Bei Motorradunfällen gibt es erfahrungsgemäß häufig schwer Verletzte, weiß Eberbachs Polizeichef Gerd Lipponer. 2017 blieb ihre Anzahl fast gleich, aber die Höhe des Sachschadens nahm gegenüber des Vorjahres zu. Dem Saisonstart 2018 folgen wieder Kontrollen. Foto: pa
Von Felix Hüll
Eberbach. Das Polizeirevier Eberbach hat die Verkehrsunfallstatistik für seinen Einzugsbereich vorgestellt. Danach wurde letztes Jahr mit 527 Unfällen einer weniger als 2016 aufgenommen. Im Vorjahresvergleich hat die absolute Zahl der Verletzten zwar von 59 auf 74 zugenommen. Die Anzahl der Unfälle aber, bei denen Menschen verletzt wurden, ist von 74 auf 40 zurück gegangen. Immerhin gab es 2017 keinen Verkehrstoten. Allerdings kam es zu einem Schulwegunfall mit einem achtjährigen Mädchen.
Nach Angaben von Revierleiter Erster Polizeihauptkommissar Gerd Lipponer nahmen die Beamten 2017 auf den Straßen der Stadt Eberbach 456 Unfälle auf; im Vorjahr 2016 waren es 442. In Schönbrunn gab’s 62 (69) Unfallaufnahmen, und in Heddesbach 9 (17). Insgesamt wurden 74 (59) Personen verletzt, davon 58 (40) leicht und 16 (19) schwer.
Der registrierte Gesamtsachschaden betrug 472.390.( 925.668 ) Euro. 2016 war ein Forst-Traktor mit angehängtem Häcksler im Ittertal verunglückt, der als Totalschaden allein mit 300.000 Euro die Zahl der 2016er-Statistik nach oben trieb.
Neben den Schulwegunfall vom November (s.u.) gab es 2017 fünf (sechs) Verkehrsunfälle mit Kindern. Vier (sechs) Kinder wurden dabei verletzt.
Die Unfallzahl, bei denen Fußgänger beteiligt waren, sank von sechs auf fünf. Deutlich rückläufig war mit 32 auf 24 die Zahl der Unfälle, die Senioren über 65 verursachten. Zurück ging auch die Zahl der Unfälle mit Personenschäden, an die junge Kraftfahrer (18-24 Jahre) verursachten: sie sank von 13 auf sieben. Insgesamt waren junge Kraftfahrer bei 13 (24) Unfällen Verursacher. Lipponer: "Dies sind die niedrigsten Zahlen in den letzten fünf Jahren." Angestiegen ist hingegen die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern von vier auf neun.
"Motorradunfälle haben meist verletzte, oft schwer verletzte Personen zur Folge", sagt Lipponer. Hier blieb die Anzahl mit 14 (15) im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Der Gesamtsachschaden der Motorradunfälle liegt bei 59.300.( 42.050 ) Euro. Die festgestellten Hauptunfallursachen bei den Motorradunfällen waren zu schnelles Fahren, Fehler beim Überholen, Nichteinhalten des Rechtsfahrgebotes, Vorfahrtsverletzung und ungenügender Sicherheitsabstand. Mit 26 (26) blieb die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle allgemein auf dem niedrigem Vorjahresniveau. Auf das Konto der Unfallursache "Geschwindigkeit" geht 2017 trotzdem ein Gesamtsachschaden von 110.000.( 140.000 ) Euro.
Die Zahl der Unfälle mit alkoholisierten Kraftfahrern bewegt sich mit 2 (6) auf dem niedrigsten Niveau der letzten fünf Jahre. 21 (20) Autofahrer wurden wegen "Trunkenheit im Verkehr" angezeigt. Bei 17 (7) gestoppten Pkw-Fahrern stellten die Polizisten Einwirkung illegaler Drogen fest. Allerdings wurde erneut kein Unfall (2016: 0) registriert, bei dem diese Drogen im Spiel waren. "Fahrerflucht" hieß es 111 (128) mal im Polizeibericht; 33 (42) davon konnten aufgeklärt werden.
Die Hauptunfallursachen: zu hohe Geschwindigkeit, zu gewagtes Überholen und Vorfahrtsverletzungen. Dass dies beachtet wird und auch, dass Gurte angelegt werden und Autofahrer nicht mit dem Handy hantieren, will die Polizei weiter durch Kontrollen vorbeugend im Bewusstsein der Autofahrer verankern.
2018 gehören ebenfalls zum Standardprogramm die Verkehrserziehung an Schulen und die Schulwegüberwachung.