Nadine Hauser vom Rhein-Neckar-Kreis, Herbert Scheuermann von der Stadt Heidelberg und Fritz Quoos von der RNZ (Mitte) freuen sich über den fantastischen Spendenrekord. Foto: Hentschel
Von Fritz Quoos
Heidelberg. In einer Zeit überwiegend unerfreulicher Nachrichten gewinnt das Gute besondere Bedeutung. Und das Schönste: In diesem Fall hat die RNZ-Lesergemeinde entscheidenden Anteil daran. Dank der ungebrochenen Spendenbereitschaft Tausender Leserinnen und Leser, von Firmen, Vereinigungen und Initiativen hat die RNZ-Weihnachtsaktion 2019 einen neuen Rekord aufstellen können. Nach der leichten Verlängerung ins neue Jahr hinein hat die Spendensumme mit Stand Mitte Februar die stattliche Höhe von 645.167 Euro erreicht und liegt damit um 65.675 Euro über dem Vorjahresergebnis. Dies ist die höchste Summe, die seit Bestehen der Aktion zusammenkam.
Der Dank der Redaktion an alle Spenderinnen und Spender muss heute an erster Stelle stehen, und ihm schließen sich die Sozialdezernenten der Stadt Heidelberg und des Rhein-Neckar-Kreises ebenso an wie die Ligen der Wohlfahrtsverbände von Stadt und Kreis. Letztere erhalten auch diesmal die Hälfte des Spendenaufkommens, um im Laufe des Jahres besonders bedürftigen Mitbürgern in akuten Notlagen schnell und unbürokratisch helfen zu können. Dass Menschen, die schon wenig haben, rasch in Not geraten können, hat die RNZ in über 40 leicht anonymisierten Fällen aus der täglichen Praxis der Sozial- sowie der Kinder- und Jugendämter wieder vor Weihnachten geschildert. Und viele Spender haben sich davon angesprochen gefühlt. So gab es neben großen, kleinen und mittleren Spenden beispielhafte Aktionen – vom traditionellen Flötenspiel der Musik- und Singschule in der Hauptstraße bis hin zu den Lesungen Heidelberger Autoren in privaten Häusern. Und es gab viele spontane Hilfsangebote, die die Redaktion an die zuständigen Ämter weiterreichen konnte – bis hin zum Fahrdienst für einen Rentner, der nicht mehr in der Lage war, seine an Demenz erkrankte Frau im Heim zu besuchen.
Bürgermeister Joachim Gerner findet das Ergebnis der RNZ-Weihnachtsaktion "überwältigend". Aus diesem Topf konnte die Stadt nach Angaben Gerners 2019 an 724 Haushalte Spendenmittel überweisen. Darunter waren 351 Haushalte mit Alleinstehenden, 82 mit Alleinerziehenden und 267 von Ehepaaren mit Kindern. Insgesamt haben in Heidelberg 1890 Personen, darunter 895 Kinder, eine Spende erhalten.
Wie groß die Dankbarkeit der Empfänger ist, zeigt der Bürgermeister an einigen Zitaten aus vielen Briefen auf. Da bedankt sich eine Familie mit zwei Kindern mit einer Karte und einem von der kleinen Tochter gemalten Bild sehr herzlich, dass der Kauf eines Hochbetts für die Kleine ermöglicht wurde. Und ein Ehepaar ist besonders bewegt von der Hilfe, hat doch sein Sohn selbst schon einige Male beim Flötenspiel auf der Hauptstraße für die Aktion gesammelt. Gerner dankt auch den vielen Mitstreitern im Hintergrund, sei es im Amt für Soziales und Senioren, im Kinder- und Jugendamt, im Kämmereiamt, das die Spendenbescheinigungen verschickt, und im Jobcenter. Dankbar wird auch die Sparkasse erwähnt, die die gedruckten Überweisungsträger bereitstellte.
"Große Freude" über den Spendenrekord bekundet auch die Sozialdezernentin beim Rhein-Neckar-Kreis, Stefanie Jansen. Mit der Unterstützung aus der Aktion konnte das Landratsamt Spendengelder an 1336 Menschen in 376 Haushalten auszahlen und konnte 771 Kindern und Jugendlichen zu Weihnachten eine Freude bereiten.