Auch Teile der Fassade wurden am Sonntag beschädigt. Foto: Priebe
Von Holger Buchwald
Heidelberg. Mit blanker Zerstörungswut richteten Unbekannte am frühen Sonntagmorgen an einem Neubau im Höllenstein-Quartier einen Schaden in Höhe von 90.000 Euro an. Doch auch vier Tage nach dem Vorfall bleibt das Motiv unklar. Die Polizei konnte noch keinen Fahndungserfolg vermelden.
Die 85 Wohnungen in dem Neubau im Birkenweg waren fast bezugsfertig. "Sie wurden gerade zur Übergabe an die Mieter vorbereitet, die ab Oktober stattfinden sollte", sagte Sebastian Streckel von der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz (GGH). Nun hofft der Projektleiter, dass der Terminplan trotz des angerichteten Schadens eingehalten werden kann.
Dass Maschinen oder Buntmetall von einer Baustelle gestohlen werden, komme leider ab und zu mal vor, sagt Streckel. So etwas wie vergangenes Wochenende hat er aber noch nie erlebt. Die Täter hatten im Haus mehrere Wasserhähne geöffnet und einen Wasserschaden angerichtet, der allein in die Zehntausende geht. Zudem hatten sie einen brennenden Gegenstand in einen Lüftungsschacht geworfen und dadurch die Fassade beschädigt sowie Dämmmaterial in Brand gesetzt. "Die Unbekannten hatten sogar Gips in manche Toiletten gekippt", so Streckel – und Pulver-Feuerlöscher hätten sie auch versprüht.
"Die Schäden an der Fassade können wir auch nach dem Bezug der Wohnungen sanieren", ist Streckel optimistisch. Dank des beherzten Eingreifens der Feuerwehr und der guten Arbeit des Generalunternehmers sei der Neubau inzwischen wieder trockengelegt. Lediglich die Einheit für eine größere Wohngemeinschaft und der Gemeinschaftstreff könnten nicht pünktlich ab November genutzt werden. "Der Neubau war abgeschlossen und normal gesichert", wundert sich Streckel über die Dreistigkeit der Einbrecher. Bei der Baustellensicherung wolle man sich nun generell neue Konzepte überlegen.