Schlamm macht die Steckelsgasse so rutschig, dass Laufen gefährlich wird. Foto: Kaz
Heidelberg. (kaz) Weil er befürchtete, beim nächsten Starkregen werde eine "Schlammlawine" durch die Steckelsgasse rollen, wandte sich Rudi Schneider aus Handschuhsheim vor einigen Wochen an die RNZ. Da war der Hohlweg, der hoch zum Mönchbergweg führt und früher als wichtiger Wirtschaftsweg diente, verschlammt und gefährlich glitschig. Die RNZ hat nun nachgefragt, was die Stadt tut, um den Zustand der Gasse zu verbessern.
Starkregen, der eine besagte Schlammlawine auslösen könnte, erwartet die Stadt aber grundsätzlich eher im Mai oder Juni. Zuletzt sei der Weg im Januar 2020 gereinigt worden, teilte ein Sprecher außerdem mit. Als weitere Maßnahmen nannte er die Absenkung des Straßengefälles am Mönchbergweg, damit nach Regenfällen erst gar nicht zu viel Wasser zu Tal fließt. Der "Sandfang" werde regelmäßig gereinigt und sei zusätzlich durch eine Barriere geschützt, die Erdmassen abfangen soll. Mit beträchtlichem Aufwand versuche die Stadt, die Beeinträchtigungen der Anwohner also so gering wie möglich zu halten.
Allerdings seien die Steilwände rechts und links in Privatbesitz, zum Teil verwildert und würden auch immer wieder von Wildschweinen heimgesucht – letztere sind mit ein Grund für den Schlamm auf dem Weg. Und das Eindringen von Schwarzwild in verwilderte Grundstücke und Eigentumsfragen seien nicht so leicht zu lösen, so der Stadtsprecher.
Update: Freitag, 22. Januar 2021, 20.15 Uhr
Schlammlawine in der Steckelsgasse?
Ein Anwohner bemängelt den Zustand des Hohlweges am Ende der Handschuhsheimer Gasse.
Von Karin Katzenberger-Ruf
Heidelberg. "Beim nächsten größeren Unwetter kommt das alles runter", fürchtet Rudi Schneider. Seit mehr als 40 Jahren ist er Anwohner in der Steckelsgasse in Handschuhsheim, und es wäre nicht das erste Mal, dass dort nach starken Regenfällen Massen von Schlamm, Geröll und Holz in Richtung Tal geschwemmt würden. Schließlich ist die Verlängerung dieser Gasse ein Hohlweg, der hoch zur Neulichsiedlung beziehungsweise auf den Mönchbergweg führt und ein ordentliches Gefälle hat.
Das Auffanggitter reiche nicht, um gegen eine Schlammlawine etwas auszurichten, meint Anwohner Rudi Schneider. Fotos: kazWäre die verlängerte Steckelsgasse samt Abzweigung entlang der Gärten am Mönchberg gut in Schuss, wäre sie ein wunderbarer Wanderweg. Aber "die Hohl" ist leider in schlechtem Zustand. Das ärgert Rudi Schneider umso mehr, seit er weiß, dass anderswo (etwa im Siebenmühlental) Waldwege aufwendig saniert werden. Die rutschenden Hänge im Hohlweg sehen dagegen in der Tat bedrohlich aus. "Da werden demnächst Bäume umkippen und auf den Weg fallen", ist Schneider sicher. Außerdem bemängelt er, dass man auf dem schlammigen Untergrund leicht ausrutschen könne. Seiner Frau sei das erst kürzlich passiert.
Laut Rudi Schneider wurde der Weg vor etwa anderthalb Jahren zuletzt vom Schlamm befreit. Seither sei in dieser Hinsicht nichts mehr passiert. Ein etwa zur selben Zeit im Boden installiertes Auffanggitter hält er für viel zu kleindimensioniert, als dass es gegen eine drohende Schlammlawine etwas ausrichten könnte. Bei den gerade eher frostigen Temperaturen, scheint zwar keine Überschwemmung zu drohen. Doch das Wetter kann bekanntlich schnell umschlagen, frühlingshafte Temperaturen im Januar waren in den letzten Jahren jedenfalls keine Seltenheit.
Die schmutzigen Wanderschuhe, die man sich hier holt, sind noch das geringste Problem. Daneben besteht Rutschgefahr. Und: Der Schlamm könnte auch zur Bedrohung werden. Foto: kazWas Schneider auch ärgert: Es gibt kaum benutzbare Aufgänge zu den Gärten rechts und links an der Steckelsgasse. "Manche sehen aus, als lägen sie schon lange brach", sagt Schneider. Dort seien die Besitzer der Gärten am Zug. Noch immer nutzen seine Frau und er den Weg als schnelle Verbindung in den Wald, weil sie gerne wandern gehen, gerade in diesen Zeiten. Dass die Wanderschuhe dabei schmutzig werden, nahmen bisher beide in Kauf.
Doch die zunehmende Rutschgefahr, die auch einen schweren Sturz zur Folge haben könnte, stinkt ihnen gewaltig. Und damit sind sie nicht allein. Gleiches gilt für die Angst vor der Schlammlawine, die vor Einfahrten und Keller nicht haltmachen dürfte. Beim Fototermin vor Ort jedenfalls waren zwei Frauen mit Kindern die verlängerte Steckelsgasse bergauf unterwegs. Auch die fielen beim Herumtollen mal kurz in den Matsch, sie brachen sich dabei aber nicht die Knochen – immerhin.