Die Brücke für Radfahrer und Fußgänger, die künftig den Neckar queren soll, wird im Süden am Gneisenaupark beginnen und am nördlichen Neckarufer enden. Visualisierung: Schlaich Bergermann Partner/Laboratory for Visionary Architecture/Latz+Partner
Heidelberg. (ani) Baubürgermeister Jürgen Odszuck sparte nicht mit den Superlativen: Die neue Rad- und Fußwegebrücke über den Neckar werde "ein grandioses Bauwerk", befand er, und außerdem "ein Meilenstein in Sachen Verkehrswende". Am Mittwoch stimmte der Gemeinderat mit großer Mehrheit dafür, dass eine Planungsgruppe für die neue Verbindung von Bergheim ins Neuenheimer Feld beauftragt wird. Diese besteht aus den Büros Schlaich Bergermann und Partner GmbH (Stuttgart/Berlin), Laboratory for Visionary Architecture Berlin GmbH (Berlin) sowie Latz + Partner Landschaftsarchitektur Stadtplanung (Kranzberg).
Das sind die Sieger eines zweistufigen Planungswettbewerbs, den die Stadt gemeinsam mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) zur Realisierung der Brücke im Oktober 2018 ausgeschrieben hatte. Der Beschluss des Gemeinderats bedeutet allerdings noch nicht, dass das Team die Brücke nun auch genauso wie im Entwurf vorgesehen baut. Vielmehr akzeptierte der Gemeinderat mit dem Votum die Entscheidung der Wettbewerbsjury und beauftragt die Gewinner mit der weiteren Planung. Dennoch stimmten die Stadträte auch einem Antrag der Grünen-Fraktion zu. Demnach solle die Rettungszufahrt nordwestlich (also nicht entlang des Neckars) geführt werden. Außerdem solle die Höhe der Brücke am Nordufer durch den Wegfall der Rettungszufahrt auf das vom Wasser- und Schifffahrtsamt vorgegebene, notwendige Niveau reduziert werden – so weit, dass die ebenerdige Führung des Fuß- und Radverkehrs unterhalb der Brücke weiterhin möglich ist.
Die neue Brücke soll die Ernst-Walz-Brücke und die Mittermaierstraße entlasten, an die geplante Radschnellverbindung nach Mannheim anbinden und eine Verknüpfung über Bahnstadt, Patrick-Henry-Village, Eppelheim und Schwetzingen in Aussicht stellen. Baubeginn könnte im Jahr 2023 sein. Die Gesamtkosten für die ersten Planungsschritte mit begleitenden Untersuchungen liegen bei 1,5 Millionen Euro.