Clubsterben in Heidelberg

CDU kritisiert Halle 02-Chefs

"Unter einem Vorwand gute Kulturarbeit zunichte gemacht"

09.07.2020 UPDATE: 10.07.2020 06:00 Uhr 51 Sekunden

Die Halle02 in der Heidelberger Bahnstadt. Foto: vaf

Heidelberg. (RNZ) Harsch reagiert die CDU-Fraktion im Gemeinderat auf die Ankündigung der Halle 02-Geschäftsführer, den Kulturbetrieb einzustellen. In einer Pressemitteilung zeigt sie sich verwundert. "Unzutreffend ist die Aussage, die Stadt habe kein gutes Kulturkonzept", so Fraktionschef Jan Gradel. "Damit wird in Abrede gestellt, dass sich der Gemeinderat, unter Beteiligung eines der beiden Geschäftsführer der Halle 02, bereits seit einem Jahr um neue Leitlinien und Förderrichtlinien bemüht."

Der Gemeinderat habe die Halle 02 immer gut unterstützt. "So wurde der Halle 02 ein maßgeschneidertes Gebäude gebaut, das die Betreiber zu einer stark subventionierten Miete nutzen und zusätzlich derzeit bereits untervermieten." Die Stadt sei den Betreibern durch einen langfristigen Mietvertrag deutlich entgegengekommen. Zudem habe die Stadt zu Beginn der Corona-Krise mit sofortiger Wirkung auf die Mietzahlungen verzichtet.

Es sei bedauerlich, dass sich die Halle-Betreiber im Vorfeld ihrer Entscheidung nicht mit einem Zukunftskonzept an den Gemeinderat gewandt hätten. "Verwaltung und Politik wären sicherlich bereit gewesen, an einer gemeinsamen Lösung – auch für andere Kulturbetriebe – zu arbeiten", so Stadtrat Werner Pfisterer. "Allerdings wurde jetzt unter einem Vorwand gute und wichtige Kulturarbeit zunichtegemacht, was wir sehr bedauern." Man fordere die Betreiber auf, konkret zu äußern, was genau die Probleme sind und wie der Entscheidung zur Schließung des Kulturbetriebes entgegengewirkt werden könne.

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"Sollten sie das nicht tun, erhält die jetzige Entscheidung einen mehr als fahlen Beigeschmack", erklärt Jan Gradel.