Von Marcus Deschner
Eberbach. Voran geht es derzeit mit der Umgestaltung von Teilflächen im Eberbacher Friedhof für alternative Bestattungsformen. Damit folgt man einem Trend, der sich landauf, landab immer stärker durchsetzt. Zunehmend wollen Menschen nach ihrem Ableben in Ruhehainen, Friedwäldern oder auf Friedhöfen, auf denen naturnahe Urnenbeisetzungen angeboten werden, bestattet werden. Vor Jahren hat sich auch die Nachbarkommune Schönbrunn darauf eingestellt und macht diese Art der Beisetzung auf ihren Ortsteilfriedhöfen möglich. Auch, um der beobachteten "Abwanderung" von Bestattungen in nahegelegene Wälder entgegenzuwirken.
Der Eberbacher Gemeinderat beschloss vor einigen Jahren ein Konzept zur teilweisen Umgestaltung des Zentralfriedhofs am Fuße des Ohrsbergs. Das wurde von einem Leonberger Landschaftsarchitekturbüro entwickelt. In drei Teilbereichen in den Feldern 16, 17, 18 und 7 sollen naturnahe Beisetzungen möglich sein. Zum Teil auch anonym. Allerdings müssen dazu die Flächen, die teilweise bereits vor Jahrzehnten mit Erdbestattungen belegt worden sind, erst freigeräumt werden. Denn die Liegefrist für eine Erdbestattung beträgt 25 Jahre. Im bereits seit 2017 komplett freien Bereich der Felder 16 und 18 wurde letzten Oktober mit der Umgestaltung des Teilabschnitts "Bestattung unter Bäumen und Staudenflächen" begonnen. Den Auftrag dazu erhielt im September vom Bau- und Umweltausschuss die örtliche Firma Ragucci, die dafür knapp 78.000 Euro verlangt. Zudem sind noch Mittel in Höhe von gut 12.000 Euro für Baunebenkosten vorgesehen, sodass man bei der Stadt mit Gesamtkosten von rund 90.000 Euro rechnet.
Eigentlich hätten die Arbeiten noch in 2018 fertig werden sollen. Doch nicht nur das Wetter, sondern auch Lieferengpässe beim Material machten einen Strich durch die städtische Rechnung. Nach Baubeginn ruhte die Maßnahme zunächst einige Monate. Dieser Tage ging’s weiter. Die Fläche am nordöstlichen Friedhofshang wurde geebnet, die künftigen Wege mit Granitsteinen eingefasst und mit einer wassergebundenen Oberfläche versehen. Zudem wird eine Stützwand gebaut. Wie Leander Schmitt vom städtischen Tiefbauamt auf Nachfrage erklärte, liege die künftige Anzahl der Bestattungsplätze unter Bäumen bei etwa hundert, in Staudenflächen bei 120. Bei Letzteren gebe es einen Gemeinschaftsgrabstein, unter Bäumen könnten die Angehörigen eine Steinplatte mit dem Namen des verstorbenen bündig in den Boden einlassen. Fertiggestellt sein soll der erste Bauabschnitt in Kürze.
Dann soll Schmitt zufolge auch der steile Weg, der zu den Feldern führt, mit einer Asphaltschicht versehen worden sein. Denn lediglich eine wassergebundene Decke sei wegen der Rutschgefahr dort nicht möglich.