Die GRN-Klinik Eberbach. Archivfoto: Martina Birkelbach
Von Martina Birkelbach
Eberbach. Auch wenn in Eberbach aktuell kein Verdachts- bzw. bestätigter Corona-Fall vorliegt, stellt sich die Frage, wohin man käme, sollten vor Ort Symptome auftreten. Bleibt man in Eberbach? Wie ist die GRN-Klinik vorbereitet? Dazu Auskunft gegeben haben der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Bernhard Nitsche, die leitende GRN-Hygienefachkraft, Dieter Koslowski sowie der kommissarische Klinikleiter, Ralf Geiger.
Dr. Bernhard Nitsche. Foto: privat"Wenn bei einem Patienten, der in die interdisziplinäre Notfall-Ambulanz der GRN-Klinik Eberbach kommt, der Verdacht auf eine Corona-Virus-Erkrankung besteht, wird er sofort isoliert – unabhängig davon, ob er Symptome zeigt oder nicht", teilen die Fachkräfte mit. Es wird ein Abstrich von der Mund- und Nasenschleimhaut sowie gegebenenfalls vom Bronchialsekret ("Auswurf") gemacht, der zur Diagnostik in ein Speziallabor geschickt wird. "Das Ergebnis liegt nach 24 Stunden vor."
Dieter Koslowski, Hygienefachkraft GRN. Foto: privatZudem wird der Patient ärztlich untersucht und – je nach Schwere der Symptome – stationär in einem Isolierzimmer einer Normal- oder Intensivstation aufgenommen. "Wenn keine Komplikationen auftreten, bleibt der Patient in Eberbach, bis er keine Symptome mehr hat oder sich der Verdacht auf Corona nicht bestätigt hat", heißt es weiter aus der GRN-Klinik. Bei einem schweren Verlauf, "falls beispielsweise die Standard-Beatmungsverfahren nicht ausreichen", würde der Patient zu einem Schwerpunkt-Versorger, etwa ins Universitätsklinikum Heidelberg, verlegt. Selbstverständlich würden sich die Experten vor Ort – in diesem Fall Dr. Nitsche und Koslowski – mit den hygienebeauftragten Ärzten und dem Pflegepersonal kurzschließen, um entsprechende Vorsichts- und Behandlungsmaßnahmen zu besprechen.
Diese sind "natürlich in dem GRN-weit gültigen Hygiene-Plan beschrieben".
So können laut der Experten alle Patienten "sicher sein, dass alle Hygienemaßnahmen besprochen und auch entsprechendes Material, wie zum Beispiel Schutzkleidung, in ausreichenden Mengen vorhanden ist".
Dr. Nitsche merkt dazu außerdem an: "Durch die Grippewellen in den letzten Jahren haben wir Erfahrung im Umgang mit schweren viralen Atemwegsinfektionen. In unserem Krankenhaus können wir auch schwer erkrankte Patienten behandeln, uns stehen verschiedene Beatmungsverfahren zur Verfügung." Außerdem kommen auf der Intensivstation verschiedene Dialyseverfahren zum Einsatz und auf der Intensivstation stehen spezielle Isolationsbehandlungseinheiten zur Verfügung. "Auf Normalstation ist ein Teil als Isolationsbereich ausgewiesen. Das hier arbeitende Personal ist entsprechend im Umgang mit potenziell ansteckenden Patienten geschult", erklärt Dr. Nitsche weiter.
Sollten die Behandlungsmöglichkeiten in Eberbach nicht ausreichend sein, wird der Patient in ein Zentrum verlegt – zum Beispiel, wenn der Einsatz einer Lungenersatztherapie erforderlich ist. "In diesen Fällen kommen die Spezialisten in unser Krankenhaus, der Patient wird an die Lungenersatzmaschine angeschlossen und mit einem speziellen Intensiv-Transportfahrzeug verlegt."