Vorfreude auf die Besucher bei (v.l.) dem Schulleiter Udo Geilsdörfer, den Schülermentoren Kevin Kellermann, Tristan Seubert, Anni Fink und Ronja Zielonka sowie dem stellvertretenden Schulleiter Jan Coßmann und dem ersten Interessenten für die fünfte Klasse. Foto: Viktoria Schuler
Von Viktoria Schuler
Eberbach. Unter den weiterführenden Schulen in Eberbach hat die Werkrealschule seit Jahren einen schweren Stand; die Anmeldezahlen gingen zurück. Zum Schuljahr 2018/2019 wird sie Gemeinschaftsschule. Insbesondere die neuen Fünftklässler sollen schon im kommenden Schuljahr von neuen pädagogischen Konzepten profitieren. Zum Tag der offenen Tür lud die Werkrealschule am Dienstag Eltern und Viertklässler ein. Schulleiter Udo Geilsdörfer und der stellvertretende Schulleiter Jan Coßmann präsentierten das schulische Angebot und führten durch die Schulräume.
Ute Klos vom Schulleitungsteam informierte über das "Ganztagesangebot Mittwochnachmittag". Hierbei können sich Schüler der Klassen fünf bis zehn für zwei Wochenstunden im Schuljahr für eines der zahlreichen Bildungs- und Betreuungsangebote anmelden. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Schüler können unter verschiedenen Themen wählen: Schulband, Gitarrenkurs, Percussion, Zauberküche, Schulgarten oder Ballspiele. "Merkt ein Schüler, dass ihm ein Angebot doch nicht liegt, so kann er im März zu einem anderen Angebot wechseln", so Klos. Geleitet werde das offene Angebot von Jugendbegleitern. "Wir versuchen das anzubieten, was die Schüler interessiert, aber natürlich darf es unseren finanziellen Rahmen nicht sprengen", erklärt Klos.
Anschließend begleiteten die Schülermentoren die Schüler durch die Räumlichkeiten, dabei durften sie schon einmal in den Unterricht reinschnuppern.
Währenddessen erklärte Coßmann bei einem Rundgang durchs Haus den Eltern das Schulprofil und die Lernkonzepte. In den vergangenen Jahren habe sich die Schule immer mehr moderne Lehrmittel leisten können. Mittlerweile stehen zwölf interaktive Whiteboards in den Klassenräumen zur Verfügung. Dabei handelt es sich um digitale Tafeln, die mit einem Computer verbunden sind.
Darüber hinaus wurde die Schule mit Unterstützung der Stadt als Schulträger mit 25 Computern ausgestattet. Die informationstechnische Grundbildung (ITG) der Schüler hält Coßmann für sehr wichtig, weshalb diese auch von einer entsprechend ausgebildeten Fachkraft durchgeführt werde. Ein von der Schule eigens erstellter Lehrplan sieht mindestens eine Stunde ITG-Unterricht in der Woche vor. Dabei orientiert er sich an den Anforderungen der modernen Berufswelt. "Die Schüler lernen unter anderem mit den gängigen MS Office Programmen umzugehen. Die Vorkenntnisse, die unsere Schüler durch den Unterricht haben, kommen bei den Betrieben super an", sagt Coßmann. Neu sei auch der von ihm geleitete Kurs "Lego Robotik". Hier lernen die Schüler eigenständig einen Roboter zu programmieren.
Die Schule hat nicht nur Praktikumskooperationen mit Betrieben, sondern auch mit der Theodor-Frey-Schule sowie mit der Schule am Michaelsberg in Sinsheim. Letztere unterstützt die Werkrealschule mit Lehrkräften, die sonderpädagogisch ausgebildet sind.
Momentan ist ein "Lernatelier" in Planung. Es werde zum neuen Schuljahr realisiert, teilt Rektor Geilsdörfer mit. Dabei bekommen die Lernenden unterschiedlich schwere Aufgaben aus verschiedenen Fächern, die sie im eigenen Tempo bearbeiten können. Jeder Schüler plant seine Arbeit individuell. Lehrer sollen dabei als Coaches dienen, wenn die Schüler mit der Zeiteinteilung Probleme haben.
"Wir arbeiten schon in Richtung Gemeinschaftsschule, damit die Umwandlung möglich wird. Unsere Schüler werden darauf vorbereitet, selbstständig und verantwortungsvoll zu arbeiten. Das motiviert sie", freut sich Geilsdörfer.
Die Realschule öffnete ihre Pforten am Mittwoch; das Hohenstaufen-Gymnasium lädt zum Tag der offenen Tür am Samstag, 18. März, um 11 Uhr ein.
Info: Anmeldungen der neuen Fünftklässler nimmt das Sekretariat der Eberbacher Werkrealschule am Dienstag, 4., und Mittwoch, 5. April, von 8 bis 12 und 14 bis 15 Uhr entgegen.