Wenn eine Frau nachts ohne männliche Begleitung unterwegs ist, kann sie ein spezielles Taxi rufen. Symbolfoto: dpa
Mannheim. (RNZ) Das Frauen-Nachttaxi ist ein Erfolgsmodell. Bereits jetzt sind die im Haushalt dafür vorgesehenen Mittel in Höhe von 25.0000 Euro aufgebraucht. Wie die Stadt mitteilt, sind seit dem Start der Aktion am 1. September insgesamt 4971 Fahrten mit dem Frauen-Nachttaxi unternommen worden. Deshalb will die Verwaltung dem Gemeinderat bei seiner nächsten Sitzung einen Vorschlag machen, wie das Angebot fortgesetzt werden soll. Darüber entschieden werden soll im Rahmen der Haushaltsberatungen. Bis Ende des Jahres sei die Finanzierung noch gesichert, gab die Stadt bekannt.
Das Frauen-Nachttaxi kann schon von Mädchen ab 14 Jahren genutzt werden, die ohne männliche Begleitung eines über 14-Jährigen unterwegs sind. Die Nutzerinnen müssen dabei nicht zwingend in Mannheim wohnen. Das Angebot können alle Generationen vorbehaltlos und spontan in Anspruch nehmen. Die einzige Voraussetzung ist, dass bei der Bestellung ausdrücklich ein Frauen-Nachttaxi angefordert werden muss.
Dieses verkehrt von 22 bis 6 Uhr und kann per Telefon geordert oder auf der Straße herangewunken werden. Die teilnehmenden Taxen sind durch Aufkleber "Ich bin ein Frauen-Nachtaxi" an den Türen erkennbar. Die Fahrt muss lediglich in Mannheim angetreten werden, der Zielort ist beliebig.
Die Fahrt wird über Taxameter dokumentiert. Die Nutzerinnen zahlen den angezeigten Fahrpreis abzüglich sieben Euro. Derweil setzt sich die SPD-Gemeinderatsfraktion für den Weiterbetrieb des "Frauen-Nachttaxis" ein. Ihre frauenpolitische Sprecherin Claudia Schöning-Kalender sagte: "Die Inanspruchnahme allein in den ersten Wochen belegt, welche Bedeutung es für die Frauen hat. Es ist wichtig, die notwendigen Mittel bereitzustellen und für das nächste Jahr aufzustocken. Wichtig ist, dass es keine Unterbrechung des Angebots gibt."
Die Verwaltung hatte das Angebot auf Antrag der SPD-Fraktion eingeführt. "Das ,Frauen-Nachttaxi’ erhöht die subjektive wie objektive Sicherheit von Frauen in Mannheim. Und es hilft dabei, dass Frauen mobil sein und am öffentlichen Leben teilnehmen können – auch ohne Auto", so Schöning-Kalender in einer Mitteilung der Genossen.