Ein starker Jahrgang steuert im neuen Schuljahr auf die Grundschulen der Region zu. Diesmal gibt es auch wieder mehr Mädchen als Jungs unter den Abc-Schützen. Foto: ap
Von Jutta Biener-Drews
Region Eberbach. Für die meisten ist es ein ganz normaler Schuljahrsanfang, nur eben eine Klasse höher. Spannender wird’s kommende Woche vermutlich für diejenigen, die ihre Schule wechseln. Und so richtig einschneidend dürfte es für die Kleinsten werden, die mit bunten Zuckertüten im Arm 2018/19 ihren allerersten Schritt ins Schülerdasein tun.
Aus gutem Grund gibt’s für die auch wieder eine Extraeinladung: Sie dürfen ein wenig später und in festlichem Rahmen loslegen. In unserer Region sind das 191 Jungen und Mädchen, die in den vier Grundschulen der Region willkommen geheißen werden.
Ein starker Jahrgang, fast exakt so stark wie vor zehn Jahren: auch 2008 wurden hier im Raum knapp 200 Abc-Schützen eingeschult. Damals markierte diese Zahl allerdings einen kontinuierlich fortschreitenden Schülerrückgang und den Abschied von Jahrgängen mit weit über 200 Erstklässlern. Welche von da an der Vergangenheit angehören sollten.
Der Trend wurde erstmals 2016 unterbrochen (190), und in diesem Jahr werden wieder genauso viele Neulinge die Schulbänke in der Region drücken. In den Eberbacher Grundschulen führt dies zu hohen Klassenstärken, die im Falle der Dr.-Weiss-Schule an der in Baden-Württemberg geltenden Obergrenze von 28 Kindern kratzen.
Nach einem "Ausreißer" im vorigen Schuljahr, ist die langjährige Geschlechterverteilung in den ersten Klassen diesmal wieder zurechtgerückt: Mädchen (93) werden bei den Schulanfängern gegenüber Jungen (82) wieder die Oberhand haben. Allerdings waren über die Grundschul-Förderklasse der Dr.-Weiss-Schule diesbezügliche Auskünfte bislang nicht zu bekommen. Klar ist bis dato nur, dass 16 Kinder in dieser GFK unterrichtet werden. Jungen und Mädchen, die zwar schulpflichtig sind, bis zur Schulreife aber noch besondere Förderung benötigen.
Die Dr.-Weiss-Grundschule im Stadtzentrum hat mit 76 Abc-Schützen (2017:65) die mit Abstand meisten Neuzugänge im beginnenden Schuljahr. Und in ihren Anfangsklassen finden sich auch die meisten Mädchen: das Verhältnis zu den Jungs liegt hier bei 47 zu 29. Ein weiterer Superlativ: die Kleinen werden in drei großen Klassen mit je 28 Schülern unterrichtet - mehr wäre nicht erlaubt. Im benachbarten Hessen liegt der Klassenteiler sogar nur bei 25.
Im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) an der Dr.-Weiss-Schule sind unterdessen nur zwei Jungs angemeldet.
In der Steigeschule im Norden der Neckarstadt beziffert sich der Nachwuchs auf 52 (2017: 46), mit einer ausgeglichenen Geschlechterverteilung von 27 Mädchen und 25 Jungen. Den Einstieg ins Rechnen, Schreiben und Lesen unternehmen die Kinder hier gemeinsam mit 26 anderen in zwei ersten Klassen.
Müssen Eberbachs Grundschulen mit ihrer Klassenstärke also bis an die im Ländle gültige Obergrenze gehen, so findet man sich in der Hirschhorner Neckartalschule an der hessischen Untergrenze wieder. Die liegt in diesem Bundesland bei 13 Kindern, und exakt da liegt man bei 26 Abc-Schützen (2017:28) auch in Hirschhorn. Acht Mädchen und 18 Jungs werden hier in diesem Herbst ihr Schülerleben beginnen - und sie werden in der beneidenswerten Lage sind, ihr Lehrpersonal nur mit 12 Mitschülern teilen zu müssen.
In die jahrgangsübergreifenden Klassen der Schönbrunner Grundschule Bildungswerkstatt stoßen im neuen Schuljahr 19 (2017:15) Anfänger dazu: elf Mädels, acht Jungs.
Eine speziell für Flüchtlingskinder eingerichtete Vorbereitungsklasse (VKL) zur Vermittlung von Deutschkenntnissen gibt es nur noch an der Steige-Grundschule.
Und auch da werden, sollten sich die Zahlen nicht noch bewegen, nurmehr zehn Kinder an die deutsche Sprache herangeführt. In der Dr.-Weiss-Schule braucht es eine VKL nicht mehr.