Blick auf den Kornberg: Dort einen aus sechs Anlagen bestehenden Windpark errichtet werden. Foto: Rüdiger Busch
Walldürn. (RNZ) Die DCB-Fraktion hat bei ihrem Herbsttreffen über kommunalpolitische Themen wie den Neubau der Turnhalle Keimstraße, den geplanten Windpark "Kornberg", der möglicherweise den Verkehrslandeplatz des Flugsportclubs gefährdet, und die Gestaltung der Unteren Vorstadtstraße.
Die DCB, so heißt es in ihrer Pressemitteilung, bedaure es, dass ihr Vorschlag, das Dach der Halle anders zu gestalten, nicht realisiert wurde. "Das hätte laut Aussagen der Planer zu einer Kosteneinsparung von rund 50.000 Euro geführt", sagte der Vorsitzende Jürgen Schmeiser. Wenigstens habe man erreicht, dass das Dach flach fallend ausgestaltet wird und eine Teilfläche eine Fotovoltaikanlage erhält.
Die Anwesenden waren sich einig, dass eine Fassadengestaltung in Form von Holzlatten oder Brettern nicht in das Bild der Umgebung passe und die Chance vertan werde, an dieser markanten Stelle der Stadt ein Gebäude zu errichten, das einen positiven Akzent setzt. Als Beispiel einer gelungenen Gestaltung wurde die Buchener Stadthalle angeführt.
Im Anschluss berichteten Alfred Günther und Jürgen Schmeiser von einer Sitzung beim Flugsportclub Odenwald, bei der der FSCO-Vorsitzende Dr. Kuhn über die Situation des Verkehrslandeplatzes berichtete und über die Gefährdung referierte, die durch die mögliche Errichtung von Windrädern auf dem Kornberg entstehe. Die Versammlung war sehr erfreut, dass fast alle Gemeinderatsmitglieder sich der Thematik und der Anliegen des Flugsportclubs gegenüber aufgeschlossen zeigten.
Der Betrieb des Verkehrslandeplatzes dürfe nicht beeinträchtigt werden. Eine funktionierende Infrastruktureinrichtung zu haben, sei nicht nur im Interesse von Walldürn, sondern auch der umliegenden Gemeinden. "Kurz- oder mittelfristige finanzielle Vorteile für wenige durch die Windkraftanlagenbetreiber sollten zugunsten der langfristigen Sorge für die Menschen der gesamten Region zurückgestellt werden", so Schmeiser. Deshalb hofft die DCB, dass in dieser Frage noch eine einvernehmliche und für alle Beteiligten akzeptable Lösung möglich wird.
Bezüglich der laufenden Beratungen zum Haushalt 2019 vertraten die DCB-Fraktionsmitglieder die Meinung, dass der Rückzahlung von Darlehen - soweit dies aufgrund der Fälligkeiten möglich ist - unbedingt Vorrang einzuräumen sei.
"Es besteht die große Gefahr, dass die extrem niedrige Zinssituation dazu verleitet, Schulden aufzunehmen, um die vielen wünschenswerten, aber unter solidem und verantwortungsvollem Verwaltungshandeln nicht möglichen Vorhaben anzugehen", sagte der Vorsitzende. Wenn in der Kernstadt oder in den Stadtteilen aus gesetzlichen oder Sicherheitsgründen notwendig erachtete Maßnahmen anstehen, müssten eventuell andere Projekte auf ihre Realisierung warten.
Auch die Gestaltung der Unteren Vorstadtstraße war Gegenstand der Diskussion. DCB-Fraktionsmitglied Ackermann berichtete, dass bis jetzt mit den Anwohnern kein Konsens über die Gestaltung und anschließende Nutzung der Straße erzielt worden sei. "Es bleibt zu hoffen, dass diese Einfahrtsstraße nach Walldürn nicht gegen, sondern mit den betroffenen Bürgen realisiert wird", so das Fazit der DCB.
Abschließend wurde noch über die gegenwärtige Bauplatzsituation in der Kernstadt und den Stadtteilen berichtet. Es zeige sich eine sehr rege Nachfrage nach baureifen Grundstücken. Die DCB äußerte ihre Freude darüber, dass sich junge Familien dauerhaft ansiedeln und so die Struktur der Stadt stärken. Die DCB-Fraktion steht deshalb der weiteren Entwicklung in dieser Frage positiv gegenüber. "Allerdings muss auch der konkrete Bedarf vorhanden sein, um den mit der Erschließung verbundenen finanziellen Aufwand zu rechtfertigen", so Schmeiser abschließend.