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Rassismus-Vorwürfe an Xavier Naidoo

"Rechte Hetze der übelsten Art" (Update)

Freunde, politische Vertreter, die Heimatstadt und sogar seine Band gehen auf Distanz zu dem Sänger

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12.03.2020, 20:45 Uhr

Xavier Naidoo. Foto: dpa

Von Alexander Albrecht und 
Alexander Wenisch

Mannheim. "Ach Xavier", hadert Thorsten Riehle auf Facebook mit dem Mann, den er schon sein halbes Leben kennt, dem er zu Beginn seiner Karriere Auftritte vor einem etwas größeren Publikum verschafft, an ihn und seine zweifellos großartige Stimme geglaubt hat. Die beiden haben es in den vergangenen Jahren nicht leicht miteinander gehabt. Doch Riehle, der Geschäftsführer des Kulturhauses Capitol, hat selbst dann noch zu Xavier Naidoo gehalten, als sich der Soulsänger ersten Vorwürfen ausgesetzt sah, ein Antisemit oder Rassist zu sein. Und sich missverstanden fühlte. Wieder mal – und auch im aktuellen Fall.

Riehle gerät ins Grübeln. "Lieber Freund, ich verstehe es nicht. Ich zweifle an Dir", schreibt er. Und macht unmissverständlich klar: "Diese Worte sind rechte Hetze der übelsten Art." Der 48-jährige Naidoo hatte in einem nicht professionell gefertigten Video, dessen Text laut Facebook aus dem Jahre 2018 stammen soll, über eine tödliche Bedrohung "meiner Leute" gesungen und gerappt. Er fragt in dem Lied: "Was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt?"

Diese Passage lässt sich eigentlich nur auf Flüchtlinge beziehen, denen Rechtspopulisten häufig die Rolle als gefährliche "Messermänner" zuschreiben – ohne, dass dies durch die Kriminalitätsstatistik belegt ist. Auch in Naidoos kurpfälzischer Heimat nicht.

Der Sänger steht wegen politischer Äußerungen schon seit Jahren in der Kritik. Am Tag der Deutschen Einheit 2014 sprach er in Berlin bei einer Demonstration vor Menschen, die die staatliche Ordnung in Deutschland ablehnen. Naidoo betonte später, dass er mit den "Reichsbürgern" nichts zu tun habe. Im Jahr darauf nominierte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) den Sänger für den Eurovision Song Contest (ESC). Nach einem Sturm der Entrüstung zog der Sender die Entscheidung zurück. Naidoo wehrte sich auch damals gegen Kritik: "Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander."

Im Lied "Marionetten" der Söhne Mannheims (2017), das Naidoo geschrieben hatte, werden unter anderem Volksvertreter als "Volks-in-die-Fresse-Treter" bezeichnet. Ihm wurde vorgeworfen, rechtspopulistische Töne anzuschlagen. Naidoo rechtfertigte den Text als "zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen".

Es fand sogar ein Krisentreffen der Söhne Mannheims mit Oberbürgermeister Peter Kurz statt. Dieser hatte von der Band Aufklärung über "antistaatliche Aussagen" in "Marionetten" gefordert. Beide Seiten diskutierten mehr als drei Stunden über den Song. Kurz sagte nach dem Treffen, das rechtsextreme Spektrum feiere das Lied – doch habe die Gruppe in dem Gespräch glaubhaft gemacht, "dass sie auf dem Boden von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht".

Eine Rathaussprecherin sagte am Donnerstag auf RNZ-Anfrage: "Die Mannheimer Stadtgesellschaft und die Stadtverwaltung haben immer wieder Fremdenhass eine klare Absage erteilt." In diesen Tagen werde besonders deutlich, dass Hass auf Gruppen am Ende Gewalt erzeuge. "Die neuerlichen Äußerungen von Xavier Naidoo widersprechen zutiefst den Grundwerten, für die wir als Stadt stehen."

Ebenso eindeutig äußert sich Gerhard Fontagnier, der Vorsitzende des flüchtlingsfreundlichen Vereins "Mannheim sagt Ja!". Die Mitglieder empfänden es als unerträglich, dass Naidoo "Zugewanderte und Geflüchtete pauschal beschuldigt und damit Ängste und Vorurteile schürt wie es sonst Nazis tun." Mit "fadenscheinigen Erklärungen und künstlerischer Freiheit" sei dies nicht wegzuwischen. "Wer so spricht oder singt, kann kein Sohn einer Stadt sein, in der wir uns täglich für ein Zusammenleben in Vielfalt einsetzen", so Fontagnier.

Die Söhne Mannheims gehen inzwischen mehr als deutlich auf Distanz zu Naidoos umstrittenen Aussagen. "Bestimmt ist es wichtig, in der heutigen Zeit Dinge anzusprechen, gerne auch kontrovers, aber man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein", so das offizielle Statement zum aktuellen Fall. Das multikulturelle Musikerkollektiv betont: "Wir stehen klar und konkret gegen Hass, Gewalt und Rassismus!"

Und dann folgt der Paukenschlag via Facebook: "Xavier und wir gehen seit einiger Zeit getrennte Wege." Was klingt wie eine Trennung, sei "leider leicht missverständlich" formuliert, betont die Pressesprecherin der Söhne, Merle Lotz. Aufgrund Naidoos vieler Solo-Aktivitäten in den vergangenen Monaten sei es schlicht zu keiner Zusammenarbeit gekommen, wird relativiert.

Trotzdem: Ist das ein Rauswurf zwischen den Zeilen? Fakt ist: Die Söhne arbeiten gerade im Studio an neuen Songs. Und zwar ohne Naidoo. Ob der umstrittene Bandgründer noch einmal dazustoßen wird, sei momentan nicht absehbar, heißt es aus Kreisen der Söhne.

Wenn man sich weiter umhört, so kann man deutliche Krisenstimmung herauslesen. Schon nach der "Marionetten"-Affäre sei die Stimmung mehr als angespannt gewesen. Mehrere Musiker hätten sich damals überlegt, ob sie ganz persönlich noch Teil der Söhne sein wollen, wenn Naidoo weiter Mitglied bleibt. Damals habe sich das Kollektiv nach intensiven internen Debatten zusammengerauft. Hat Naidoo das Fass nun endgültig zum Überlaufen gebracht?

"Xavier ist keiner, der sich einbremsen lässt", sagte Thorsten Riehle bereits im Herbst 2014 der RNZ. "Er kennt nur schwarz oder weiß. Leider." Daran scheint sich nichts geändert zu haben. Ach Xavier.

Update: Donnerstag, 12. März 2020, 20.45 Uhr


Berlin. (dpa-lsw) Der Fernsehsender RTL plant die komplette restliche Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) ohne Sänger Xavier Naidoo (48) in der Jury. Es werde für Naidoo keine Rückkehr zu DSDS geben, teilte RTL am Donnerstag mit. Der Musiker ("Dieser Weg") sei auf das Angebot des Senders, "seine missverständlichen und widersprüchlichen Aussagen plausibel zu erklären, bis heute nicht eingegangen".

Naidoo sah sich nach Aussagen in einem Video Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt. Er wies diese vehement zurück und schrieb in einem Facebook-Post, er sei falsch interpretiert worden. Außerdem setze er sich aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Naidoo erklärte die in dem Video vorgetragenen Liedtexte aber nicht genauer und ging nicht konkret auf die Vorwürfe ein.

Annette Widmann-Mauz Hat sich wegen einer Weihnachtskarte einigen Ärger eingehandelt: CDU-Politikerin Annette Widmann-Mauz. Foto: Soeren Stache

Die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Annette Widmann-Mauz, kritisierte den Sänger für seine Äußerungen und forderte eine weitere Erklärung. "Solch ein Video ist angesichts der derzeitigen Bedrohung durch Rechtsextremismus brandgefährlich", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wenn Xavier Naidoo sagt, er sei falsch interpretiert worden, dann sollte er noch einmal für alle nachvollziehbar erklären: Was können Hörer hier falsch interpretieren?"

Auch der Fernsehsender RTL sah nach Naidoos Stellungnahme offenbar weiteren Klärungsbedarf und nahm den Sänger aus der DSDS-Jury. Naidoo bleibe dem Sender viele Antworten schuldig, zudem seien weitere Videos aufgetaucht, die in eine ähnliche Richtung gingen, hieß es in einer Stellungnahme des Senders vom Mittwochabend. Die übrigen Jury-Mitglieder Oana Nechiti, Pietro Lombardi und Dieter Bohlen sollen nun am Samstag zu dritt in der Jury sitzen, hieß es. "Wie es bei den weiteren Liveshows aussieht, werden wir zeitnah bekannt geben."

Update: Donnerstag, 12. März 2020, 13.35 Uhr


Berlin. (dpa) In der Debatte um ein Video mit einem politischen Liedtext von Xavier Naidoo (48) hat die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU) den Sänger kritisiert und eine weitere Erklärung gefordert. "Solch ein Video ist angesichts der derzeitigen Bedrohung durch Rechtsextremismus brandgefährlich", sagte die Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Naidoo hatte die Rassismus-Vorwürfe gegen sich vehement zurückgewiesen. Er schrieb am Mittwoch bei Facebook, seine Aussagen seien absolut falsch interpretiert worden.

"Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander", wurde Naidoo auf seiner Facebook-Seite zitiert. In dem fraglichen Videoausschnitt heißt es unter anderem: "Ich hab' fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen." In den Kommentarspalten zu dem Video werfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor.

Widmann-Mauz sagte: "Wenn Xavier Naidoo sagt, er sei falsch interpretiert worden, dann sollte er noch einmal für alle nachvollziehbar erklären: Was können Hörer hier falsch interpretieren?"

Auch der Fernsehsender RTL sah nach Naidoos Stellungnahme offenbar weiteren Klärungsbedarf und nahm den Sänger vorerst aus der Jury der Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS). Naidoo bleibe dem Sender viele Antworten schuldig, zudem seien weitere Videos aufgetaucht, die in eine ähnliche Richtung gingen, hieß es in einer Stellungnahme des Senders vom Mittwochabend. Der Sänger ("Dieser Weg") hatte in der aktuellen DSDS-Staffel unter anderen mit Dieter Bohlen in der Jury gesessen.

Update: Donnerstag, 12. März 2020, 9 Uhr


Mannheim/Köln. (dpa) Am Abend wurde der Rauswurf offiziell: Xavier Naidoo ist kein Jury-Mitglied in der RTL-Sendung "Deutschland sucht den Superstar" mehr. Das bestätigte ein Sprecher des Fernsehsenders am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Der 48-jährige Sänger hatte zuvor Rassismus-Vorwürfe gegen sich vehement zurückgewiesen. Er reagierte damit auf eine Debatte um ein Video, in dem zu sehen ist, wie er ein Lied mit umstrittenen Textzeilen singt. Naidoo schrieb am Mittwoch bei Facebook, seine Aussagen seien absolut falsch interpretiert worden. Zu den Hintergründen und der Entstehung des Videos äußerte er sich aber nicht.

In seiner Stellungnahme schrieb Naidoo: "Auch meine Familie kam als Gast nach Deutschland und hat sich natürlich an Recht und Moralvorstellungen des Gastgebers gehalten." Diese Selbstverständlichkeit solle für alle gelten - auch, wenn nur ein sehr kleiner Teil dies missverstanden habe. Was oder wen genau er damit meint, präzisierte der Sänger nicht, sondern schrieb weiter: "Aber gerade dieser kleine Teil belastet alle anderen, die hierdurch in "Sippenhaft" genommen und durch eine erschreckende Zunahme an Gewaltakten in Gefahr gebracht werden."

Rassenhass und Fremdenfeindlichkeit seien ihm völlig fremd, auch wenn er sich zuweilen emotional künstlerisch äußere, hieß es in einem Beitrag auf Naidoos Facebook-Seite vom Mittwoch. "Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander", wurde der Sänger dort zitiert.

In dem fraglichen Videoausschnitt heißt es unter anderem: "Ich hab' fast alle Menschen lieb, aber was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt, dann muss ich harte Worte wählen. Denn keiner darf meine Leute quälen."

In den Kommentarspalten zu dem Video werfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor. Wer das Video wann ins Netz stellte, ist unklar. Der Fernsehsender RTL, für den Naidoo derzeit in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) sitzt, hatte Naidoo zuvor aufgefordert, sich zu dem Video zu erklären.

In einem Posting, das RTL über Twitter verbreitete, heißt es: "1. Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Rassismus 2. Auch wir sind irritiert von dem aufgetauchten Video 3. Wir erwarten klare Antworten von Xavier #Naidoo."

Mit Abstand der BESTE SÄNGER!!! ❤️#XavierNaidoo pic.twitter.com/iQcdiK6unP

— Benny Change (@ChangeBenny) March 10, 2020

Derzeit sorgt in den sozialen Medien ein Video für großes Aufsehen, in dem dem Anschein nach der Sänger Xavier Naidoo zu sehen und ein politischer Song zu hören ist. In den Kommentarspalten werfen zahlreiche Nutzer dem Sänger Rassismus vor. Wer das Video wann ins Netz stellte, ist unklar. 

1. Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Rassismus
2. Auch wir sind irritiert von dem aufgetauchten Video
3. Wir erwarten klare Antworten von Xavier
#Naidoo

— RTL (@RTLde) March 11, 2020

Auf dpa-Anfrage fügte RTL noch hinzu: "RTL distanziert sich ganz klar von Rassismus in jeglicher Form. Wir klären mit Xavier, was es damit auf sich hat" - man werde sich so bald wie möglich äußern. Am Mittwochabend bestätigte dann ein RTL-Sprecher Medienberichte, dass Naidoo kein Jury-Mitglied mehr sei.

Der Sänger stand in der Vergangenheit mehrfach wegen Äußerungen in der Kritik. Am Tag der Deutschen Einheit 2014 sprach er in Berlin bei einer Demonstration sogenannter Reichsbürger, die die staatliche Ordnung in Deutschland ablehnen. Naidoo betonte später, dass er mit den Reichsbürgern nichts zu tun habe.

Im Jahr darauf nominierte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) den Sänger für den Eurovision Song Contest (ESC). Nach heftiger Kritik zog der Sender die Entscheidung zurück. Naidoo hatte sich gegen die Kritik gewehrt: "Mit meinem ganzen Wesen stehe ich für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland und einen respektvollen sowie friedlichen Umgang miteinander", wurde er damals vom NDR zitiert.

Im Lied "Marionetten" der Söhne Mannheims (2017), das Naidoo geschrieben hatte, werden unter anderem Volksvertreter als "Volks-in-die-Fresse-Treter" bezeichnet. Ihm wurde vorgeworfen, rechtspopulistische Töne anzuschlagen. Naidoo rechtfertigte den Text als "zugespitzte Zustandsbeschreibung gesellschaftlicher Strömungen".

Im selben Jahr untersagte ein Gericht es einer Referentin einer Stiftung gegen Rechtsextremismus, den Sänger als Antisemiten zu bezeichnen. 2019 bestätigte das Oberlandesgericht Nürnberg das Urteil. Die Frau habe sich nur auf Liedtexte Naidoos bezogen und keine Fakten für diesen Eindruck vorlegen können. Der Sänger habe immer wieder zu Vorwürfen geäußert, dass seine Texte falsch interpretiert würden.

Update: Mittwoch, 11. März 2020, 20.45 Uhr

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