Heidelberger Bahnstadt

Unterm Mietvertrag fehlt noch die Tinte

Das Bürgerhaus soll am 1. Januar eröffnen – Stadtteilverein soll den Betrieb übernehmen - Es liegen schon Anfragen vor

07.11.2017 UPDATE: 08.11.2017 06:00 Uhr 2 Minuten

Das Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ am Gadamerplatz: Im linken Gebäudeteil ist das Bürgerhaus untergebracht. Neben zahlreichen Gruppenräumen gibt es darin auch einen großen Saal mit Bühne. Foto: Philipp Rothe

Von Timo Teufert

Heidelberg. Zwei wesentliche Teile des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ am Gadamerplatz in der Bahnstadt sind schon in Betrieb: Die Grundschule hat seit Mitte September geöffnet, der Kindergarten seit Anfang Oktober. Am 1. Januar soll jetzt der letzte Teil folgen: das Bürgerhaus. Seit Monaten arbeitet der Vorstand des Stadtteilvereins - der den Betrieb des Hauses übernehmen soll - zusammen mit Stefanie Ferdinand vom Bahnstadttreff LA 33 auf diesen Tag hin. Zwar ist der Mietvertrag zwischen Stadtteilverein und Stadt Heidelberg noch nicht unterschrieben, doch erste Mietanfragen von Gruppen und für Einzelveranstaltungen liegen bereits vor.

Auf die Verantwortlichen beim Stadtteilverein kommen mit dem Bürgerhaus nun ganz neue Aufgaben zu: "Bislang hatten wir eine Aufgabenteilung zwischen dem Stadtteilverein und dem LA 33", berichtet der Vorstandssprecher Dieter Bartmann. Während der LA 33 verschiedene Interessengruppen betreut und kulturelle Aktivitäten vorangetrieben hat, konzentrierte sich der Stadtteilverein auf die politische Vertretung. Um eigene Räumlichkeiten musste sich der Verein nicht kümmern.

Zwar bilden die beiden Institutionen, wenn die Räume vom LA 33 Anfang Januar mit ins Bürgerhaus ziehen, eine Einheit. Doch diese Einheit hat nur bis Ende Oktober 2018 Bestand: Dann nämlich endet nach sechs Jahren die Finanzierung des LA 33, der vom Kulturfenster getragen wird, aus dem Treuhandvermögen Bahnstadt. Und damit auch die personelle Ausstattung: Die Leiterin des Bahnstadttreffs, Stefanie Ferdinand, war nicht nur als Ansprechpartnerin präsent, sie hat zum Beispiel auch viele kulturelle Projekte vorangetrieben: "In der Bahnstadt gibt es viel kreatives Potenzial", sagt sie. Daraus entstanden sind die Kulturabende im LA 33, die es auch im Bürgerhaus weiter geben soll. "Es hat sich jetzt eine Kulturgruppe gebildet, die das ehrenamtlich weiter tragen wird", freut sich Ferdinand. Für sie ist es wichtig, dass ihre Initiativen weitergeführt werden. Auch das Stadtteilfrühstück als informeller Treff des Stadtteils wird einmal im Monat im Bürgerhaus stattfinden.

Wie dringend größere Räume gebraucht werden, zeigt sich an der Auslastung des LA 33, der aus allen Nähten platzt. Trotzdem wird der Betrieb des Bürgerhauses für den Stadtteilverein eine Herausforderung: "Das wird kein Selbstläufer", sagt Bartmann. Auch wenn der Verein mit seinen 400 Mitgliedern eine vernünftige Größenordnung habe, um den Betrieb stemmen zu können. Neben den regelmäßigen Gruppentreffen sollen Einzelveranstaltungen im Haus stattfinden, auch der Normalbürger soll die Räumlichkeiten mieten können. Ab Februar sollen die Veranstaltungen im Bürgerhaus beginnen. 20 Mietanfragen liegen Bartmanns Vorstandskollegin Petra Berschin bereits vor. Sie alle müssen koordiniert werden, und am Ende muss auch jemand das Haus auf- und wieder zuschließen. Trotzdem wolle man bürgerschaftliches Engagement im Bürgerzentrum ermöglichen.

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Zunächst für drei Jahre will sich der Stadtteilverein deshalb als Betreiber verpflichten und Erfahrungen sammeln. Im Vorfeld hat man sich bereits mit anderen Stadteilvereinen ausgetauscht, die ebenfalls Bürgerzentren betreuen. Die Vorfreude ist jetzt groß: "Wir warten darauf, dass wir endlich reinkönnen", sagt Berschin. Denn Details kennen die neuen Mieter auch noch nicht, nur die grobe Aufteilung: Im Erdgeschoss des Bürgerhauses befinden sich drei Gruppenräume, ein Seminarraum, das Büro des Stadtteilvereins und ein Café, dessen Flächen aber nicht vom Stadtteilverein verwaltet werden. Im Obergeschoss gibt es die Toiletten, eine Küche, den 140 Quadratmeter großen Saal mit Bühne und eine Künstlergarderobe.

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