Mannheims Stadtdekan Karl Jung begrüßt die Modernisierungspläne. Foto: zg
Von Olivia Kaiser
Mannheim. In der Diözese Freiburg stehen große Veränderungen an. Die katholische Kirche zieht sich aus der Fläche zurück, aus bislang 224 Seelsorgeeinheiten sollen ab 2021 dann 40 Pfarreien werden. "Pastoral 2030" hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger das Konzept genannt. Im Dekanat Mannheim mit seinen 98.000 Katholiken sieht man diesen Prozess durchaus positiv. "Dass sich Kirche auf den Weg machen und sich verändern muss, ist etwas, was wir in Mannheim schon sehr lange spüren. Das Konzept ,Pastoral 2030’ mag auf den ersten Blick radikal erscheinen. Dass signifikante Veränderungen jedoch nötig sind, davon bin nicht nur ich im katholischen Stadtdekanat überzeugt", erklärt Mannheims Stadtdekan Karl Jung.
Deshalb habe er schon 2007 eine Weiterentwicklung des katholischen Stadtdekanats zu einer Stadtkirche vorgeschlagen, so Jung. Das wurde von der damaligen Bistumsleitung vehement abgelehnt. Jetzt soll genau das umgesetzt werden. Der vom Dekan damals angestoßene Zukunftsprozess wurde dennoch weitergeführt - seit 2016 mit besonderer Intensität unter den Schlagworten "Stadt - Kirche - Zukunft". Inzwischen hätten Ehren- wie Hauptamtliche gemeinsam das Zukunftsbild einer Stadtkirche Mannheim entwickelt, so Jung. Neun Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Stadtkirchenentwicklung, die sich an zahlreichen Stellen im erzbischöflichen Prozess "Pastoral 2030" wiederfänden. "Uns in Mannheim trifft das Thema nicht ganz unvorbereitet, wenngleich auch wir noch eine weite Wegstrecke zurückzulegen haben", erklärt der Stadtdekan.
Inwieweit Mannheim betroffen ist, kann Karl Jung noch nicht im Detail sagen: "Die gesamte Erzdiözese Freiburg ist in den Kirchenentwicklungsprozess einbezogen. Das betrifft natürlich auch das Gebiet des katholischen Stadtdekanats Mannheim. Unter der Voraussetzung, dass es in Zukunft etwa 40 Pfarreien in der Erzdiözese Freiburg gibt, könnte das bisherige Stadtdekanat Mannheim zu einer Pfarrei werden."
Klar ist für den Stadtdekan jedoch, dass sich die Kirche der Zukunft wandeln müsse, die bisherige Volkskirche sei schön länger im Wandel begriffen. Dies beinhalte auch die Arbeit von Ehrenamtlichen. "Sie werden in Zukunft mehr Verantwortung und Leitung auf allen kirchlichen Ebenen wahrnehmen.
Zum Dekanat Mannheim gehören auch die Gemeinden Edingen-Neckarhausen (Seelsorgeeinheit St. Martin) und Ilvesheim (Seelsorgeeinheit Maria Magdalena). Das soll auch weiterhin so bleiben. "Diese Gemeinden sind eine Bereicherung für das Stadtdekanat", betonte Karl Jung. "Wir gehen auch in Zukunft von einem gemeinsamen Weg aus."
Info: Alle Artikel zum Tagesthema "Pastoral 2030" finden sie unter www.rnz.de/pastoral2030