Ziegelhäuser Brücke

"Hoffe, dass sie bis zum Abriss noch hält"

Das Nahziel ist ein "Abbruchkonzept". Das Tiefbauamt informierte die Bezirksbeiräte in Schlierbach und Ziegelhausen.

27.03.2022 UPDATE: 29.03.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Die Ziegelhäuser Brücke ist in einem schlechten Zustand: Wenn es nicht gerade Linienbusse sind, darf kein Fahrzeug über 3,5 Tonnen sie überqueren. Die Planer wollen die Brücke noch bis zum Neubau 2029 erhalten. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Schlierbach/Ziegelhausen. Jetzt wird es langsam ernst mit dem geplanten Neubau der Ziegelhäuser Brücke, was schon im Vorfeld mächtig für Diskussionsstoff bei den Anwohnern sorgte, die in direkter Nachbarschaft im nördlichen Teil der Neckarquerung in Ziegelhausen und damit an einer Engstelle leben. Bekanntlich bleibt der Ersatzneubau an gleicher Stelle und will die grundsätzlichen Verkehrsbeziehungen erhalten. Die Brücke an dem Standort bietet nämlich mit der Anbindung an den Bahnhof in Schlierbach einen riesigen Vorteil. Deshalb blieb es in diesem Stadtteil unter den Bezirksbeiräten auch sehr ruhig, was ebenfalls der Leiter des Tiefbauamts, Klaus-Peter Hofbauer, während der Hybridsitzung des dortigen Bezirksbeirats im Rathaus feststellte.

Bei der Sitzung des Gremiums aus Ziegelhausen lief es im Prinzip nicht anders. Auch wenn Hofbauer dort die möglichen Querschnittsvarianten ansprach, bei denen es auch um einen ausschließlich im Westen der Brücke projektierten kombinierten Fuß- und Radweg geht, ging er wie für die Schlierbacher nochmals auf den aktuellen Projektstand ein.

Per Beschluss des Gemeinderats im Januar halte nun sein Amt die Fäden in der Hand. Zuvor zeigte sich bekanntlich das Amt für Verkehrsmanagement federführend. Mittlerweile beauftragte man das international tätige Unternehmen Drees und Sommer mit der Findung eines geeigneten Büros für die notwendigen Planungsleistungen, die dann in zwei Stufen abrollen sollten.

Für die erste Stufe stellte der Amtsleiter hierfür einen "Teilnahmewettbewerb zur Ermittlung eines möglichen Unternehmens" vor. Danach folge die Angebotsphase, bei der die bestplatzierten Bewerber schließlich zum Zuge kommen. Als konkrete Terminierung des "längstens unter Auflagen bis 2029" durchzuführenden Brückenneubaus nannte er die Veröffentlichung der Ausschreibung im Gemeinderat in der Juni-Sitzung und für den Vorentwurf des Bauwerks spätestens den Januar nächsten Jahres.

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Als Nahziel hielt Hofbauer daher die Erarbeitung eines Abbruchkonzepts für unumgänglich, da ein "möglichst nahtloser Übergang zwischen Abbruch und Neubau" sämtliche Beeinträchtigungen äußerst gering halten sollten. "Ich hoffe, dass bis zum Abriss die Brücke noch hält, zumal das Gewicht auf 3,5 Tonnen pro Fahrzeug, abgesehen der Busse des ÖPNV, abgesenkt wurde", meinte er bereits in der Schlierbacher Sitzung. Daher beseitigte man auch die verschiedenen aufgetretenen Defizite mit temporären Ertüchtigungsmaßnahmen mittels Stahlträgern an der Unterseite der Brücke und lasse auch weiterhin die eingeschränkte Nutzung zu. Er freute sich nicht zuletzt auf die Neuprojektierung und dabei auf viele Gespräche mit allen Beteiligten, sagte er abschließend den Schlierbacher Räten.

Für die Ziegelhäuser sprach Klaus Fanz (Grüne) in diesem Zusammenhang noch ein weiteres "Riesenproblem" für die im zum Neckar führenden Abschnitt lebenden Menschen im Stadtteil an. "Wann gehört die durch eine sogenannte Legowand bedingte Engstelle in der Straße Am Bächenbuckel endlich der Vergangenheit an", fragte er den Amtsleiter. Denn just in der Silvesternacht zum Jahr 2018 verursachte bekanntlich ein Starkregen einen Hangrutsch innerhalb der nördlichen Wohnbebauung an dieser Stelle und sorge seitdem für dieses Hindernis. "Das ist rechtlich sehr verquickt und das juristische Verfahren ist noch nicht abgeschlossen", antwortete dieser auf die noch schwelende Problematik. Er hoffte allerdings, dass nun "Bewegung in die Angelegenheit" komme und man mit städtischer Unterstützung eine Lösung anstreben könne.

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