112 500 statt der geplanten 60 000 Euro kostet die Sanierung des Hochbehälters. Foto: MD
Von Marcus Deschner
Schönbrunn. Vergeben wurden am Freitag in der Sitzung des Schönbrunner Gemeinderates die Bauleistungen zur Sanierung des Hochbehälters in Schönbrunn. Allerdings kommt die Maßnahme mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich vorgesehen und soll rund 112.500 Euro kosten. Ausführen soll die Arbeiten eine Firma aus Mosbach. Die hatte beim Submissionstermin das einzige Angebot abgegeben. Wie Kämmerer Benedikt Münch ausführte, habe man bei der Vergabe ein Ingenieurbüro mit ins Boot geholt. Die Preise seien geprüft und als "marktüblich" anzusehen. Allerdings waren für die Sanierung zunächst nur 60.000 Euro eingestellt worden. Man habe, so Münch, für das Vorhaben keine Kalkulation gehabt und sich bei den Preisen an einer vergleichbaren Maßnahme, die 2014 in Haag durchgeführt wurde, orientiert. Darin sei auch eine Edelstahlauskleidung vorgesehen, die Stahlpreise seien in der letzten Zeit stark gestiegen.
Die überplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 62.500 Euro sollen im Haushalt 2019 finanziert werden. Ob’s denn dafür Fördermittel gebe, wollte Karin Koch (CDU) wissen. "Dafür ist unser Wasserpreis zu niedrig", entgegnete Münch. Der liegt momentan bei 2,30 Euro je Kubikmeter. "Eine Drei müsste für eine gute Förderung davor stehen", so der Kämmerer. "Das steht in keinem Verhältnis", kritisierte Volker Wesch (CDU) die explodierenden Kosten der Sanierung und stimmte als einziger gegen die Umsetzung der Maßnahme.
Einstimmig an die AVR Energie vergeben wurde der Vertrag über die Lieferung elektrischer Energie für die Gemeinde. Die benötigte etwa im vergangenen Jahr für ihre Gebäude und Straßenlampen 550.000 Kilowattstunden Strom. Der wurde seit 2014 von der EnBW geliefert. Doch der Versorger hatte den Vertrag fristgerecht zum 31. Dezember 2018 gekündigt. Die Verwaltung hatte daher neben der AVR auch die Stadtwerke Eberbach und Mosbach sowie die EnBW um Konditionen angefragt und auch Angebote erhalten. Diese Preise wurden jedoch aus Datenschutzgründen in öffentlicher Sitzung nicht bekannt gegeben. Lediglich der Preis der AVR, der 25,019 Cent je Kilowattstunde beträgt. Dies bedeutet Mehrkosten für die Gemeinde in Höhe von etwa 5000 Euro gegenüber dem derzeitigen Vertrag. "Hätten wir den teuersten Bieter genommen, müssten wir nochmals 3000 Euro drauflegen", erklärte Bürgermeister Jan Frey. Das Angebot der AVR müsse wegen der schwankenden Strompreise bis zum heutigen Montag angenommen werden.
Einen Wechsel gibt es beim Betrieb der Ruftaxilinie Schönbrunn-Eberbach. Das Eberbacher Taxiunternehmen Weis, das diese seit 1991 bedient, hatte den Vertrag zum 30. November gekündigt und auch kein Interesse am Weiterbetrieb gezeigt. Die Gemeindeverwaltung trat daraufhin mit vier weiteren Taxibetrieben in Kontakt. Zwei davon gaben Angebote ab, die auf der Basis der Fahrt- und Beförderungszahlen aus dem Jahr 2017 kalkuliert wurden. Den Zuschlag für die Fahrten zwischen den Ortsteilen und nach und von Eberbach erhielt der Schwanheimer Taxibetrieb Akcelik, der dafür jährlich knapp 15.000 Euro verlangt. Dies sei etwa 500 Euro mehr als bisher, sagte Bürgermeister Jan Frey, wies aber darauf hin, dass der Rhein-Neckar-Kreis die Summe mit 45 Prozent bezuschusse.