Diebstahl-Schwerpunkt Mannheim

In Mannheim häufen sich die Diebstähle aus Fahrradkörben

Manchmal hilft Kommissar Zufall - Döner überführte Diebe

14.09.2017 UPDATE: 15.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Symbolfoto: Uwe Anspach/dpa

Von Harald Berlinghof

Mannheim. In jüngster Zeit häufen sich in Mannheim Diebstähle aus Fahrradkörben. Seit Anfang des Jahres hat die Mannheimer Polizei 383 dieser Taten registriert, bei denen Diebe unbemerkt oder in einer schnellen Aktion Taschen oder andere Wertsachen aus Fahrradkörben entwenden. Oft geschieht dies beim Warten an einer roten Ampel oder sogar während der Fahrt. Insgesamt sind rund 400 solcher Diebstähle im Bereich des Polizeipräsidiums Mannheim aufgelaufen.

"Der Schwerpunkt liegt aber ganz klar in Mannheim, die Zahlen aus dem Rhein-Neckar-Kreis und Heidelberg sind vernachlässigbar gering", sagt Polizeisprecher Thomas Habermehl auf RNZ-Nachfrage. "Und die Fallzahlen gehen bereits wieder zurück", betont er. Oft sind es Trends, die von Kleinkriminellen verfolgt werden. So folgte dem "Antanzen" nun das Stehlen aus Fahrradkörben. "Wenn etwas erfolgreich ist, spricht sich das in der Szene rum", weiß der Polizist.

Für den Rückgang verantwortlich sei aber auch der gestiegene Fahndungsdruck, der von der Mannheimer Polizei ausgehe. In akribischer Kleinarbeit sei es den Beamten gelungen, in 45 Fällen Tatverdächtige zu ermitteln. Dabei handelt es sich um 13- bis 25-jährige Täter überwiegend nordafrikanischer Herkunft, die teilweise wegen ihres Alters nicht strafmündig sind. Ein 14-Jähriger sitzt aber wegen eines solchen Diebstahls und dem gleichzeitigen Mitführen eines Messers in Untersuchungshaft. Doch meist handelt es sich bei dem Vergehen um sogenannten "einfachen Diebstahl".

"Auch, wenn einer einsitzt, spricht sich das rum", betont der Pressesprecher. Meist liegt der Polizei auch gar kein Täterhinweis vor, weil der Diebstahl erst später bemerkt wird. Auch bewährte Aufklärungshilfen wie eine Wiedererkennung des Täters oder Fingerabdrücke sind dabei nur selten einsetzbar. Doch manchmal können sogar Döner-Grills so etwas wie einen "Fingerabdruck" besitzen, sagt Habermehl und erzählt eine nette Anekdote: Im April wurde ein Diebstahl aus einem Fahrradkorb gemeldet. Daraufhin habe eine Polizeistreife Jugendliche auf einem Spielplatz beim Geld zählen beobachtet. Als sie bemerkt wurden, wollten die Jugendlichen einen angebissenen Döner unter der Sitzbank verstecken. Weil neben Geld auch ein Döner aus dem Fahrradkorb gestohlen worden, wurden die Beamten hellhörig.

Anhand der eingebrannten Riffelung im Fladenbrot ordneten sie den Döner einem bestimmten Imbiss zu - und der Verkäufer erkannte die bestohlene Frau wieder. Damit war klar: Die Polizei hatte die jugendlichen Diebe beim Verzehr des gestohlenen Döners erwischt. "Man muss eben manchmal auch findig sein bei der Ermittlungsarbeit", sagt Habermehl.

Die Mannheimer Polizei rät dennoch zu verstärkter Vorsicht beim Transportieren von Gegenständen im Fahrradkorb, insbesondere Taschen mit Geldbörsen. Alternativ gebe es abschließbare Fahrradkörbe mit Deckel oder einfache Abdeckungen wie einen Regenschutz, den man darüber ziehen kann. Kleine Hundefahrradkörbe gibt es mit Gitterabdeckung, die man auch zum Transport von Waren und Taschen benutzen kann.

Und schließlich gibt es Fahrradkörbe für die Lenkstange. Dort hat man seine Utensilien immer im Blick. Auch beim Vermeiden von solchen Diebstählen ist eben Findigkeit gefragt.

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