern war. "Ich fahre ihn seit 1990 und habe lange nach so einem Modell gesucht", so Hinsberger.
Rund 350 Fahrzeuge konnten die Besucher beim diesjährigen Treffen des VW-Clubs Rhein-Neckar bestaunen. Gezeigt wurden sowohl Volkswagen- als auch Porsche-Modelle. Foto: Gerold
Auf einem Schrottplatz in Kaiserslautern wurde der Saarländer dann fündig und gehört seither fest zur Käfer-Szene. "Die Gemeinschaft macht so ein Treffen aus. Es ist ein entspannter Austausch mit Gleichgesinnten", sagt er. In ein paar Wochen macht er sich mit seinem "blauen Blitz" auf den Weg nach Belgien, zum nächsten großen VW-Treffen in Spa.
Auch in Mannheim waren Gäste aus Belgien zu Gast. "Außerdem kommen Leute aus Frankreich, der Schweiz und dem gesamten Bundesgebiet", berichtete Organisator Peter Bauer. Das Wetter könne echte VW-Freunde nicht abhalten, so der Vereinschef. Auch der TÜV war wieder mit seinem Infostand dabei. Die Leistungsmessung der altehrwürdigen Oldtimer auf dem Bosch-Prüfstand gehört seit Jahren zum Angebot.
Gerd Braun aus Osthofen kommt seit fast 25 Jahren zu den VW-Treffen. "Mannheim ist für uns von der Anreise her ideal", erklärte er. Der Autoliebhaber fährt einen VW-Bus und legt Wert auf die Typenbezeichnung: "Das ist ein T2A", so Braun. "Der ist auch ein kleiner Bus, aber Bullis sind eigentlich nur die T1-Modelle", stellt er klar. Sein Herz hat er eigentlich an alle luftgekühlten VWs verloren. "Mein erstes Auto war ein Mexiko-Käfer, mittlerweile habe ich schon vier Käfer gefahren", berichtete der 43-Jährige. "Ich hatte mich von Anfang an verliebt." Ein anderes Auto - außer dem Oldtimer-Bus - komme nicht in Frage.
Aber vielleicht überlegt er es sich ja noch einmal, denn zum Treffen gehörten diesmal gleich drei Sonderausstellungen. So feierten die Autofreunde das Jubiläum "70 Jahre Käfer-Cabrio" - mit entsprechenden Fahrzeugen auf der Empore des Technoseums. Eine weitere Sonderausstellung war als "Hommage an Karmann" überschrieben. Das Osnabrücker Unternehmen war für den Karosseriebau der Käfer-Cabrios zuständig. Außerdem baute Karmann die Karosserien für den Porsche 912, die Vierzylinderversion des 911ers.
VW-Treffen in Mannheim - Die Fotogalerie