Das Burghardt-Gymnasium Buchen wird mit seinem G-9-Zug immer beliebter und erfreut sich deshalb steigender Schülerzahlen. Damit die Schule nicht aus allen Nähten platzt, ist ein Um- und Neubau für rund neun Mio. Euro geplant. Foto: Fritz Weidenfeld
Buchen. (Wd) Bildung, Krippenbetreuung und Bauplätze sind das beherrschende Thema des Haushalts 2018. Dafür will die Stadt etliche Millionen Euro ausgeben, damit Buchen auch in Zukunft eine lebenswerte Kommune bleibt. Größtes Einzelprojekt wird der Um- und Neubau des Burghardt-Gymnasiums für geschätzte 9 Millionen Euro sein. Rund zwei Mio. Euro sind in den Haushalt 2018 eingeplant, dessen Entwurf am 5. Dezember dem Gemeinderat zur Entscheidung vorliegt. Noch völlig unklar ist die Höhe der öffentlichen Zuschüsse.
Bürgermeister Roland Burger und Kämmerer Thorsten Weber rechnen hier vorsichtig mit 30 Prozent. Demnach hätte die Stadt selbst 6 Millionen Euro zu tragen. Aber die "Hängepartie" der Regierungsbildung in Berlin hat damit auch unmittelbare Auswirkungen auf die Stadt Buchen, denn unklar bleibt, ob und wann die von der Bundesbildungsministerin Wanka geplanten Mittel in Milliardenhöhe für die Bildungsoffensive beim Land Baden-Württemberg eintreffen werden.
Beim Schulhausneubau werden Kommunen, die das neunjährige Gymnasium favorisieren, gnadenlos zur Kasse gebeten, denn nur Gebäude für das achtjährige Gymnasium werden vom Land gefördert, neunjährige Gymnasien wie in Buchen "sind dagegen das Hobby der Stadt", bemerkte Bürgermeister Burger ironisch. Vor nicht allzu langer Zeit habe es für Schulhausneubauten sogar über 90 Prozent Zuschüsse gegeben.
Trotz der großen Unsicherheit der Förderung werde die Stadt die Baumaßnahme starten. "Wir können das BGB doch nicht an die Wand fahren lassen. Deshalb müssen wir diese Maßnahme anpacken", betonte Roland Burger entschlossen.
Vom Regierungspräsidium sei die Investition als "notwendiges Bauvorhaben" anerkannt, deshalb könne die Stadt auch ohne Bauförderbescheid mit der Maßnahme beginnen. Das Vorhaben werde in drei Bauabschnitten erfolgen. Im Sommer 2018 soll es los gehen.
Derzeit gebe es beim anhaltenden Run auf das neunjährige Gymnasium 40 Klassen mit 958 Schülern, Prognosen gehen im Schuljahr 2020/21 von 1250 Schülern aus. Der Druck ist damit deutlich, denn wo bitteschön sollten die Schüler im jetzigen Gebäudebestand unterrichtet werden? Die Pläne für den Um- und Neubau des BGB sollen im Januar im Gemeinderat vorgestellt werden.
"Wir werden Vieles vorfinanzieren müssen, weil die Regierungsbildung in Berlin stockt", unterstreicht Beigeordneter und Kämmerer Thorsten Weber. So lange wir liquide sind, entsteht noch kein Schaden", erklärte er.
Für die Multimediaverkabelung im Buchener Schulzentrum sind 500.000 Euro eingeplant, die Multimediaoffensive kostet weitere 32.000 Euro. Eine halbe Million Euro hat die Stadt als Investitionszuschuss für Kindergarten- und Krippengruppen in Hainstadt vorgesehen. Eingeplant sind zudem Mittel für die Elektroverkabelung der Baulandschule Hettingen, wurde ergänzt.
Eine große Aufgabe ist die Befriedigung der ungebrochen großen Nachfrage nach Bauplätzen.Die Erweiterung des Baugebietes Hühnerberg steht mit 710.000 Euro im Haushaltsentwurf. Hier werden rund 35 zusätzliche Bauplätze entstehen.Für den Erwerb von Grundstücken ist 1 Million Euro vorgesehen. Das betrifft auch das neue Baugebiet "Marienhöhe", wo auf zunächst sieben Hektar Fläche rund 80 Bauplätze voraussichtlich 2020 erschlossen werden sollen.
Auch der Brandschutz findet im Haushaltsentwurf seinen Niederschlag. So soll vor dem Pavillonbau des Rathauses ein 200 Kubikmeter großer Löschwasserbehälter (60.000 Euro) und am Feuerwehrgerätehaus ein Regenwasserspeicher (150.000 Euro) gebaut werden. Zudem soll Bödigheim ein Mannschaftslöschfahrzeug für 350.000 Euro erhalten.
Als weiterer Bauabschnitt in Sachen Hochwasserschutz ist der Bereich Lohplatz auch die Renaturierung und Umgestaltung der Morre für 500.000 Euro eingeplant (Alle Investitionsmaßnahmen siehe Kasten!).
Insgesamt sehen Bürgermeister Burger und Beigeordneter Weber im Haushaltsentwurf 2018 gute Eckdaten mit höheren Erträgen als Aufwendungen., so dass ein Überschuss von 1,1 Millionen Euro eingeplant ist. Kreditaufnahmen sind in Höhe von drei Mio. Euro eingeplant, Kredite sollen in Höhe von 1,3 Millionen Euro getilgt werden, so dass eine Nettoneuverschuldung von 1,7 Millionen Euro vorgesehen ist. Zur Finanzierung der Investitionen wird die Liquidität um 1,7 Millionen Euro abnehmen.
Erfreulich ist auch für die Bürger Buchens, dass die Gebühren für 2018 stabil bleiben sollen, natürlich vorbehaltlich der Entscheidung des Gemeinderates!