So soll es aussehen: Die Schüler haben ein Denkmal entworfen, das aus drei Tafeln besteht. Eine Tafel trägt die Namen der Opfer, eine die Zeichnung eines Häftlings aus dem KZ Neckarelz und eine zeigt Auszüge aus der Textsammlung der selbstschreibenden Bücher. Repro: pop
Heidelberg (pop). Das Projekt "Denkmalbau auf dem Kirchheimer Friedhof" wird auch von den Kirchengemeinden im Stadtteil unterstützt. So findet am Samstag, 17. April, um 17 Uhr auf dem Friedhof eine ökumenische Andacht statt mit Pfarrerin Christiane Bindseil von der Bonhoeffer-Gemeinde und Schülerinnen und Schülern der Elisabeth-von-Thadden-Schule.
Die RNZ gibt drei weiteren Stimmen Raum, die sich für das Projekt einsetzen:
> Dorothee Roos, Vorsitzende der Gedenkstätte Neckarelz: "Das Projekt ‚Gedenkort Kirchheimer Friedhof‘ der Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Thadden-Schule schließt eine schmerzliche Lücke im Netzwerk der Gedenkorte im KZ-Außenlager-Komplex Neckarelz. Das kreative und ungewöhnliche Monument wird den Familien der Opfer erstmals einen würdigen Ort für ihre Trauer geben, die Gedenkstätte erhält dazu immer wieder Anfragen. Auf dem Friedhof Heidelberg-Kirchheim liegt die Asche von 78 Toten aus acht Ländern. Durch das Engagement der Schülerinnen und Schüler werden ihre Namen und die Gründe ihres Sterbens benannt. Die KZ-Gedenkstätte Neckarelz begrüßt das Projekt sehr und steht allen Interessierten mit Informationen gerne zur Verfügung."
> Norbert Giovannini, Lokalhistoriker und Experte für das jüdische Leben in Heidelberg zur Zeit des Nationalsozialismus: "Unbedingt unterstützenswert. Das Projekt der Thadden-Schule, auf dem Kirchheimer Friedhof der im KZ Neckarelz zu Tode gekommenen Häftlinge zu gedenken, deren Asche dort an unbekanntem Ort ausgestreut wurde, ist ein großartiger Versuch, Gedenkarbeit, aktive Recherche und Gestaltung eines eindrucksvollen Gedenkorts in Eigeninitiative zusammenzufügen. Wirksamer und bedeutsamer kann Geschichtsvermittlung für junge Menschen nicht sein."
> Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums: "Die Erinnerung an die Gefangenen des Konzentrations- und Arbeitslagers Neckarelz, deren Asche auf dem Kirchheimer Friedhof verstreut wurde, betrifft uns alle. Es waren Erwachsene, die diese Verbrechen begangen haben. Jetzt haben Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-von-Thadden-Schule mit ihrer Lehrerin in einem Projekt diese Geschichte aufgearbeitet. Erinnerung braucht einen Ort, und zwar nicht nur für uns, sondern auch für die Nachfahren der Opfer. Deshalb ist ein entsprechendes Denkmal für den Kirchheimer Friedhof so wichtig."