Kaum hatten die Handwerker ihn verlassen, setzten sich im frisch renovierten Bürgersaal die Gemeindevertreter zusammen. Und erfreuten sich am neuen Erscheinungsbild. Foto: Deschner
Von Marcus Deschner
Schönbrunn. Es roch noch deutlich nach Farbe und frisch verlegtem Boden, als sich der Schönbrunner Gemeinderat am Freitag zur Jahresschlusssitzung im neu sanierten Bürgersaal traf. Keine vier Stunden zuvor hatten die letzten Handwerker die "Baustelle" verlassen. Und ob der deutlich verbesserten Optik waren auch die Gemeinderäte sowie der einzige Zuhörer voll des Lobes über das gelungene Werk. Bekanntlich war der Saal in den zurückliegenden Monaten umfassend renoviert worden, weshalb der Gemeinderat für die Dauer der Bauzeit andere Tagungsorte aufgesucht hatte. Im letztmals 1993 umgestalteten Bürgersaal wurden unter anderem die Elektrik erneuert, eine neue Decke sowie ein heller Design-Bodenbelag aus Vinyl eingebaut und die Wände und Türen gestrichen. Zudem wurden die Toilettenanlagen vollständig erneuert. Wie Bürgermeister Jan Frey am Rande der Sitzung erläuterte, kostete die Maßnahme insgesamt rund 175.000 Euro, wovon 90.000 Euro an Zuschüssen vom Ausgleichsstock und dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum kommen. Lediglich einige kleinere "Restarbeiten" stünden noch an. Frey zeigte sich sehr erfreut, dass man bei dem Projekt im Kostenrahmen geblieben sei und dankte "Bauleiter" Karlheinz Wagner für die Begleitung der Maßnahme. "Jetzt haben wir wieder einen repräsentativen Raum", lobte Frey nicht ohne Stolz.
Jan Frey berichtete aus der Versammlung des Abwasserzweckverbands Meckesheimer Cent, der auch die Abwässer aus Haag entsorgt. Der seinen Ausführungen zufolge seit 30 Jahren bestehende Verband betreut außer der Kläranlage rund 30 Kilometer Kanäle und 18 Regenüberlaufbecken. Angeschlossen seien 22.000 Einwohner. Da aber die Einleitung etwa von Industriebetrieben anders berechnet wird, gehe man von 25.000 "Einwohnergleichwerten" aus. Der einwohnerorientierte Verteilerschlüssel wurde mittlerweile von einem Ingenieurbüro überprüft. Damit sei auch die Grundlage geschaffen worden, die Kosten für die Erweiterung der Verbandskläranlage auf die einzelnen Mitgliedsgemeinden umzulegen. Für manche stieg dabei der prozentuale Anteil, für andere sank er. So auch für Haag, dessen 1995 mit 4,01 Prozent berechneter Anteil leicht gesenkt wurde. Schönbrunn muss als Umlage-Vorauszahlungen für 2018 gut 95.000 Euro abführen. Der Verbandshaushalt beträgt laut Frey insgesamt rund 4,5 Millionen Euro.
Beteiligen will sich die Gemeinde laut Frey auch wieder am Europäischen Filmfestival der Generationen im kommenden Jahr, das vom 18. bis 28. Oktober stattfindet. Hauptthemen seien dabei die Schwerpunkte "Teilhabe" und "Digitalisierung". Einen oder zwei Filme werden man dann auch in Schönbrunn zu sehen bekommen. Eine Vorab-Infoveranstaltung sei für den 1. Februar vorgesehen.
Das Landratsamt habe mitgeteilt, dass die Zuschussanträge für den Ausbau der Kreisstraße 4108 zwischen Allemühl und Schwanheim mittlerweile fertig gestellt seien. Die müssten bis 20. Dezember bei den zuständigen Stellen eingereicht werden. Allerdings erhöhe sich der gemeindliche Anteil von früher veranschlagten 220.000 Euro auf mittlerweile 257.000 Euro. Die Steigerung sei unter anderem in einer aufwendigeren Konstruktion der Hangsicherung, einer Stabilisierung des nicht tragfähigen Untergrunds sowie einem 30 Zentimeter breiteren Gehweg begründet. Der Bürgermeister wies auf das am 11. Januar, um 19 Uhr im Bürgersaal stattfindende 2. Nahversorgungsforum hin. Und noch eine gute Nachricht in der Vorweihnachtszeit hatte Frey zum Sitzungsschluss parat: "Heute ist das Multifunktionsgebäude in Allemühl gestellt worden", verkündete er. Künftig sollen sich auch im kleinsten Schönbrunner Ortsteil die Bürger auf der Datenautobahn bewegen können.