Staus gehören zum Alltagsbild. Kommunalpolitiker suchen nach Lösungen. Foto: vaf
Von Gerhard Bühler
Das Thema Autoverkehr scheint in Mannheim nun richtig angekommen zu sein. In ihren Etatreden bezogen die Sprecher der drei größten Parteien - SPD, CDU und Grüne - Stellung zum Thema "Pkw in der Stadt". Bei den Grünen war dies ohnehin schon länger so. Dabei gibt es gemeinsame Positionen, aber auch deutliche Unterschiede.
Das Auto sei "Hauptursache unserer heutigen Verkehrsprobleme", und es sei notwendig, den öffentlichen Raum gegen das "allgegenwärtige Blech auf vier Rädern wieder zurückzuerobern", sagte SPD-Fraktionsführer Ralf Eisenhauer. Zugeparkte Geh- und Radwege seien ein Ärgernis. Die Forderung der SPD laute daher: Im Stadtgebiet Mannheim soll das Parken von Pkw auf Geh- und Radwegen, Freiflächen und Plätzen grundsätzlich nicht mehr erlaubt oder geduldet werden. Für die stärkere Überwachung solle zusätzliches Personal eingestellt werden.
Auch nach Meinung der Grünen "erstickt die Stadt an der Menge privater Autos mit Verbrennungsmotoren". Zur Abhilfe wollen sie einzelne Straßenbereiche autofrei gestalten, angefangen mit der verlängerten Jungbuschstraße und auch entlang des Swansea-Platzes. Folgen könnten Straßen in den Stadtteilzentren. Auch der Campus der Universität soll über die Bismarck-Straße hinweg neu gestaltet werden.
Wegfallen solle dabei der "verkehrlich unnötige Fly-Over" im Schlosspark, wie Grünen-Sprecher Dirk Grunert die Hochstraßen-Auffahrt zur Rheinbrücke nannte. Um das Auto-Problem in den Planken in den Griff zu bekommen, bringen die Grünen die Idee eines Verteilzentrums im Hafengebiet ins Spiel. Von hier aus soll die Anlieferung der Geschäfte in den Planken nur noch mit elektrischen Streetscootern und Lastenrädern erfolgen.
Bei der Forderung nach mehr Radwegen, auch entlang der Augusta-Anlage, zeichnet sich ein Konflikt mit der CDU ab. Fraktionschef Claudius Kranz plädierte für "Maß und Mitte". Bei einem Radweg in der Augustaanlage erwartet er wenig Nutzer-Akzeptanz. Als großes Problem nimmt die CDU den Umfang des "ruhenden Verkehrs" im Bereich der City und angrenzender Stadtteile wahr. Um Parkverstöße einzudämmen, werden intensivere Kontrollen vorgeschlagen.