Beim Konzert gedachten die Söhne Mannheims ihres verstorbenen Weggefährten Edo Zanki. Foto: Gerold
Von Manfred Ofer
Mannheim. Die Söhne Mannheims waren im Haus. Im altehrwürdigen Rosengarten, um genau zu sein, und sie hatten ihren Sound zur Bescherung mitgebracht. Viele Besucher hatten sich am ersten Weihnachtsfeiertag im Konzertsaal eingefunden, um mit guter Musik und dem Bewusstsein zu feiern, dass sie mit dem Kauf ihrer Eintrittskarte eine Stiftung unterstützt haben, die weltweit Wasser als Menschenrecht einfordert.
Die Deko pulsierte in tiefem Blau, und ein wummernder Bass ließ alle Körper erzittern, als sich die Bühne im Rosengarten nach und nach mit den Protagonisten füllte. Es war ein Intro von treibender Kraft, das dem Publikum die ersten Akkorde bescherte. Als Rolf Stahlhofen, der mit seinen Musikerfreunden das Benefizkonzert initiiert hat, mit dem Song "Gib mir Musik" zum ersten Mal zum Mikrofon griff, war der Einstieg in die Party vollbracht.
Das Stück stammt aus der Feder des Sängers Edo Zanki, der im September verstorben ist, und war damit auch eine Hommage an den Weggefährten aus den frühen Tagen der Söhne Mannheims. Der Soul, der mit jeder Zeile mitschwang, sollte im Lauf des Abends noch öfter das Herz und Gehör der Besucher erfreuen. Denn ein Konzert mit dieser Band ist auch immer eine spirituelle Reise, die so manch einem Fan sogar einen neuen Lebensweg aufgezeigt hat.
Ein Weg, auf dem das Ensemble immer mal wieder neue Kollegen eingesammelt hat, wie Stahlhofen bemerkte und mit dem Frankfurter Sänger Giuseppe Porrello den ersten Gast vorstellte. Der hatte seine Songs "Nur für dich" und "Shake it" mitgebracht. Der zweite Gastmusiker des Abends hatte keine so lange Reise hinter sich: Toni Landomini alias Toni L. brachte aus Heidelberg noch mehr gute Laune und Hip-Hop mit. Später betrat mit der jungen Sängerin Adina Mitchell noch eine vielversprechende Neuentdeckung die Bühne.
Die Söhne Mannheims" stehen im nächsten Jahr seit einem Vierteljahrhundert auf den Bühnen der Republik. Kein Wunder, dass Stahlhofen und seine Freunde bei ihrem Gig aus dem Vollen schöpfen konnten. Pop, Soul, Hip-Hop und Reggae, die meisten Stücke auf Deutsch, doch viele auch auf Englisch – auch das ist ein Markenzeichen der Band, die ein multikulturelles Projekt ist.
Und dass sich immer wieder auch ein subtiler Hauch von karibischem Flair in ihre Songs einschleicht, macht die Party für viele erst so richtig tanzbar. Die Rede ist natürlich vom Reggae, der bekanntlich auf Jamaika beheimatet ist. Als "The Power of the Sound" aus den Lautsprechern kam, riss es zum ersten Mal die Mehrzahl der Besucher von den Stühlen. Die Sänger Marlon B. und Metaphysics trugen ihren Teil zu den sommerlichen Vibes bei. So in etwa stellt man sich die nächste Fete an einer Strandbar vor.
Den Geist der Weihnacht rief Rolf Stahlhofen mit seinem Solo-Trip in die Welt des Jazz in den Saal. Einer der Klassiker des Genres, den er kurz vor der Pause sang, hat ja auch ganz viel mit dem frohen Fest zu tun: "White Christmas". Damit war die musikalische Bescherung aber noch lange nicht zu Ende. Klassiker wie der Song "Geh davon aus" dürfen natürlich bei keinem Konzert der Söhne fehlen. Ebenso wenig die Ballade "Und wenn ein Lied" und der ganz große Hit "Das hat die Welt noch nicht gesehen", der auch die letzte Zugabe war.
Wer an diesem Abend nach Hause ging, hatte nicht nur gute Musik gefeiert, sondern nahm auch ein gutes Gefühl mit, weil er mit seiner Eintrittskarte die Stiftung "Water is Right" (WIR) und den Verein "Aufwind Mannheim" unterstützt hat, der sich gegen Kinderarmut in der Stadt engagiert.