Mannheim

So bunt war der Christopher-Street-Day (Update, plus Fotogalerie)

Starkes Zeichen für meht Vielfalt - 120.000 Menschen kamen zur Parade

11.08.2019 UPDATE: 11.08.2019 15:20 Uhr 2 Minuten, 27 Sekunden
Foto: vaf

Von Volker Endres

Mannheim. Mit einem Feuerwerk über dem Schloss endeten am Samstagabend die Feierlichkeiten rund um den Christopher Street-Day (CSD) in der Mannheimer Innenstadt. Circa 120.000 Besucher hatten zuvor gemeinsam mit den Zugteilnehmern für gleiche Rechte von Lesben, Schwulen (Gays), Bisexuelle und Transgender (LGBT) demonstriert. Rund 5000 Menschen feierten im Anschluss fröhlich und friedlich bis 23 Uhr beim Straßenfest im Ehrenhof weiter.

"So etwas sieht man nicht so oft", waren sich die Mitglieder des Stammtischs "Zur Boxi" aus Mannheim-Schönau einig. Gerade ohne den direkten Kontakt zur Gemeinschaft der Schwulen und Lesben in der Stadt staunten die drei Männer nicht schlecht, als sie die bunte, schrille und vor allem fröhliche Gesellschaft an sich vorüberziehen sahen. Denn Mannheim war am Samstag nicht blau-schwarz, wie die Farben ihres Lieblingsfußballvereins SV Waldhof, sondern schillerte in allen Regenbogenfarben.

Um 14 Uhr startete die Parade mit 45 Wagen und einer Vielzahl von Laufgruppen am Neckartor. Schon lange vorher hatten die Schaulustigen, darunter viele Familien, sich an der Zugstrecke eingefunden, um einen Platz mit guter Sicht zu ergattern. Sie wurden nicht enttäuscht.

Bunt geschmückt rollten die Zugwagen durch die Innenstadt und sorgten mit lauter Musik, Regenbogenfahnen, Goldpapierregen und Seifenblasen für gute Stimmung. In schnittigen Cabrios ließen sich glamouröse Drag-Queens chauffieren. Überhaupt gab es viel schrille Outfits zu bewundern.

Bodenständiger ging es bei der Laufgruppe der BASF zu. Als Initiator des Netzwerks "BASFPride" war Dirk Opfermann maßgeblich daran beteiligt, dass sich erstmals eine Fußgruppe der BASF mit über 120 Teilnehmern am CSD beteiligte. "Wir sind hier, um gesehen zu werden. Wir stehen gemeinsam für Vielfalt", sagte er.

Immerhin habe sich für die LGBT-Gemeinde in den vergangenen 50 Jahren seit der Polizeirazzia in der New Yorker Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street vieles in Sachen Chancengleichheit und Akzeptanz getan. "Das zeigt, dass Zusammenhalt wirkt", unterstrich Harald Blaull als Sprecher des Veranstaltervereins CSD Rhein-Neckar und zitierte damit das Zugmotto in diesem Jahr.

"Ja, es wurde viel erreicht. Aber es gibt noch verdammt viel zu tun", schränkte Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) ein. "Und das sollte nicht wieder 50 Jahre dauern." Gemeinsam mit ihrem Mannheimer Kollegen Peter Kurz (SPD) und Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson (Grüne) war sie unter den Zugteilnehmern. "Das macht deutlich, dass die Städte hinter dem CSD und seinen Zielen stehen", hatkaute Kurz direkt vor dem Start erklärt.

Unter anderem beteiligte sich auch eine Abordnung des "Dyke-March-Rhein-Neckar". Am Freitag waren die lesbischen Frauen in einer Demonstration durch Heidelberg gezogen, am Samstag schloss sich die Gruppe spontan dem CSD an. So spontan, dass auch Erichson von der Zugteilnahme überrascht war. "Heidelberg wurde für das kommende Jahr wieder für das nationale Lesben-Frühlings-Treffen angefragt", informierte er. Das sei die nächste Gelegenheit für die die LGBT-Gemeinde der Metropolregion, Zusammenhalt zu demonstrieren.

Im Schlosshof wurde nach knapp dreistündiger Demonstration dann ausgelassen gefeiert. Unter anderem stand Schirmherrin Kerstin Ott ("Die immer lacht") auf der Bühne und sprach den Partygästen aus dem Herzen: "Komm lass uns die Welt bemalen, in Regenbogenfarben."

Update: Soonntag, 11. August 2019, 15.18 Uhr


Mannheim. (pol/mare) Was für ein Signal: 120.000 Menschen sind am Samstag zum Christopher-Street-Day in Mannheim gekommen. Wie die Polizei berichtet, verlief die Veranstaltung völlig friedlich.

Die Auftaktkundgebung begann um 14 Uhr am Neckartor. An der anschließenden Parade durch die Innenstadt Mannheims nahmen insgesamt 45 Fahrzeuge teil. Während der Parade kam es zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Ursache hierfür war, dass sich der Zug stark in die Länge zog, die entstandenen Lücken nicht geschlossen werden konnten, wodurch die jeweiligen Sperrungen länger andauerten.

Gegen 16.30 Uhr erreichte die Parade das Mannheimer Schloss. Während der Parade kam es zu insgesamt drei medizinischen Notfällen, bei denen der Rettungsdienst tätig wurde. Gleichzeitig fand im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses das CSD-Straßenfest statt. 

Ort des Geschehens

Hier fanden sich bis zu 5000 Besucher ein, zumal dort gegen 17.30 Uhr die Sängerin Kerstin Ott auftrat. Nach Abbrennen eines Feuerwerks wurde die Feier gegen 23 Uhr beendet. Bis auf kleinere Vorkommnisse verlief die Veranstaltung friedlich und störungsfrei.

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