Heidelberg. (hob) Schnell über ein aufgehebeltes Fenster rein in das Haus - und dann alles ruckzuck in einen Rucksack packen, was nicht niet- und nagelfest ist. So sah bislang die gängigste Masche von Einbrechern aus. Dabei hatten sie es meist auf kleine, aber wertvolle Gegenstände wie Schmuck, Uhren, aber auch Bargeld abgesehen. Doch in jüngster Zeit meldete die Polizei auch immer wieder den Diebstahl ganzer Tresore, die die Einbrecher teilweise nur mit Sackkarren vom Fleck bewegen konnten.
Der jüngste Fall ereignete sich in der Nacht auf den vergangenen Montag in der Altstadt, als die Täter über ein Regenfallrohr in das Obergeschoss des Schnellrestaurants "Pizza Hut" in der Hauptstraße kletterten, ein Fenster und die Metalltüre zum Büro aufhebelten und den 300 Kilogramm schweren Safe zum Haupteingang brachten. Die Ermittler der Polizei glauben, dass die schwere Beute mit einem Auto abtransportiert wurde. Im Tresor befanden sich die Einnahmen des gesamten Wochenendes und Wechselgeld.
Sei es am 1. Februar in der Robert-Koch-Straße in der Bahnstadt, in der Nacht zum 23. Januar an der Ecke Hauptstraße/Kettengasse oder bei einem brutalen Überfall am 17. Januar in Mannheim-Waldhof, bei dem die Täter die Angestellte eines Drogeriemarktes gefesselt hatten: In all diesen Fällen nahmen die Einbrecher gleich den ganzen Tresor mit.
Polizeisprecher David Faulhaber glaubt aber nicht an einen Trend oder Serientäter - auch wenn es von September bis Dezember in Mannheim und Heidelberg sechs weitere Fälle gegeben habe, wo die Einbrecher gleich den ganzen Safe abschleppten. "Meist handelt es sich dabei aber um kleinere, freistehende Tresore, die man einfach wegtragen kann", so Faulhaber. Das Landeskriminalamt empfehle, alle Geldschränke unter 1000 Kilogramm Gewicht fest zu verankern - und zum Beispiel einzumauern.
In keinem der Fälle eines Tresor-Diebstahls der letzten Wochen konnten die Täter bisher geschnappt werden. Die Kriminalpolizei bittet nach wie vor um Zeugenhinweise zu den einzelnen Taten: Telefon 0621/174-4444. Unterdessen berät die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Mieter wie Wohnungsinhaber darüber, wie sie ihre eigenen vier Wände vor Einbrechern schützen können. Unter der 0621/174-1234 können Termine vereinbart werden.
Info: www.k-einbruch.de