Lohnt sich die Ziegelhäuser Neckar-Liegewiese?
Dem Forstamt zufolge liegt das Areal im Hochwassergebiet, was zu Mehrkosten führen könnte. Doch den Bezirksbeirat überzeugt dies nicht.

Heidelberg. (ths) Ziegelhausen drängt an den Fluss. Bereits vor zwei Jahren hat die CDU-Gemeinderatsfraktion den Antrag gestellt, eine Liegewiese an der "Adler"-Überfahrt herzurichten – und zwar westlich der dort in den Neckar einmündenden Steinbach. Hierzu eigne sich auf rund 150 Quadratmetern Fläche der derzeit verwilderte Grünbereich.
Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie gelte es, "der Bevölkerung angenehme Aufenthaltsplätze im Außenbereich zur Verfügung zu stellen" und damit Qualität und Wohlbefinden zu verbessern, begründet die CDU ihr Ansinnen. Jetzt war die Liegewiese Thema im Bezirksbeirat und dabei wurde deutlich, dass die Stadt von der Idee nicht überzeugt ist. Martin Krägel, Landschafts- und Forstamt, erklärte, dass das Areal im Hochwassergebiet liege und immer wieder überflutet würde. Daher sei von einem erhöhten Pflegeaufwand auszugehen – und damit mit Kosten von rund 4000 Euro jährlich.
Das Ebnen der Fläche und die Beseitigung von etwa 140.000 Tonnen Schwemmmaterial koste zusätzlich rund 36.000 Euro. Abgesehen davon müsse der Natur- und Artenschutz berücksichtigt werden, die Biotop-Situation und Bäume und Sträucher am Gewässerrand müssten erhalten bleiben, so Krägel. "Es ist jetzt abzuwägen, ob sich der Einsatz des Geldes bei all den aufgezeigten Widrigkeiten auch rentiere", meinte er und verwies auf andere Aufenthaltsmöglichkeiten entlang des Leinpfades und beim "alten Flussschwimmbad" östlich der Neckarbrücke.
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Peter Schlör (CDU) überzeugte das nicht. Er plädierte weiter für ein Umsetzen der Maßnahme, auch weil Ziegelhausen regelmäßig zu kurz komme. Auch Klaus Fanz und Jörg Dulz (Grüne) sahen hier nur Vorteile für die Menschen. Dulz wies außerdem auf einen notwendigen Wasser- und Stromanschluss an der Stelle hin. Am 5. Mai entscheidet der Gemeinderat über die Liegewiese.