Still ruht der Marbach-Stausee. Doch im Sommer ist er ein beliebtes Naherholungsziel, das durch verschiedene Maßnahmen deutlich aufgewertet werden soll. Foto: Marcus Deschner
Von Marcus Deschner
Oberzent. Eine deutliche Aufwertung als Freizeitstätte und touristischer Anziehungspunkt erhalten soll der Marbach-Stausee bei Mossautal. Der in Unter-Sensbach tagende vorläufige Haupt- und Finanzausschuss der neuen Stadt Oberzent beschäftigte sich in seiner konstituierenden Sitzung mit einem entsprechenden Bebauungsplan. Stadtbaumeister Peter Bauer und Landschaftsarchitektin Anke Heuer stellten die Planungen dazu vor.
Ein Ortstermin mit den zuständigen Fachbehörden habe bereits stattgefunden. So soll am Ufer des Sees eine ganzjährig betriebene Hütte mit Bewirtschaftung sowie behindertengerechten Toiletten entstehen: "Ein eingeschossiges Gebäude wie eine Wanderhütte in den Alpen", erklärte Bauer. Der bislang dort schon befindliche, "planungsrechtlich noch nicht erfasste" Campingplatz soll in seinem Bestand gesichert werden. Damit die Gäste zum Baden nicht durch Schlamm ins Wasser waten müssen, soll ein in den See führender Steg gebaut werden. Zum Brausen soll’s in absehbarer Zeit Kaltwasserduschen geben. Als naturschutzrechtlichen Ausgleich für die Eingriffsmaßnahmen will man einen in Seenähe befindlichen Nadelholzbestand in Laubwald "umbauen". Der vorhandene naturnahe Quellsumpf soll mit einer Holzabsperrung vor Betreten gesichert werden. Und ein nicht standorttypisches Drachenweidengebüsch soll durch Grauweiden ersetzt werden. Holzwände in Ufernähe sollen Badegäste beim Umziehen Heuer zufolge vor neugierigen Blicken schützen. Komplettiert werden soll die Anlage schließlich mit Spielplatzgeräten für Kinder am Ufer.
Abgelehnt worden sei die Schaffung eines großen Parkplatzes im Waldbereich. Die bestehenden Parkmöglichkeiten beim Funktionsgebäude wolle man allerdings durch drei Plätze für Wohnmobile sowie eine Entsorgungsstation etwas ausbauen. Und der gegenüber liegende Parkplatz an der B 460 soll erweitert werden. "Das Baden im See und auch die seit Jahren dort stattfindenden Open-Air-Veranstaltungen seien durch die Planungen "in keinster Weise gefährdet", versicherte Peter Bauer. Gleichzeitig stellte er klar, dass der Marbach-Stausee nicht nur als Magnet für Naherholung dienen soll: "Die Funktion als Hochwasserrückhaltebecken darf selbstverständlich nicht eingeschränkt werden".
Im Ausschuss tauchte die Frage auf, wer denn die ins Auge gefassten Maßnahmen eigentlich bezahle. Das stemme die Kreisverwaltung über den Wasserverband, erklärte der Stadtbaumeister. Elisabeth Bühler-Kowarsch (Grüne) meldete ob der umfangreichen Vorlage Zweifel an, ob man darüber an diesem Abend abstimmen solle. Dennoch wurde der Plan anschließend bei ihrer Enthaltung vom Gremium so beschlossen.