Konferenzzentrum Heidelberg

Grünes Licht für das neue Konferenzzentrum

Große Mehrheit im Gemeinderat für das Projekt - Grüne wollten es wegen der Folgekosten verschieben

12.04.2018 UPDATE: 13.04.2018 08:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
So sieht der Siegerentwurf des Basler Büros Degelo aus: Die Ansicht vom neuen Bahnhofsvorplatz aus. Grafik: Degelo

Von Timo Teufert

Heidelberg. Der Gemeinderat hat am gestrigen Donnerstag den Weg für das neue Konferenzzentrum frei gemacht: 38 von 48 Stadträten stimmten dafür, dass Haus in der Bahnstadt nach den Plänen des Baseler Architektenbüros "Degelo" von der Bau- und Servicegesellschaft (BSG) - eine Tochtergesellschaft der Stadt - bauen zu lassen. "Ein Meilenstein", fand Oberbürgermeister Eckart Würzner. Doch die Grünen wollten den Beschluss noch verhindern: Sie fürchten, dass die jährliche Belastung für den Betrieb des Konferenzzentrums die Stadt finanziell zu sehr einschränken würde.

Für die Großprojekte, die in nächster Zeit anstehen - neben dem Konferenzzentrum auch die Sanierung der Stadthalle und der Bau der Großsporthalle - rechnet die Stadt mit jährlichen Folgekosten zwischen 5,8 und 6,3 Millionen Euro. "Unsere Fraktion ist sowohl für die Großsporthalle als auch das Konferenzzentrum. Doch wir haben einen Punkt erreicht, an dem uns die jährliche Belastung zunehmend einschränken wird", sagte Grünen-Haushaltsexperte Peter Holschuh. Gerade vor dem Hintergrund, dass Heidelbergs Schulen einen erheblichen Sanierungsstau hätten, wolle man die Projekte zurückstellen und erneut im Haushalt diskutieren.

SPD-Fraktionschefin Anke Schuster zeigte sich irritiert vom Grünen-Antrag: "Das Konferenzzentrum wird seit 20 Jahren diskutiert, ist das Projekt mit den meisten Machbarkeitsstudien und den meisten positiven Voten des Gemeinderates." Die SPD stehe zum Projekt. "Auch wenn ich die finanziellen Bedenken der Grünen teile, halte ich den Zeitpunkt für den Antrag für falsch", sagte Judith Marggraf (GAL). Stattdessen sollten die Grünen lieber den Antrag stellen, die Großsporthalle zu verschieben, die sei noch nicht so weit fortgeschritten.

"Der Antrag ist das typisch larmoyante Suchen nach Ausstiegen", machte CDU-Fraktionschef Jan Gradel seinem Ärger Luft. Es habe eine Zeit für Grundsatzdiskussionen gegeben, die man auch geführt habe. Es habe eine Zeit für eine Standortdiskussion gegeben, auch die habe man zur Genüge geführt. Es habe auch eine Zeit für eine Finanzdiskussion gegeben, nun müsse man die Niedrigzinsen ausnutzen. "Und es gibt eine Zeit, um zu Bauen. Die ist jetzt", sagte Gradel. Und Michael Rochlitz (SPD) brach eine Lanze für die Großsporthalle: "Wir brauchen Sporthallen. Die Großsporthalle und das Konferenzzentrum erhöhen die Attraktivität der Stadt."

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Am Ende fand der Grünen-Antrag keine Mehrheit. Zehn Stadträte stimmten dafür, 33 dagegen.

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