Student bricht in Bärengehege ein

Aufregung im Heidelberger Zoo: Weil er nach eigenen Angaben Steppenfüchse streicheln wollte, stieg ein junger Mann in der Nacht auf Mittwoch in das gemeinsame Gehege der Füchse und Bären ein - und musste schließlich von der Feuerwehr befreit werden

22.02.2012 UPDATE: 22.02.2012 12:12 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Die syrischen Braunbären des Heidelberger Zoos: Ein Student musste in der Nacht auf Mittwoch in deren Außengehege befreit werden. Glücklicherweise waren die Tiere zu diesem Zeitpunkt im Innengehege eingesperrt.
Von Frank Schuster

Heidelberg. Ein 26-jähriger Student hatte in der Nacht auf Mittwoch großes Glück. Der unbedarfte junge Mann war in ein Gehege des Heidelberger Zoos eingestiegen, um die dortigen Steppenfüchse zu streicheln. Was der Student nicht wusste: Die Füchse teilen sich ihre Wohnstatt mit den syrischen Braunbären des Zoos.

Der Einbrecher musste nach einiger Zeit feststellen, dass er das Tiergehege nicht so einfach verlassen kann, wie er es betreten hat. Eine Erfahrung, die schon viele Bären, Elefanten und auch Löwen vor ihm machen mussten. Glücklicherweise wurde der Abenteurer von einem Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes entdeckt.

Der Wachmann verständigte Polizei und Feuerwehr, die den Tierfreund mittels einer Drehleiter aus dem Gehege bargen. Der Mann war inzwischen völlig durchnässt, da er zuvor versucht hatte, den Weg in die Freiheit durch den Wassergraben anzutreten. Der Graben sei erst wenige Stunden zuvor wieder mit Wasser befüllt worden, so Steffanie Richter, Pressesprecherin des Heidelberger Zoos auf RNZ-Anfrage. Normalerweise werde das Wasser bei eisigen Temperaturen abgelassen. So solle verhindert werden, dass die Bären im Eis einbrechen.

Der junge Mann aus dem Raum Gießen wurde schließlich von seinen in Heidelberg wohnenden Eltern von der Wache abgeholt. Polizeisprecher Dieter Klumpp bestätigte auf Nachfrage, dass der Mann nüchtern und wohl allein durch seine Tierliebe motiviert war. "Dennoch wird es für ihn ein teurer Spaß", so Klumpp, "allein die Kosten für die Feuerwehr und den Drehleitereinsatz." Dazu komme, dass die Stadt den Mann wegen Hausfriedensbruch anzeigen werde, um ihm eine Lehre zu erteilen.

Ob der junge Mann sein eigentliches Ziel erreicht hat, nämlich das Streicheln der Steppenfüchse, ist nicht bekannt. Ganz so ungewöhnlich scheint sein Wunsch allerdings nicht: "Es haben uns tatsächlich schon mehrfach Leute angesprochen, ob sie den Löwen einmal streicheln dürfen - weil der doch so lieb schauen würde", so Steffanie Richter. Sie rät allerdings dringend davon ab. All diese Tiere seien Wildtiere und den Kontakt mit Menschen nicht gewohnt. Selbst die Pfleger würden den direkten Kontakt mit den Braunbären meiden.

Die Bären selbst bekamen von der ganzen Aufregung nichts mit. Bärin Gudrun und ihre drei Kinder verbrachten die Nacht im Warmen, innerhalb ihrer vier Wände.

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