Die Stadthalle Heidelberg. Foto: mün
Heidelberg. (RNZ) Zum Artikel "Stadthalle: Muss es der große Wurf sein" in der RNZ-Wochenendausgabe vom 1. und 2. Juni meldet sich nun der Verein Alt-Heidelberg mit einer Stellungnahme zu Wort. "Mit Erstaunen lesen wir, dass nun auch Teile des Gemeinderats an dem von Waechter und Waechter vorgelegten Umbaukonzept der Stadthalle zweifeln", so die Vereinsvorsitzende Karin Werner-Jensen. Verwiesen werde in dem Bericht auf einen "Brief von Experten", der den Räten vorliege.
Der Stadtteilverein der Altstadt, Alt-Heidelberg, sei ein Mitglied dieses Expertengremiums. "Allerdings fragen wir uns", so Werner-Jensen, "was unsere wochenlange Arbeit bisher bewirkt hat, da kaum einer davon Notiz genommen hat." Sie fragt sich, wozu die Bürgerbeteiligung dann gut sein solle. "Wir schätzen das Engagement der Spender und Sponsoren ganz außerordentlich", so Werner-Jensen weiter: "Aber ist der Entwurf von Waechter und Waechter wirklich die einzige und beste Lösung? Ganz zu Anfang haben wir im Expertengremium gefragt, ob eine Koppelung an diese Architekten bestehe, da der Hauptmäzen dieses Büro besonders fördert. Dieses wurde verneint." Daher habe das Expertengremium bereits ganz am Anfang der Diskussion um eine Ausschreibung gebeten, was aber abgelehnt worden sei. "Doch nun lesen wir von unserem Finanzbürgermeister, die Förderzusage ist gebunden an das Waechter und Waechter-Konzept", ärgert sich die Vereinsvorsitzende: "Wie passt das zusammen?"
Vorwurf: Fehlerhafte Unterlagen
Bei der Stadthalle handele es sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, das die Heidelberger lieben. Laut RNZ sollten aber Teile des Großen Saals abgesenkt und heraufgefahren werden können. "Wird die teure, aufwendige Maschinerie zuverlässig funktionieren?", fragt Werner-Jensen. Schon der einzelne versenkbare Poller an der Alten Brücke funktioniere seit Monaten nicht. Alt-Heidelberg kritisiert überdies, dass die Stadträte möglicherweise manipuliert worden seien. "Die Vorlagen, die den Räten vom Inneren der Stadthalle gezeigt wurden, zeigen wenige ,grüne’ Reihen, aber umso mehr rotkolorierte, rot für schlechte Plätze und schlechte Akustik. Dabei weiß jeder Gast der Stadthalle, dass man in der ,roten neunten Reihe’ sehr gut sieht und sehr gut hört."
"Wo ist das Amt für Denkmalschutz?", fragt Werner-Jensen. Alle, die in Heidelberg jemals ein Fensterchen ein- oder einen kleinen Balkon anbauen wollten, rieben sich die Augen angesichts der geplanten Eingriffe in denkmalgeschützte Substanz.