Zum 5. Oktober soll das Eberbacher Hallenbad wieder geöffnet werden. Foto: Peter Bayer
Eberbach. (by) "Wir eröffnen das Hallenbad unter sehr hohen Desinfektionsmaßnahmen", begründete Stadtwerkechef Günter Haag in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend die Beibehaltung der Drei-Stunden-Blöcke wie im Freibad. Mehr und kürzere Blöcke seien durch die umfangreichen Reinigungsmaßnahmen nicht machbar.
Auf den Gang in die Sauna werden die Besucher verzichten müssen. "Ich habe alle Register gezogen, aber die Sicherheit geht vor", erklärte Haag. Dass diese geschlossen bleibt, bedauerte auch Patrick Schottmüller. "Saunieren stärkt das Immunsystem im Kampf gegen das Virus." Dass sie geschlossen bleibt, liegt an der geringen Größe.
Die Saunakabine hat inclusive Ofen nur zwölf Quadratmeter. Ein Mindestabstand von 1,5 Meter in jede Richtung sei daher nicht einzuhalten. Deshalb haben sich die Stadtwerke entschlossen, der Empfehlung des Gesundheitsamtes zu folgen und die Sauna weiter geschlossen zu halten. Das Konzept der Bäderöffnung vom Freibad wurde an die Gegebenheiten im Hallenbad angepasst und mit Gesundheitsamt und örtlicher Polizeibehörde abgestimmt, so Haag. Am Online-Ticketsystem "pretix" halten die Stadtwerke fest. Gestartet werden soll zunächst mit 50 Personen pro Block, Frühschwimmer 30 Personen. Die Blöcke sind donnerstags und sonntags von 8.30 bis 11.30 Uhr, dienstags bis sonntags von 12.30 bis 15.30 und dienstags bis donnerstags von 16.30 bis 19.30 Uhr.
Hinzu kommen montags, mittwochs und freitags von 7 bis 8 Uhr die Frühschwimmer. Geschlossen wird das Bad sonntags um 15.30 Uhr, samstags um 19.30 Uhr sowie werktags um 21.30 Uhr. Die freien Zeiten werden von Vereinen und Schulen belegt. Es wurde ein Wegeplan mit Beschriftungen und Pfeilen erstellt.
Der Zugang erfolgt durch den Haupteingang, Ausgang über den Seitenausgang. Beim Betreten des Bades ist bis zu den Umkleidekabinen ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, ebenso beim Verlassen ab den Umkleidekabinen. Im Umkleidebereich sind die Einzelkabinen geöffnet, die Haartrockner – wegen Aerosolbildung – außer Betrieb. Es sind nur Teile der WCs und Duschen freigegeben.
Bei hohen Besucherzahlen soll das Becken in die Bereiche Nichtschwimmer und Schwimmer unterteilt werden. Bei geringen Besucherzahlen kann eine Längsleine eingezogen werden, die das Becken in einen Bereich für Schnellschwimmer (Kreisverkehr) und einen "gemütlichen" Bereich einteilt.
Die Eintrittspreise sollen für die erwachsenen Frühschwimmer zwei Euro betragen, beim Blocktarif sind es drei Euro. Kinder, Jugendliche, Schüler, Studenten und Erwachsene mit Schwerbehinderung zahlen jeweils die Hälfte. Angeboten werden nur Einzeltickets.
Der Gemeinderat stimmte dem vorgestellten Konzept und den Eintrittspreisen einstimmig zu, ebenso den Mehrkosten in Höhe von 56.000 Euro für die Öffnung unter Pandemie-Bedingungen für die Saison 2020/2021. Für das Hallenbad wird mit 23.000 Euro geringeren Einnahmen gerechnet, durch die Saunaschließung sind es noch einmal 18.000 Euro weniger. Der prognostizierte Verlust des Geschäftsfeldes Bäder für das Jahr 2020 beträgt damit – unter Berücksichtigung der Verluste der Freibadöffnung – circa 1,065 Millionen Euro. Der Plan sah 917.000 Euro vor.