Bürgermeister Peter Reichert bespricht mit Einwohnern von Gaimühle die Probleme, die die Menschen dort bewegen. Foto: Marcus Deschner
Eberbach. (MD) Kein Handyempfang, wucherndes Grün und marode Gehwege waren Themen, die Bürgermeister Peter Reichert beim Ortsteilbesuch in Gaimühle von Bürgern zu hören bekam. Mit dabei waren auch Hauptamtsleiterin Anke Steck und Volker Hafen vom städtischen Bauamt. Ausführlich besprochen wurden die Anliegen mangels öffentlicher Versammlungsstätte unter dem Carport der Familie Eberle.
Die Verschattung durch Nadelbäume an der Hebstahler Straße wurde zu Beginn des Rundgangs, an dem ein gutes Dutzend Einwohner teilnahm, nach der Begrüßung durch Bezirksbeiratsvorsitzenden Gernot Dürr zur Sprache gebracht. Das Entfernen des Waldtraufs sei nicht ganz einfach, so der gelernte Förster Reichert. Denn dadurch werde die Stabilität der nachfolgenden Bäume gefährdet. Ein völlig zugewachsener Zugang zu einem Waldweg an der Hebstahler Straße soll zunächst in dem Zustand bleiben, der Bauhof fürs Erste nicht anrücken. Vielmehr hofft man für diese sowie weitere Mäharbeiten im Ort einen Bürger zu finden, der gegen Entgelt mäht. Freiwillige können sich bei der Stadt melden.
Für das "Straßenbegleitgrün" entlang eines Teils der Straße sei hingegen der Rhein-Neckar-Kreis zuständig, erläuterte Reichert. Geprüft werden soll die Standfestigkeit einiger Bäume bei der Wasseraufbereitungsanlage.
Beklagt wurde von mehreren Teilnehmern des Rundgangs der schlechte Zustand des Gehwegs entlang der Hebstahler Straße. Darin klafften nicht nur Löcher, sondern Fußgänger würden auch durch überstehende Kanaldeckel gefährdet. Bei zwei privaten Neubauvorhaben in der Nähe sei laut Baugenehmigung nur eine Einfahrt vorgesehen gewesen, jetzt befänden sich zwei dort, beschwerte sich eine Einwohnerin und wollte wissen, ob die zweite "zurückgebaut" werde. Reichert sagte Prüfung zu.
Gewünscht wurde, an der Unterführung zur Antonslust bergseitig einen Verkehrsspiegel anzubringen, da der enge Durchlass eine Gefahrenstelle sei. Das soll bei der nächsten Verkehrstagefahrt thematisiert werden. Nach wie vor liegt Gaimühle im Tal der Ahnungslosen, was den Handyempfang betrifft. Deswegen klingelten häufig auswärtige Auto- und Fahrradfahrer an Privathäusern, um telefonieren zu können, war von einigen Bürgern zu hören. Die Stadt habe sich zwischenzeitlich um die Installation einer Notrufsäule bemüht, sagte der Bürgermeister. Gesprochen wurde auch über eine gefährliche Einfahrt zu einem privaten Abstellplatz in der Nähe des früheren Bahnhofes. Nun soll geprüft werden, ob dieser genehmigt ist.
Versetzt werden soll das Durchfahrtsverbot für Motorräder an der Hebstahler Straße, damit es besser zu erkennen ist. Denn an Wochenenden und Feiertagen ist für diese Personengruppe die Fahrt in Richtung Sensbachtal eigentlich tabu. Aber viele hielten sich nicht daran, wurde geklagt. Ebenso gab es Beschwerden über zu schnelle Fahrzeuge im Ortsteil. Insbesondere in der Hebstahler Straße "bretterten" vor allem Holztransporter in den Abendstunden zu schnell durch. "Für Kröten wird Tempo 30 gemacht, für Kinder nicht", schimpfte ein Anwohner. Beschwerden gab es auch über geschredderten Bauschutt, der im "Augstel" in den Wald gekarrt wurde. Doch: "Jeder Waldbesitzer darf Material in den Wald einbringen, um diesen zu erschließen", gab Fachmann Reichert Auskunft - sofern es sich nicht um gefährliche Stoffe handele.
Ein weiteres Thema war das Hundegebell in der Gaimühle. "Dem werden Sie nicht Herr", meinte das Stadtoberhaupt und riet, mit den Eigentümern der Vierbeiner das Gespräch zu suchen.