Die Hauptschulabsolventen mit Rektor Udo Geilsdörfer (l.), den Klassenlehrern Beate Lemberger (hinten r.) und Sandra Katzenberger (hinten l.) sowie „Fellow“ Sora Gundling (l.) und Referendar Jan Hugelmann (r.),
Von Martina Birkelbach
Eberbach. "Wir machen das Beste draus", sagte Rektor Udo Geilsdörfer bei den zwei Verabschiedungen gestern gleich zweimal hintereinander. Jeder Schüler durfte zwei Personen mitbringen, die dann in den jeweiligen Dreiergruppen mit Abstand in der gut durchlüfteten Aula saßen. Zeugnisse gab’s mit Mundschutz – und natürlich auch mit Abstand. 24 Schüler aus drei Klassen der Gemeinschaftsschule (GMS) haben ihren Hauptschulabschluss geschafft, und auch alle 23 Schüler der zehnten Klasse haben bestanden und ihren Realschulabschluss nun in der Tasche. Coronabedingt wurden sie gestern in zwei Etappen in der Aula verabschiedet, mit den Abstands- und Hygienemaßnahmen, einer Ein-Mann-Schulband und einem virtuellen Bürgermeister.
Von den 24 Schülern mit Hauptschulabschluss haben sich 17 für "HS 10" entschieden (Hauptschulabschluss nach zehn Jahren); viele von ihnen wollen jetzt eine Ausbildung starten. Von den anderen sieben Absolventen haben sich drei für eine Ausbildung entschieden, vier machen weiter bis zur Mittleren Reife. Beste Schülerin mit Hauptschulabschluss war Monika Fazlioska.
Die Schüler mit Realschulabschluss mit Klassenlehrer Roman Scholl (h.r.). Fotos: Martina BirkelbachDie 23 Realschulabsolventen machen laut Klassenlehrer Roman Scholl vorwiegend weiter mit der Schule. "Technisches- oder Wirtschaftsgymnasium stehen auf den Plänen, aber auch Berufskolleg; ein paar machen ein Freiwilliges Soziales Jahr, wenige eine Ausbildung". Für den besten Abschluss wurde Elizaveta Gadzaova geehrt.
Musiklehrer Ekki Bock sorgte mit den Stücken "Signe" (Eric Clapton) und "Nothing else matters" (Metallica) auf der Gitarre für musikalische Umrahmung der beiden Feiern. Er ersetzte mit leisen Tönen die sonst lautstarke und vielköpfige Schulband, deren Auftritt mit Gesang coronabedingt nicht gestattet war.
Bürgermeister Peter Reichert übermittelte seine Glückwünsche per Videobotschaft auf großer Leinwand. Vor der Eberbach-Fahne neben einem Blumenarrangement sprach er wohl vom Rathaus aus an einem Tisch sitzend zu den Schülern. In der Form sei es das erste Mal in seiner 17-jährigen Amtszeit (davon fast acht Jahre in Eberbach, davor Neidenstein). "Euer Schuljahr wird in die Geschichte eingehen", so das Stadtoberhaupt. Er betonte, dass es "trotz Corona" viele Wege gibt und wünschte allen Absolventen: "Lebt euer Leben – werdet glückliche Menschen". Stellvertretend für den Bürgermeister war Robin Uhrig von der Stadtverwaltung gekommen.
Beste Schülerin mit Realschulabschluss Elizaveta Gadzaova mit Robin Uhrig."Dieses Jahr ist alles anders", sagte Rektor Geilsdörfer in seinen jeweiligen Ansprachen. Er betonte, dass die Schule die Situation trotz Corona im Griff hat. Vor allem durch die "sehr gute Multimediaausstattung", mit der die Schüler online mit Materialien versorgt und unterrichtet werden konnten. Nachdem am 4. Mai die Abschlussklassen wieder an die Schule zurückkamen, wurden sie in den Prüfungsfächern sowohl an der Schule, als auch online unterrichtet. "Wer wirklich lernen wollte, hatte sehr gute Voraussetzungen dafür." Geilsdörfer freute sich, dass alle Prüfungsschüler ihre Abschlussprüfungen bestanden haben. "Herzlichen Glückwunsch, darauf könnt ihr stolz sein." Alle haben nun das "Rüstzeug" für den weiteren Berufs- und Lebensweg; "Macht was draus", empfahl der Rektor. "Ihr alle habt in Corona-Zeiten gezeigt, dass ihr mit Veränderungen umgehen und etwas leisten könnt. So müsst ihr das in eurem weiteren Leben immer machen", betonte er, denn "Krisenmanagement ist in all unseren Lebensbereichen immer wieder angesagt".
Anstelle des sonst üppig bestückten Büfetts gab’s zum Abschluss coronakonforme Getränke in kleinen Flaschen und fest verschweißte kleine Kuchen.