Telefonbetrug. Symbolfoto: dpa
Heidelberg. (RNZ) Eine 80-Jährige erschien am Freitagmorgen in der Filiale einer Bank im Heidelberger Stadtteil Kirchheim und wollte einen fünfstelligen Bargeldbetrag abheben. Die Bank-Mitarbeiterin am Service-Schalter ahnte jedoch, was dahinter stecken könnte, und lehnte die Auszahlung ab. Stattdessen verständigte sie die Polizei. Die Seniorin beharrte jedoch auf der Auszahlung eines zumindest vierstelligen Betrags, um eine Überweisung für eine Gewinnauszahlung tätigen zu können. Sie habe zuvor einen Anruf erhalten, dass sie in Kürze von einem Taxifahrer abgeholt werde.
Dieser Taxifahrer erschien kurz nach 10 Uhr tatsächlich an der Wohnung der Dame und brachte diese zur Bank. Hier wartete der Wagen noch vor der Tür. Der Fahrer sagte, er habe den Auftrag von seiner Zentrale bekommen. Wer den Auftrag erteilt hatte, muss noch ermittelt werden.
Das ausgezahlte Bargeld der 80-Jährigen sowie die Bankkarten wurden vorsorglich in Verwahrung genommen, nachdem bekannt worden war, dass diese in den zurückliegenden Wochen mehrmals hohe Bargeldbeträge an unbekannte Empfänger überwiesen hatte. Die Ermittlungen dauern an. Im gleichen Zeitraum erhielten weitere betagte Menschen in Heidelberg, Eppelheim, Dossenheim, Altlußheim und Neulußheim Anrufe von Unbekannten, die sich entweder als entfernte Verwandte oder Polizisten ausgaben, um an die Ersparnisse der Angerufenen heranzukommen.