Die Alte Universität in Heidelberg. Foto: Joe
Von Sophie Krischa
Heidelberg. Abitur geschafft, Studienplatz gefunden, Studium begonnen. So weit, so gut. Aber was, wenn das angefangene Studium dann doch nicht das Richtige ist? Was, wenn man sich den Anforderungen nicht gewachsen fühlt, wenn es einfach keinen Spaß macht? Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung bricht rund jeder dritte Bachelorstudent sein Studium vorzeitig ab – eine erschreckend hohe Zahl. Umso wichtiger ist es, über Alternativen zu reden. Das sieht auch die Uni Heidelberg so: Bei der Veranstaltung "Spurwechsel" lieferte sie in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit Studienzweiflern Antworten auf ihre wichtigsten Fragen. "Es gibt natürlich kein Patentrezept", betont Nathalie Blome von der Studienberatung. Die verschiedenen Optionen und Herangehensweisen zu kennen, ist allerdings der erste Schritt aus der Misere. Ein Überblick:
> Eine Entscheidung treffen: Das kann mitunter am schwersten fallen. Entscheidungen bedeuten immer auch Abschied. Man entscheidet sich für den einen Weg und gleichzeitig gegen den anderen. Die richtige Entscheidung mit einer "100-Prozent-Garantie" gibt es nicht, das sollte man sich vor Augen führen. Pro- und Kontra-Listen können helfen, Ordnung in das Gefühlswirrwarr zu bringen. Im Internet unter www.uni-heidelberg.de/ studium-srt bietet die Uni ein "Reflexionstool" an. Dort kann das eigene Studium genauer unter die Lupe genommen werden. Manchmal reicht es aber auch schon, für eine Weile in der Ambivalenz zu bleiben und die Unsicherheit zuzulassen. Unter Druck werden selten kluge Entscheidungen getroffen.
> Neues wagen: Veränderungen tun gut – und öffnen manchmal neue Türen. Womöglich hängt die Unzufriedenheit gar nicht mit dem Kern des Studiums zusammen. Der Wechsel von Studienfach, -ort und -umfang löst vielleicht schon das Problem. So kann ein Student, der eigentlich Biologie auf Lehramt studieren wollte, zum Beispiel in ein klassisches Biologiestudium wechseln. Meistens hat man sich immerhin nicht ohne Grund für das ursprüngliche Fach entschieden.
> Ausbildung: Möchte ich überhaupt studieren? Viele Studenten vermissen den Praxisbezug im Studium. Das wird bei einer Ausbildung wohl nur selten der Fall sein. Dass man zudem von Beginn an Geld verdient, ist zudem ein klarer Anreiz und sichert eine gewisse Selbstständigkeit. Das Besondere für Studienabbrecher: Leistungen und Erfahrungen, die im Studium gesammelt wurden, können oft angerechnet werden.
> Duales Studium: Studieren mit praktischem Anteil: Das duale Studium vereint Ausbildung und Studium. Auch hier verdient man in der Regel von Anfang an sein eigenes Geld. Außerdem sind die Übernahme-Chancen sehr hoch – das verspricht einen entspannten Blick in die Zukunft. Übrigens: Studienabbrecher sind begehrt auf dem Arbeitsmarkt. Sie bringen theoretisches Wissen mit und sind sich durch die bereits getroffene Entscheidung sicher, was sie wollen.
> Rat einholen: Sich Hilfe zu holen, ist nie eine Schande und kann der Weg aus der Sackgasse sein. Experten von Studienberatung und Agentur für Arbeit können eine objektive Sicht auf die Dinge bieten und Tipps geben. Termine zur Einzelberatung können unter 06221 / 545454 vereinbart werden. Die Sprechstunden sind montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr im Carolinum, Seminarstraße 2.