Heidelberg. (rnz/mare) Die für Sonntag, 15. März, geplante Veranstaltung "Anbaden 2020" am Heidelberger Iqbalufer ist abgesagt. Das teilt die Stadtverwaltung mit.
Hintergrund ist die Ausbreitung des Coronavirus, wie der Veranstalter, der Verein NeckarOrte e.V., mitteilt. Ein Nachholtermin für das gemeinsame eisige Bad im Fluss ist nicht vorgesehen.
Update: Mittwoch, 11. März 2020, 16.32 Uhr
Heidelberg. (RNZ/mare) Der Biber ist schuld! Das Anbaden am Iqbal-Ufer in Bergheim, das ursprünglich für Sonntag, 23. Februar, angesetzt war, muss um drei Wochen verschoben werden und findet nun am Sonntag, 15. März, um 14 Uhr statt. Das teilt die Stadtverwaltung mit.
Der Grund: Der Biber hat die Bäume auf der sogenannten "Liebesinsel" nahe des Iqbal-Ufers so stark geschädigt, dass diese nun bis Ende Februar eingekürzt werden müssen.
Foto: PR-VideoDie Arbeiten einer Fachfirma finden ab dem heutigen Montag statt und dauern je nach Witterung voraussichtlich bis Donnerstag, 27. Februar. Nur so sind auf der Bundeswasserstraße Neckar die Sicherheit von Schiffen und Freizeitsportlern zu gewährleisten und die Flusswehre vor Schäden zu bewahren. Während der gesamten Dauer der Arbeiten ist der Rad- und Fußweg entlang des Neckars zwischen dem "Neckarort" Iqbalufer, Fehrentzstraße und Ernst-Walz-Brücke gesperrt. Die Umleitung ist ausgeschildert.
Für die notwendigen Arbeiten wird es auf der Insel einen ökologischen Ausgleich geben. Der Biber steht streng unter Artenschutz. Es ist deshalb verboten, ihm Nahrungsquellen zu entziehen – es sei denn, es besteht durch seine Nagetätigkeit eine Verkehrsgefahr. Deshalb wird versucht, dem Biber zu seiner Ernährung für die Verkehrssicherheit unbedeutendes Gehölz als Fraßgehölz zu überlassen. So wird es bereits mit den Uferweiden entlang der Neckarwiese und des Leinpfades gehandhabt. Die Gehölze auf der Neckarinsel sollen wieder austreiben und noch bestehende Gehölze sollen nach den Arbeiten so geschützt werden, dass der Biber sie nicht zu Fall bringen kann.
In Heidelberg wächst die Biber-Population derzeit immer stärker an. Auf der gesamten Neckarstrecke Heidelbergs gibt es wieder Bibervorkommen. Die Spuren der Tiere sind im gesamten Uferbereich und auch auf der "Liebesinsel" zu beobachten. Die Neckarinsel darf aus Gründen des Naturschutzes nicht betreten werden, deshalb können sich die Biber dort nahezu ungestört aufhalten und fressen.
Aus Platz- und Sicherheitsgründen kann in dieser Zeit dann das Anbaden nicht stattfinden und wird verlegt.
Das eisige Bad im Fluss zum Jahresbeginn ist in Heidelberg mittlerweile zur Tradition geworden. Die Stimmung am Neckar hat in der kalten Jahreszeit eine ganz eigene Faszination.
Ab 13.45 Uhr begrüßen die Veranstalter die Bader mit Suppe, Punsch und Tee. Danach können sich die Teilnehmenden umziehen und aufwärmen. Dazu gibt es eine Aufwärm-Gymnastik. Von 14.30 bis 15 Uhr ist Badezeit, ab 15.30 Uhr klingt die Veranstaltung aus – wieder bei Suppe, Punsch und Tee. Zum Aufwärmen gibt es auch eine Sauna. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich vor Ort bei einer Ausstellung über die Machbarkeitsstudie der neuen Neckarpromenade mit Radhauptroute Heidelberg zu informieren.
> So melden Sie sich an: Mitmachen können alle, die der Kälte trotzen wollen, Zuschauerinnen und Zuschauer sind willkommen. Die Teilnahme am Baden ist nur nach vorheriger Anmeldung per E-Mail an anbaden@neckarorte-heidelberg.de oder unter www.neckarorte-heidelberg.de möglich. Die Veranstaltung erfreut sich großer Beliebtheit, und so hat sich die Zahl der Teilnehmenden in den letzten Jahren stetig erhöht. Um die Infrastruktur wie Toiletten, Sauna und Umkleiden sowie die Sicherheit der Badenden weiterhin gewährleisten zu können, haben die Veranstalter eine Teilnahmegebühr in Höhe von zehn Euro (fünf Euro für diejenigen, die nicht so viel zahlen möchten) einzuführen.
Die DLRG sorgt auf dem Wasser und an Land für die Sicherheit der Badenden. Bei stärkerer Strömung wird das Baden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Jeder, der mitbaden will, sollte Badesachen, Wasserschuhe, einen Bademantel, ein Handtuch und ein Saunatuch mitbringen.
Update: Donnerstag, 13. Februar 2020, 14.42 Uhr
Das erste „Anbaden“ gab es im Februar 2017. Seitdem veranstaltet der Verein Neckarorte jedes Jahr diese Veranstaltung für Hartgesottene am Bergheimer Iqbal-Ufer. Nun müssen die Winter-Schwimmer zum ersten Mal einen Unkostenbeitrag entrichten. Foto: RotheVon Anica Edinger
Heidelberg. Vier Grad kaltes Wasser? Kein Problem! Dann auf zum "Anbaden" 2020. Auch dieses Jahr lädt der Verein Neckarorte wieder Winter-Schwimmer zu dem Event ans Iqbal-Ufer in Bergheim ein – schon zum vierten Mal. Doch zum ersten Mal kostet die Teilnahme ein "Startgeld" von 10 Euro. Wer sich das nicht leisten kann, darf auch nur 5 Euro zahlen. Kathrin Herbstrieth, Mitglied bei "Neckarorte", erklärt im Interview, wieso das Anbaden nicht mehr gratis ist.
Kathrin Herbstrieth. Foto: privatFrau Herbstrieth, zum ersten Mal wird beim "Anbaden" in diesem Jahr ein finanzieller Beitrag fällig. Wieso?
Das "Anbaden" ist in den letzten Jahren immer größer geworden – letztes Jahr hatten sich rund 170 Leute angemeldet. Das Event ist für uns deshalb auch immer teurer geworden – betrachtet man etwa die Kosten für den Saunawagen, den wir eigens anmieten, oder für den DLRG-Einsatz. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der auf Spenden angewiesen ist. Mit dem Unkostenbeitrag wollen wir wenigstens einen Teil der Kosten decken, aber auch erreichen, dass die ehrenamtliche Arbeit wertgeschätzt wird.
Befürchten Sie nicht, dass so aus einem nicht-kommerziellen Event ein kommerzielles wird?
Kommerziell wird es nicht, da wir damit als Verein ja nichts verdienen. Der Beitrag ist auch mit zehn beziehungsweise fünf Euro für alle, die sich zehn nicht leisten könnten, sehr sozial. Ich bin sicher: Es ist weiterhin eine tolle Aktion.
Neu ist auch die Online-Anmeldung. Ist die nötig, weil das "Anbaden" in den letzten Jahren aus dem Ruder gelaufen ist?
Das nicht. Aber es war teilweise schon chaotisch. Durch die Anmeldung im Internet können wir nun auch sicherstellen, dass alle die Teilnahmebedingungen fürs Baden gelesen haben – etwa den Hinweis des Gesundheitsamtes, dass schwimmen im Neckar eigentlich nicht empfohlen ist. Zudem geht die Registrierung für die Schwimmer vor Ort schneller und einfacher – und vor allem papierlos.
Gehen Sie denn selbst auch "anbaden"?
Ich persönlich nicht, nein. Ich bin einfach kein Wassermensch. Aber ich finde es toll, zuzusehen und die Leute, die ins Wasser gehen, von außen zu motivieren. Die allgemeine Aufregung zu beobachten, ist auch ein tolles Gefühl.
Aber als Zuschauer muss man keinen Eintritt bezahlen?
Nein, natürlich nicht. Es geht beim Anbaden und generell für uns als Verein noch immer darum, schöne Orte am Neckar ins Bewusstsein zu rücken – damit die Bürger überhaupt wissen, was unsere Stadt bietet.
Info: Das diesjährige "Anbaden" findet am Sonntag, 23. Februar, ab 14 Uhr am Iqbal-Ufer in Bergheim statt. Anmeldung fürs Baden ab sofort hier
Neckar-Anbaden in Heidelberg - Die FotogalerieAnbaden im Heidelberger Neckar 2019
Video und Produktion: Marie Degenfeld