Endlich vorangehen soll die Erschließung des Baugebiets „Hohes Feld II“ in Langenthal. Foto: Marcus Deschner
Hirschhorn. (MD) Einmal mehr war die geplante Erweiterung des Baugebiets "Im Hohen Feld" in Langenthal Thema in den städtischen Gremien. Diesmal beschäftigte sich der Ausschuss für Stadtentwicklung unter Vorsitz von Martin Hölz am Dienstag (Profil") damit. Im Hohen Feld sollen 13 neue Bauplätze geschaffen werden.
Die Grundeigentümer, die zum großen Teil in der Sitzung im Feuerwehrhaus zugegen waren, forderten, dass das Verfahren nach rund zehn Jahren endlich einen Abschluss findet. In der Nähe des Gebiets wohnende Anwohner hatten sich in der Vergangenheit dagegen ausgesprochen und teils die Vermutung geäußert, auf dem Areal könnten "Hochhäuser" entstehen. " Die Pläne zur Erweiterung gab’s schon vor meiner Zeit und hoffentlich kriegen wir‘s noch fertig in meiner Zeit", flachste Bürgermeister Oliver Berthold angesichts der langen Verfahrensdauer. "Wir sind seit vielen Jahren dran mit vielen Höhen und Tiefen", sagte Bauamtsleiter Detlef Kermbach und wies auf Einsprüche und Umplanungen hin. Er wolle dieses Verfahren jetzt zu Ende bringe, bevor er sich demnächst nach Eberbach "verabschiede". Kermbach übernimmt zum 1. Oktober die Leitung des Eberbacher Stadtbauamts.
Alle Betroffenen seien angeschrieben worden, und alle hätten ihre Bereitschaft erklärt, am Verfahren teilzunehmen. Das ruhe aber seit 2016 "mehr oder weniger". Er erläuterte, dass man auf Bürgerwunsch hin vom einst geplanten Wendehammer Abstand genommen und nun einen im Einbahnverkehr befahrbaren Ringschluss geplant habe. Dafür sei ein Grundstückstausch vorgenommen worden. Das spare Platz. Die Straße solle nur vier Meter breit werden und über keine Gehwege verfügen.
"Was können wir machen, damit es endlich vorangeht?", fragte eine Grundeigentümerin. "Der Ball liegt bei der Stadt Hirschhorn", meinte ein Zuhörer. Die Frage tauchte auf, ob die vor Jahren angefertigten Gutachten zur Erschließung überhaupt noch Gültigkeit hätten. "Die Gutachten und Erfassungen gelten grundsätzlich fünf Jahre", antwortete Landschaftsplaner Bernhard Walk vom Nürnberger Büro Grosse-Seeger & Partner. Da sich die Natur in diesem Zeitraum verändere, müsse man Nacherfassungen machen. Das Ingenieurbüro hatte der Stadt Hirschhorn tags zuvor dazu einen mehrseitigen Brief geschrieben, der den Ausschussmitgliedern erst in der Sitzung als Tischvorlage präsentiert wurde. Was Thomas Wilken (SPD) zur Bemerkung "Wir stochern hier im Nebel" veranlasste.
In dem Brief wird beispielsweise darauf eingegangen, dass Nachkartierungen von Schlingnatter und Zauneidechse erforderlich seien. Eine Bürgerin fragte, warum man die Fläche nicht im beschleunigten Verfahren erschließen könne. Dazu sei diese zu nahe am FFH-Gebiet, entgegnete Bernhard Walk. Zudem hätten auch die Behörden davon abgeraten. Die Kosten der Überarbeitung bezifferte Walk mit rund 15 500 Euro, wovon laut Martin Hölz 8 500 Euro im städtischen Haushalt eingestellt sind. Wer den Rest übernimmt, ist noch nicht abschließend geklärt. "Wir haben schon genug bezahlt", hieß es aus den Reihen der Zuhörer. "Das Jahr 2019 ist komplett vergeudet worden", schimpfte Lukas Hering (CDU) angesichts des Stillstands und forderte "Wir müssen da vorankommen".
Nach einiger Diskussion kündigte Hölz an, für den 17. März eine weitere Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung anzusetzen, in der die Vorgehensweise beim "Hohen Feld II" erneut besprochen werden soll.