Von Martina Birkelbach
Eberbach. Über die Einschulung der Erstklässler und den ersten Schultag haben wir mit Ursula Teichtmann, Rektorin der Steige-Grundschule/Bildungshaus/offene Ganztagsschule, gesprochen und viele Tipps für Kinder und Eltern erhalten.
Wann ist Einschulung, wo findet sie statt und wie viele Erstklässler und Klassen wird es geben?
Die Einschulung ist am Samstag, 15. September, um 10 Uhr in der Aula der Steige-Grundschule. Vorher steht um 9 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in St. Josef auf dem Programm. Es gibt voraussichtlich zwei Klassen mit etwa 50 Kindern.
Was müssen die Kinder zur Einschulung mitbringen?
Schulranzen, Schultüte (in der hoffentlich nicht nur Süßigkeiten sind), viel gute Laune, einer Menge Aufregung wegen der ersten Schulstunde, die da stattfindet, ihre Eltern (und weitere Familienangehörige), die dann Kaffee oder Sekt trinken können.
Ursula Teichtmann. Foto: privatUnd was brauchen die Erstklässler für die ersten Schultage?
Schulranzen, Mäppchen, Sportbeutel mit Sportsachen, gute Laune und viel Geduld.
Legen Sie bei den Produkten - wie Stifte oder Hefte - Wert auf besondere Marken?
Nein, das machen wir nicht, weil wir niemandem vorschreiben können, was und wo eingekauft wird. Außerdem wollen wir keine Werbung machen. Bei der Infoveranstaltung haben wir darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist, nicht die billigen Bleistifte zu kaufen, weil sie immer abbrechen.
Welchen Tipp geben Sie allen Erstklässlern?
Das Aufregendste für die Kinder bei der Einschulung ist die Schultüte. Deshalb würde ich ihnen eine Schultüte packen mit: Einigen Süßigkeiten, weil man am Anfang manchmal Heimweh hat; Malfarben, weil die Welt ganz bunt ist; einen kleinen Teddy, weil man gute Freunde finden wird. Außerdem einen Radiergummi, man kann immer wieder neu anfangen. Damit ist gemeint, dass man nicht gleich aufgibt oder weint, wenn etwas nicht sofort gelingt. Sicher ist das Formen der Buchstaben und Zahlen zunächst schwer. Aber Übung macht den Meister. Dann noch eine schöne Muschel vom Urlaub, weil die an alles Schöne erinnern soll. In den vier Jahren die die Kinder bei uns lernen aber auch singen, tanzen, lachen und spielen, haben sie ganz sicher viele schöne Erlebnisse.
Und welche Ratschläge haben Sie für Eltern, deren Kindern nach den Sommerferien in die Schule kommen?
Der Schulranzen: Bei der Anmeldung bekommen die Eltern eine Checkliste, was alles in den Schulranzen soll. Es ist für die Arbeit in der Schule wichtig, dass das Kind sein Material zum Arbeiten bereit hat. Oft fehlen Scheren, Kleber etc. und es muss täglich kontrolliert werden, ob noch alles vorhanden ist und ob es in Ordnung ist. Spätestens am Wochenende muss der Ranzen kontrolliert werden - und zwar mit dem Kind. Schon mit Beginn der ersten Klasse muss - mit dem Kind - gelernt werden für seinen Ranzen selbstständig Verantwortung zu tragen. Alle Schulmaterialien müssen mit Namen versehen werden.
Der Schulweg: Kinder lernen schon vor Schulbeginn ihren Schulweg kennen, die Eltern laufen ihn mehrmals mit dem Kind ab und lassen sich vom Kind führen. Kinder werden zu Beginn, etwa 14 Tage von den Eltern in die Schule begleitet, danach können sie den Schulweg selbst bewältigen, spätestens mit Betreten des Schulgeländes werden sie verabschiedet. Kinder können ihren Schulranzen selbst tragen und ihre Jacken selbst aufhängen.
Vorbereitung auf den Schulanfang: Kinder können sich selbst anziehen und Schuhe binden. Ruhigen Arbeitsplatz zu Hause für das Kind einplanen, es kann auch der Esstisch sein. Schulweg üben. Üben, morgens früh fertig sein, damit es nach den Sommerferien nicht so schwierig ist, morgens pünktlich in die Schule zu kommen. Regelmäßig in den Kindergarten gehen, denn ich muss auch später regelmäßig in die Schule gehen. Den Kindern täglich vorlesen. Selbstständigkeit ist sehr wichtig.
Lernen zu Hause: Arbeitsplatz mit Ruhe. Das Kind macht seine Hausaufgaben alleine, hat jedoch immer jemanden, den es fragen kann. Am Ende kontrolliert, bzw. bespricht jemand mit dem Kind, ob es alles geschafft, bzw. verstanden hat.
Formulare und Gespräche: Wenn Sie die Sprache nicht so gut beherrschen, können Sie jederzeit eine Person Ihrer Wahl zum Übersetzen mitbringen.
Lesen, vorlesen und erzählen: Die Eltern sind Vorbilder für ihre Kinder, das heißt wenn Sie lesen, finden die Kinder das auch ganz interessant. Lesen Sie Ihren Kinder täglich vor. Lassen Sie die Kinder mit Bilderbüchern erzählen. Das hilft auch sehr in einer anderen Muttersprache, weil die Kinder dann einen großen Wortschatz haben. Ansonsten muss ein Kind einen Begriff neu lernen und gleichzeitig eine fremde Sprache.
Elternmitwirkung: Denken Sie über Ihre Einstellung zur Schule nach. Ist das etwas, was man tun muss, oder ist es mir wichtig, weil die Kinder dann gute Chancen im Leben haben. Die innere Einstellung: "Oh, schon wieder diese Schule…" macht beim Kind, dass es die Schule als Last empfindet. Kommen Sie zum Elternabend. Bringen Sie bei Bedarf jemanden mit zum Übersetzen. Elternbriefe muss man lesen und bearbeiten. Klassenausflüge gehören zum Unterricht und müssen besucht werden. Bei Krankheit muss das Kind entschuldigt werden. Vor Klassenarbeiten muss mit dem Kind geübt werden. Klassenarbeiten müssen unterschrieben werden.
Ernährung: Gestalten sie ein gesundes Pausenbrot in einer wiederbenutzbaren Dose; beispielsweise Brot, Obst, Karotten, Müsliriegel und Trinken. Süßigkeiten eignen sich nicht als Pausenbrot.