So soll die Seilbahn-Station auf dem Spinelli-Gelände aussehen. Illustration: Doppelmayr
Von Alexander Albrecht
Mannheim. Die Seilbahn für die Bundesgartenschau in zweieinhalb Jahren hat eine weitere Hürde genommen. Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat jetzt mit großer Mehrheit dem Trassenverlauf zwischen den Austragungsorten Spinelli bei Feudenheim/Käfertal und dem Luisenpark zugestimmt.
Damit kann die Bundesgartenschau-Gesellschaft das Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragen. Auf der zwei Kilometer langen Strecke sollen insgesamt zehn Pfeiler stehen, jeweils 30 bis 45 Meter hoch. Drei davon sind in der Feudenheimer Au vorgesehen.
Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach versicherte in der Sitzung, dass die Pfeiler im Landschaftsschutzgebiet nach dem Großereignis vollständig entfernt werden. Die sieben anderen würden bis zu einer Tiefe von 1,50 Meter zurückgebaut. "Es wird trotzdem Jahrzehnte dauern, bis sich der Boden davon erholt hat", wendete Grünen-Stadträtin Gabriele Baier ein, stimmte dem Projekt aber dennoch zu.
Birgit Reinemund (FDP) sagte, die Liberalen seien "Freunde der Seilbahn". Die Streckenführung lehnte sie dagegen ab. Sie fürchtet beim Bau der circa 25 Quadratmeter großen Betonfundamente einen "massiven Eingriff" in die Au. Vor diesem Hintergrund fragte Reinemund an, ob die Seilbahn nicht an der gegenüber von Spinelli liegenden Au vorbeifahren könne. Das wäre zu teuer, meinte Schnellbach. Jede "Abweichung" auf der geraden Verbindung koste viel Geld.
Dafür kann die Seilbahn in anderer Hinsicht Öko-Punkte sammeln. So werden die 65 Gondeln vollständig mit "grünem Strom" angetrieben. Es müssen keine Bäume gefällt werden. Und für bedrohte Pflanzen und Tiere in der Au wie die Feldlerche würden Ausgleichsflächen geschaffen, versprach Schnellbach. Achim Weizel von der Mannheimer Liste störte sich ebenfalls an den Pfosten im Landschaftsschutzgebiet. Abgesehen davon lehnt er den Standort Spinelli wegen fehlender Parkplätze und ganz generell die Buga ab.
Die Seilbahn wird vom österreichischen Weltmarktführer Doppelmayr gebaut, die Stützen sollen laut Schnellbach ab Spätsommer 2022 montiert werden. Die Buga-Gesellschaft zahlt eine Kostenpauschale, die sich an den angepeilten 2,1 Millionen Besuchern orientiert. Werden es weniger, muss die GmbH draufzahlen, werden es mehr, geht ein Teil des "Gewinns" an Doppelmayr.